Schrauberkurs

  • #1

    Hallo, mal eine Frage an Alle,
    wenn man hier im Forum so liest scheint es hier ja einige zu geben die sehr viel an ihrer AT selber herum schrauben.
    Grundsätzlich bin ich ja technisch und handwerklich nicht ungeschickt aber außer Stromversorgung für einige Verbraucher zu legen habe ich an meinem Motorrad noch nicht viel herumgeschraubt.
    Meine Frage ist dader ob diese "Selbstschrauber" alles gelernte KFZ-oder Motorradmechaniker sind oder ob sie sich das selber beigebracht haben.
    Vielleicht gibt es ja auch irgendwo eine Art "Craschkurs" bei dem man etwas Motorradtechnik lernen kann.
    z.B Ausbau von Rädern oder mal ein Reifenwechsel etc.
    Hat also irgendjemand eine Ahnung ob es solche Kurse gibt ? Bin übrigens im Großraum München.

  • #2

    Bei Louis gibt es auch schon Bücher für 1,99 €, die gewisse Grundkenntnisse zeigen.


    Viele von uns haben Mopeds zerlegt und zusammengebaut und sind damit durch das Dorf geheizt, schon bevor sie einen Führerschein hatten.


    Früher haben Kinder und Jugendliche viel mehr gebastelt und das merkt man dann eben auch später.


    Von mit Sense mähen, sie schärfen und dengeln bis Mähdrescher fahren und reparieren habe ich fast alles von meinem Vater gelernt. Danke Vati!


    Dann kann man auch in "Jugoslawien" am Passat die Hinterachse wieder festschweißen.


    Sorry, ich schweife ab. Nein, Schrauberkurse kenne ich nicht. :shifty:

    CRF1000D Tricolor SD06 TKC70, HEED Bunker, TomTom 410 + Navigon Cruiser :auto-dirtbike:

    Einmal editiert, zuletzt von ArAl ()

  • #3

    Grundlagen kann man inzwischen sehr gut mittels YouTube und co lernen. Im deutschen Raum fällt mir als erstes ZAMSChannel ein: https://www.youtube.com/channe…xlIuSVifpRQXMy1KOA/videos


    Dort geht es zwar meistens um CBF1000 und CB1300 aber das meiste ist 1:1 übertragbar auf eine Africa Twin. Dazu bietet sich das Werkstatthandbuch von Honda zur Africa Twin an. Das ist wirklich gut beschrieben und gibt hilfreiche Hinweise bei kritischen Stellen.

  • #4

    Bis zu einem gewissen Grad ist das mMn alles ok.


    Wenn man aber hier liest, dass schon das korrekte Einstellen einer Kette zu grössten Problemen führt, sollte man trotz youtube und Konsorten eventuell doch lieber einem ausgebildeten Fachmann vertrauen.


    Denn nein, die Fachberufe sind trotz geiz ist geil und allen total sicher auftretenden "Forenexperten" doch noch nicht ausgestorben und haben ihre Berechtigung.



    Gruss Harald, Kfz-Elektrikermeister ;)

  • #5


    Also ich bin zwar gelernter Feinmechaniker, was mir etwas gebracht hat, besonders im Bereich von Anzugswerten bei Schrauben und sonstigen Metallkenntnissen.


    Aber das Reparieren habe ich schon an meinem ersten Fahrrad von meinem Vater gelernt.


    Und dann war einfach die Neugierde immer so groß, dass zuerst, bevor überhaupt etwas mit irgendwelchen Dingen passierte, nachgeschaut werden musste, wie das von Innen aussieht bzw wie das eigentlich funktioniert.


    Das war beim Radl der Fall, bei der Märklin Lok und später dann bei der ersten Vespa. Da war es sehr ausgeprägt, da wurden Motorblöcke aufgedremelt, Zylinder poliert, Vergaser "optimiert", Reifen am Straßenrand gewechselt (war ja ein Reserverad unter der linken Seitenhaube immer mit dabei) usw.


    Und irgendwie ist es halt so geblieben, dass eigentlich alles irgendwie selber zu machen ist.
    Notfalls fahre ich meine Karre zu einem Bekannten in die Werkstatt. Der hat alles, was man an Werkzeug braucht, er gibt auch Hilfestellung und gegen ein angemessenes Trinkgeld hat man kostengünstig sein Moped wieder fit gemacht.
    Mit Hebebühne und Profiwerkzeug und gutem Licht 😬


    Allerdings war das bis jetzt immer bei gebrauchten Mopeds der Fall, die schon laaaaang nix mehr mit Garantie zu tun hatten.
    Bin mal gespannt, wie das bei der Neuen wird.
    Aber zum Reifenwechsel und Kette spannen brauche ich auch da noch keinen FHH 👍


    Sag Bescheid, wenn Du was brauchst, bin aus München und helfe Dir gerne.

    SD06, DCT, Tricolor, Outback Motortek Sturzbügel, SW Motech Fußrasten, RomaTech Gepäckplatte, Forumsbremsflüssigkeitsbehälterabdeckung, Puig Tourenscheibe, Stebel Hupen, AliExpress Zusatzscheinwerfer :lol:
    ...to be continued...
    :dance: :auto-dirtbike:

  • #6

    Servus!


    Kann den Vorrednern nur Recht geben. Vor allem Harald.


    Würde mich auf Youtube Videos auch nicht verlassen!


    Schraube selbst seit gut 35 Jahren an meinen Mopeds rum, doch wenns ans eingemachte geht bringe ich sie lieber zum Schrauber des Vertrauens.


    Mit den alten Kübeln war auch weniger ein Problem doch mit dem ganzen Elektronik Zeugs , sieht es wieder anders aus!


    Nichts desto Trotz einen Crash Kurs kann ich dir auch geben, hab meine Werkstatt in München- Sendling und ein kaltes Tegernseer steht auch immer im Kühlschrank.


    At Fahrer sind jederzeit willkommen!


    Allzeit gute Fahrt :obscene-drinkingcheers:

    Bad Boys-Bad Toys

  • #7

    Das Problem ist, dass die sogenannten Experten in vielen Fällen das in sie gesetzte Vertrauen verspielen. Ich hab die Sachen die ich in meinen gerade mal 10 Jahren motorisierte Fahrzeuge schon erlebt hab hier mal woanders zusammengefasst - mein Hauptantrieb zur Eigenschrauberei waren die vielen schlechten Erfahrungen die ich in Werkstätten gemacht hab. Ich wollte, wenn schon etwas scheiße gemacht ist, den Schuldigen kennen und anscheißen können (mich selbst) und die Gewissheit haben, dass ich ihm für den Pfusch nicht 500+ Euro plus das, was es kostet, den Pfusch wieder zu beseitigen, gegeben habe.
    Normale Wartungs- und Reparaturarbeiten sind weitaus einfacher, als uns die Fachleute glauben lassen wollen. Mit einem Nusskasten, einem Drehmo, etwas Loctite und Bremsenreiniger kann man fast alle regulären Wartungen am Motorrad auch selbst erledigen. In manchen Belangen (Drehmomente) bin ich da wahrscheinlich auch gründlicher als die meisten Werkstätten. Ich kann mir absolut nicht vorstellen, dass unter dem Zeitdruck im Frühjahr tatsächlich jede Schraube mit ihrem korrekten Drehmoment angezogen wird. Da wird dann doch eher mit der Ratsche nach Gefühl angezogen.
    Ich arbeite dabei grundsätzlich mit schriftlichen Hilfen (entweder Schrauberhandbücher z. B. aus der so wird's gemacht Reihe oder im Fall meiner Hondas die (wirklich guten) originalen Werkstatthandbücher). Für die Drehmomente und Stolpersteine.


    Zur Frage der persönlichen Historie: ich bin Bachelor of Engineering und gelernter Industriemechaniker, beide haben aber eher theoretisches Hintergrundwissen und zusätzliche Gimmick Fähigkeiten wie Drehen und Fräsen vermittelt. Die Schrauberei hab ich mit einem Kumpel, der das schon länger macht (als Überwindungshilfe) und einem Schrauberhandbuch einfach mal selbst angefangen.
    Ich will das nicht übermäßig schön reden, natürlich passieren dabei auch Fehler. Ich hab zum Beispiel mal den Drehmo auf die richtige Zahl (10) aber in der falschen Einheit (foot pound statt Nm) eingestellt. Hab mir damit den Kupplungskorb an meinem Motorrad versaut. Aber in dem Fall kannte ich den Verantwortlichen und musste ihn nicht für seinen Fehler bezahlen. Jede Werkstatt die ich kenne hätte einfach behauptet da war ein Gewinde zerwichst und ich brauche den Kupplungskorb halt jetzt neu. Bezahlt hätte ich es in dem Fall also auch. Und selbst mit der Fehlerbeseitigung (neuer gebrauchter Kupplungskorb aus dem Forum) die dann noch nötig war kam mich die ganze Reparatur (Wasserpumpe tauschen, Kupplung ausmessen) billiger als der Kostenvoranschlag der Werkstatt.


    Meine Empfehlung: fang erstmal mit Kleinigkeiten an. Und das am besten an einem weniger teuren Mopped als der AT. Zündkerzen tauschen, Räder ausbauen usw. Und komm auf die Angebote der Mitglieder hier zurück. Für den Anfang am besten erstmal nur Hilfe anbieten wenn die was an ihren Maschinen machen wollen. Dabei lernst du dann erstmal die Werkzeuge und ein paar grundsätzliche Dinge kennen und dann traust du dich immer mehr.
    In meinem ersten Jahr selbst schrauben hab ich nur Zündkerzen, Luftfilter und Glühbirnen gemacht. Im zweiten Jahr dann dazu noch Ventilspielkontrolle und Kettenkit. Dabei (zwangsläufig) auch gleich noch Schwingenlager gewechselt. Dann kam Wasserpumpe und Kupplung. Letztes Jahr hab ich Navi Halterung angebaut, Brems- und Kühlflüssigkeit getauscht und die Gabel revidiert (alles beim vorherigen Mopped).
    Elektronik ist bei der AT nicht wirklich relevant aber auch Elektronik ist kein Todfeind. Dank der ausgefeilten Eigendiagnose meines Autos habe ich eine Reparatur, für die Skoda reinen Teilepreis schon über 500 Euro haben wollte für unter 100 Euro selbst hinbekommen. Mit etwas Internet Recherche und einem kleinen elektronischen Helferlein mit dem man u. a. Fehler auslesen und eingebaute Diagnosefunktionen aktivieren kann habe ich dabei (selbst wenn man die 300 Euro für das Helferlein mit einrechnet) mehrere Hundert Euro gespart.


    Als Mopped, an dem man selbst Schrauben üben kann, kann ich die Simson S50/51 Modelle sehr empfehlen. Sehr simple und robuste Technik, viel Platz zum Schrauben und es gibt unzählige Anleitungen wie man diverse Sachen machen kann. Die Dinger sind aber aus nostalgischen Gründen (und weil man damit mit M Führerschein 60 fahren darf) inzwischen relativ teuer geworden. Aber da sind viele auf dem Markt recht runter gerockt, da kannst du alle möglichen Sachen mal probieren.

  • #8

    Ich bin gelernter Zweiradmechaniker-Meister, habe 15 Jahre für Industrie, Meisterschulen usw. als Dozent in Sachen Motorradtechnik gearbeitet und habe runde 25 Berufsjahre als Werkstattleiter bei einem FHH auf und mit Honda Technik gearbeitet.


    Wenn es irgendwo einen größeren Bedarf und geeignete Räumlichkeiten gibt, mache ich gerne im nächsten Frühjahr/Frühsommer einen Schrauberkurs der sich auf dem Niveau einer Inspektion bewegt. Details müsste man besprechen sobald der Bedarf und Ort geklärt ist.

  • #9


    ...na das ist doch mal ein Angebot! Würde ich sehr gern wahrnehmen!


    Ich selbst habe große Hemmungen, mich an der AT zu vergreifen. Als "gelernter DDR-Bürger" hab ich zwangsläufig in meiner Jugend geschraubt wie ein Wilder, viel und gerne: Trabi, Wartburg, Skoda.. Mopped´s sowieso...
    Aber es ist nicht zu vergleichen! An einem HighTech-Motorrad, mit welchem man mit 200km/h über die Bahn fegt sollte man beim Schrauben keine bösen Fehler machen.
    Ich beineide die Jungs, die sich trauen, für 2-3 Jahre um die Welt zu fahren.. würde ich es tun, würd ich wohl auch eine alte Transalp nehmen und diese vorher komplett zerlegen und wieder aufbauen um sie richtig kennen zu lernen.


    Vielleich kann der MannfredK ja dazu beitragen, dass man die AT um einiges besser kennen lernt!
    Wär ne tolle Sache!

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