Helmverschlüsse Doppel-D vs. Ratschenverschluss

  • #1

    Da bei mir zurzeit der Kauf eines neuen Helmes ansteht, habe ich mich mal mit den Angeboten der gängigen Markenanbieter beschäftigt.


    Dabei habe ich festgestellt, dass die meisten Helme einen Doppel-D-Verschluss haben. Wenn man aber lieber einen Helm mit Ratschenverschluss haben möchte, wird die Auswahl sehr bescheiden.


    Ich selbst bevorzuge den Ratschenverschluss, weil sich dieser mit Handschuhen besser handhaben lässt. Auch das Befestigen des Helmes am Kofferträger ist mit einem Ratschenverschluss wesentlich einfacher.


    Ich frage mich, ob sich der Doppel-D-Verschluss tatsächlich aufgrund der Nachfrage der Käufer so weit verbreitet hat, oder ob hier eher kommerzielle Gründe seitens der Hersteller eine Rolle gespielt haben.


    Sicherlich gibt es je nach Anwendung gute Gründe für einen Doppel-D-Verschluss, wie z.B. im Rennsport.
    Bei Tourenhelmen sollte neben der Sicherheit aber auch die Handhabung eine große Rolle spielen.


    Wie ist Eure Meinung zu dem Thema?


    Viele Grüße aus dem Hunsrück!
    Thilo K. aus M.

  • #2

    Gott sei Dank gibts immer mehr Helme mit Doppel-D Verschluss!


    Grund dafür ist wohl, dass er einfach "sicherer" ist. Den DD-Verschluß kannst nämlich aufs Zehntelmillimeter so einstellen wie man es braucht. Außerdem ist er im Falle des Falles für Ersthelfer immer gleich zu öffnen. Bei Ratschenverschlüssen gibt es doch mehrere Varianten, wie der Verschluß zu öffnen ist.


    Weiters birgt der Ratschenverschluß ein Verletzungsrisiko in sich. Wenn dir nämlich bei einem Unfall der Kopf Richtung Brustbein gedrückt wird, dann KANN der Ratschenverschluß dir den Kehlkopf brechen/verletzen, was ziemlich letale Folgen haben kann. Ich hatte wegen so eines Helms mal eine Kehlkopfprellung. Seitdem kaufe ich ausschließlich nur mehr Helme mit DD-Verschluß.


    Deine Argumente dass der Helm am Motorrad zu befestigen ist kann ich nicht nachvollziehen. Bei mir kommt der Helm einfach über einen Außenspiegel, Visier geschlossen, und da kann er auch bei Regen stundenlang hängen.
    Handhabung ist IMHO auch kein Argument ... das ist lediglich eine Gewöhnung ans Gerät. Aber bei meinem Prozedere ziehe ich sowieso immer beim Wegfahren die Handschuhe zuletzt an, und beim Stehenbleiben als erstes aus. Insofern hab ich auch keine Probleme mit der Bedienbarkeit des DD-Verschlußes.

  • #3

    Moin Thilo


    Für mich kommt nur noch der Ratschenverschluß in Frage, weil einfach und sicher. Deshalb haben
    meine beiden neuen Nolan Helme ebenfalls Ratschenverschluß. Kehlkopfverletzungen hierdurch
    sind extrem selten.


    Ich war lange Zeit im Rettungsdienst tätig und wir waren froh, wenn wir KEINEN Doppel-D-Verschluß
    vorgefunden haben.


    Letztendlich muß das jeder für sich entscheiden !

  • #5

    ... kann da majortours nur zustimmen, neuer Helm nur mit doppel D Verschluss, gerade bei kleinen Köpfen, wie bei mir ergibt sich noch das Problem das beim Ratschenverschluss ca 50 mm vom Riemen eben Starr bleiben und sich nicht sauber um das Kinn legen, ist bei mir mit dem Schuberth C3 Pro auch so, im Falle eines Sturzes besteht da eindeutig die Gefahr von Verletzungen oder dem super Gau das der Helm vom Kopf rutscht.


    Das Problem taucht weniger auf sobald die Helmgröße XL ++ wird.


    Ein Riemen mit Doppel D liegt immer sauber und exakt an !


    Leider finde ich es genau umgekehrt, es gibt immer weniger Helme mit doppel D Verschluss, gerade bei Klapphelmen findet sich eigentlich gar keiner mehr ;(


    Gruß Bernd

  • #6

    Hi,


    ich fahre ja auch des öfteren auf Rennstrecken und da ist der Doppel- D sogar vorgeschrieben aus Sicherheitsgründen!


    Grüße


    Eike

    - Honda CRF 1000 Africa Twin mit Schaltung, ABS in Rally Rot

    - Honda CBR 600 RR PC40

  • #7

    Hi.


    Für mich kommt grundsätzlich der Verschluss in Frage, der am Hals einen höheren Tragekomfort hat. Ich hatte schon beide Varianten (C3 pro und S1 pro), jedoch ist für mich der gesamte Tragekomfort des Helms ausschlaggebend (neben dem Verschluss zB Druckgefühl, Belüftung, Sonnenvisier etc.).


    Ich wollte kürzlich einen Shoei GT Air kaufen, der hatte serienmäßig einen Ratschenverschluss. Die großen Verkaufsketten bieten netterweise ein intensiveres Testen der Helme an und das war mein Glück.


    Im Laden war beim Anprobieren noch alles gut, aber zu Hause fing es nach längerer Zeit „Trockentest ohne Fahrbetrieb“ bereits am Hals/Kehlkopf an zu drücken. Ein Klapphelm des selben Herstellers hat DD und der saß viel angenehmer am Hals, weil der Riemen gefühlt weiter vorne unterm Helm befestigt war..


    Ich hätte den Ratschenverschluss gegen Aufpreis in DD umbauen lassen können, das war mir dann aber in Summe bei dem schon ganz „netten“ Helmpreis zu viel.


    Die Argumentation mit der einfacheren Bedienung der Ratsche mit Handschuhen kann ich auch gar nicht nachvollziehen, da ich ebenfalls die Handschuhe zuletzt an- und zuerst ausziehe. Befestigung/Ablage ist bei mir auch der Spiegel.


    Letztendlich gilt: jeder so wie er‘s mag, und jeder Hals ist anders ;)

  • #8


    Helme mit Ratschenverschluss lassen sich selten genau so festziehen, wie man es gern hätte. Meistens drückt der Verschluss auch noch. Von daher trage ich nur Helme mit Doppel-D-Verschluss. Kommerzielle Gründe seitens der Hersteller sehe ich da nicht.

  • #9


    Wenn die Riemenweite mal korrekt eingestellt wurde, lässt dieser sich auch in der Ratschen-Variante genau so festziehen, wie man es möchte, und lässt dennoch genug Varianz, um auch mit einer Sturmmaske, Halswärmer etc den Helmriemen gut und sicher schließen zu können.
    Ich selber fahre momentan den Nexx X.D1, und bin ansich ganz zufrieden damit.
    Einer der Schwachpunkte ist ausgerechnet der Doppel D Riemen, denn der Riemen selber ist zu dünn/weich, und beim zuziehen passiert es schnell, dass der Riemen sich im Doppel-D in der Länge faltet, dann bekommt man den Riemen weder gut zu, noch gut wieder auf. Andere Doppel-D Riemen haben dieses Problem meistens nicht, das ist mir bewußt, dennoch....


    Mein nächster Helm wird ganz sicher eine (hochwertige) Ratsche haben.


    Und ob es am Kehlkopf drückt oder nicht, hängt nicht zuletzt von 2 Faktoren ab:
    1.) Die Montageposition des Riemens am Helm, ist diese relativ weit nach hinten, kann es auch bei einem Doppel-D unangenehm werden.
    Aber auch das hängt viel von Punkt 2.) ab- die persönliche Halsform. Bei dem einen ist der Hals relativ dünn, bei dem anderen eher dick und sehr nach vorne "ausladend", das sind dann meist die Kandidaten, die mit einem Verschluß ein Problem haben.
    Punkt 1 variiert übrigens auch, je nach Hersteller und Modell.

    Zuhause im Westerwald. Da wo der Winter 6 Monate dauert und die restliche Zeit es kalt ist. ;)
    natogrüne AT mit DCT, ABS.

  • #10

    Bei mir kommen nur Helme mit DD-Verschluss auf den Kopf. Früher waren es die Arai Helme, momentan ein Shoei. Wenn man sich daran gewöhnt hat will man nichts anderes. Ich öffne oder schliesse meinen Helm unwesentlich langsamer als einen Helm mit einem Ratschenverschluss. Ich kam aber auch noch nie in die Situation, dass ich den Helm mit Handschuhen öffnen musste. Den Ratschenverschluss finde ich als unangenehm am Hals, gibt bei mir immer einen Würgereflex, und der DD-Verschluss lässt sich besser einstellen. Das der Riemen in der Länge faltet ist mir in den letzten 25 Jahren noch nicht passiert, oder nicht gemerkt, weil der Helm immer noch richtig verschlossen war.


    Hab bei Shoei mal nachgefragt, bei den hochwertigeren Helmen kann man den Verschluss gegen geringe Gebühr auf DD umbauen lassen. Der Ratschenverschluss hat mich bisher vom Kauf eines Neotec abgehalten.

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