Reifenpanne - was für Möglichkeiten gibt es?

  • #1

    Weil ich in den "Bildern des Tages" gerage eine Reifenpanne gesehen habe, hier mal die Frage: welche Möglichkeiten habe ich eigentlich wenn ich unterwegs in der Pampa einen platten Reifen bekomme? Kann ich noch sehr vorsichtig weiterfahren oder laufe ich Gefahr noch mehr kaputt zu machen, z.B. die Felge/Speichen? Wenn ich den Schaden selbst vorort nicht reparieren kann, wie bekomme ich dann mein Motorrad zu einer Werkstatt und welche Werkstatt kann das machen? Gibt es spezielle Abschleppunternehmen? Wie sind da eure Erfahrungen/Tipps? Im Inland und Ausland?

  • #2

    Hi Martin,
    wie definierst Du denn Pampa? Wenn Du dich in Europa bewegst is natürlich der ADAC, AvD oder deine Versicherung der erste Ansprechpartner.
    Wenn Du mit Pampa meinst, kein Handy Empfang, keine Leute, also so wirklich nichts dann wäre schon mal ein Training zum Reifen bzw. Schlauchwechsel angesagt.
    Zu Reifendichtmitteln kann ich nix sagen.


    Grüße

  • #3


    Ganz so extrem, dass ich mich jetzt irgendwo in Hinterland von Turkmenistan bedinde, meine ich es natürlich nicht. Dann sollte ich sicher Vorsorge für diesen Fall treffen. Aber wenn hier bei uns die nächste Ortschaft 10km entfernt ist, kann das ja auch schon ziemlich unangenehm sein. Deswegen auch die Frage: in wieweit kann ich es denn noch wagen bis dahin weiter zu fahren?

  • #4


    In dem Fall: ADAC anrufen und abwarten. Da würd ich nimmer fahren. Oder Du testest mal so ein Pannenspray. Aber mit ganz platten Reifen fahren is nicht ganz so toll.

  • #5

    2014 war ich mit einer Gruppe im Rahmen eines LC8-Treffens am Sommeiller unterwegs. Vor der letzten Kehrenrampe versperrte uns Schnee die weiterfahrt zur Passhöhe ... und dort kam einer auch drauf, dass er einen Patschen hat.


    Also Rad ausgebaut, versucht den Heidenau von der Felge zu bekommen, haben wir aber nicht geschafft. Rad wieder eingebaut und von dort über die Schotterpiste runter zum Rifugio ... und zwar mit einer Geschwindigkeit, dass man nicht extra langsamer fahren musste.
    Beim Rifugio wieder Rad raus und versucht mit Hilfe des Seitenständers einen anderen Motorrades den Reifen ins Tiefbett zu drücken ... hat nicht funktioniert.

    Also wieder eingebaut und vom Rifugio runter nach Bardonecchia zur Werkstatt. Strecke ca. 50/50 Schotter und Asphalt. Tempo wieder alles andere als langsam. Aber am Asphalt natürlich nicht mehr so schnell wie ohne Patschen. Das sind rund 25 km über teils etwas ruppige Schotterpisten.


    Bei der Werkstatt unten war der Schlauch extrem heiß (das war aber erwartbar)und wurde ausgetauscht. Aber weder Felgen noch Speichen hatten einen Schaden. Der Heidenau wurde wieder montiert, und weiter gings.


    Ich gehe jetzt mal davon aus, dass die Räder der LC8 nicht viel stabiler sind als jene der CRF ... wenn überhaupt.


    Also, ein paar Kilometer mit Patschen fahren geht schon, ohne dass das Material (Hardware) Schaden nimmt. Mit einem Patschen im VR lässt es sich eh nicht gut fahren ... das versucht man eher gar nicht groß. Aber bei einem platten Hinterrad, da geht schon was, wenn man es kann und nicht zu große Skrupel hat.


    Von einem Rallyefahrer hätte ich da jetzt andere Ratschläge erwartet ...

  • #6

    Sobald Du weiter nach Sueden/Osten kommst, waechst auch die Dichte der Reifenflicker, und fast immer gibt es im naechsten Staedchen einen Shop, der Dir helfen kann. Es ist auch kein Spezialwerkzeug noetig, was es nicht in jeder Reifenwerkstatt gaebe. In Frankreich, Marokko, Kanada, Indien, Saudi Arabien, Australien, ... nirgendwo hat man mich warten lassen. Zudem sind auf dem Land die Leute oft eher bereit, eben einen Haenger zu holen, um Dich in die Werkstatt zu bringen.


    Wenn Du in Deutschland den Mobilitaetsservice, ADAC oder aehnliches rufst, lasse Dir bestaetigen, dass sie verstanden haben, dass es ein Motorrad ist, welches auf Haenger oder Pritsche transportiert werden muss. Sie werden den Reifen nicht vor Ort wechseln, und bei meiner BMW kam auch schon mal ein Gelber Engel mit Abschleppseil, der ganz doof guckte, weil er ein Auto erwartet hatte.


    Um Dir selber zu helfen, kannst Du Reifenspray mitfuehren. Ob das hilft, und ob Du evtl. noch eine Pumpe brauchst, kann ich mangels Erfahrung nicht sagen.
    Ich habe Werkzeug, Flickzeug und meist einen Ersatzschlauch dabei. Wenn man das zuhause ein paar Mal uebt, geht es am Strassenrand bald schnell, und man hat abends was zu erzaehlen.


    Zuletzt gibt es noch die Moeglichkeit, das Rad bspw. mittels Tubliss-System auf 'schlauchlos' umzubauen. Das ist allerdings nicht strassenzugelassen und wohl auch nicht fuer Strassengeschwindigkeiten gedacht. Alternativ soll es moeglich sein (oder werden), Alpina (?) Schlauchlosfelgen eingetragen zu bekommen, wie sie KTM verwendet. Schlauchlose Reifen lassen sich bei Naegeln etc. sehr einfach und schnell reparieren.


    Gruss,
    Pip



    Bild: Ein freundlicher Islaender holte seinen Haenger, um meine BMW wieder in die Zivilisation zu bringen. (Verdacht auf Motorschaden)

  • #7


    Ich antworte halt auf die Fragestellung und schieß net Lichtjahre dran vorbei.

  • #8


    Ich habe relativ wenig Kraft gebraucht, um bei der AT einen Heidenau K60 von der Felge zu druecken, obwohl dieser als eher steif/schwierig bekannt ist. Das kann an der Felgenform liegen. Bei einer DR650 haben wir mal das volle Fahrzeuggewicht einer 1150GS plus Fahrer fuer den Seitenstaendertrick gebraucht. In irgendeiner Luftdruckdiskussion hat gerade jemand von einem Unfall erzaehlt, weil der Reifen aus seiner Position rutschte.
    Weiterfahren mag im Notfall funktionieren, aber auf Teer und mit der ADAC Karte in der Tasche wuerde ich das sicher bleiben lassen.


    Pip

  • #9


    Wieso um Lichtjahre vorbei?


    Die Fragestellung war unter anderem:


    Nun, ich habe anhand eines anschaulichen Beispiels meine Erfahrungen bei einer Reifenpanne mit einem mit Speichenräder, ähnlich der AT, bestückten Motorrades erzählt. Ich denke NICHT, dass das um Lichtjahre an der Fragestellung vorbei geschossen ist, sondern die im Zitat markierten Fragen recht punktgenau getroffen hab. Langsam stell ich mir die Frage, ob du auch nicht sinnerfassend lesen kannst.



    Ich bin mir sicher, dass das an der Felgenform liegt (Größe bzw. Ausformung des Humps). KTM (und wahrscheinlich auch Honda) hat die Felgen so bauen lassen, dass der Reifen, auch wenn er mit wenig Luftdruck gefahren wird nicht vom Hochbett rutschen kann. Deswegen tut man sich auch so schwer ihn mit Beghelfsmitteln runter zu bekommen.
    Von anderen Motorrädern bin ich auch gewohnt, dass der Reifen nach einigen Metern die man ihn ohne Luft fährt von alleine ins Tiefbett rutscht. Die waren aber alle deutlich PS-schwächer und älter als KTM LC8 oder CRF1000. Deswegen wohl auch eine anderer Felgenbau.

  • #10

    Vielen Dank schon mal für alle Antworten, egal ob sie nun punktgenau zu meiner Fragestellung passen oder nicht. Also keinen Stress :shhh:, bisher alles sehr hilfreich! :clap: Mir ging es ja auch um eure Erfahrungswerte und wie ihr mit so einer Situation umgegangen seid. Von daher bin ich auch schon mal beruhigt was diese Problematik angeht und man wohl überall Hilfe erwarten kann. So eine Automobilclub-Mitgliedschaft scheint ja generell ganz sinnvoll zu sein, aber mehr als Abschleppen zur nächsten Werkstatt werden die wohl auch nicht machen können. Ergänzende Frage dazu vielleicht: Haben Werkstätten dann auch den passenden Ersatzschlauch parat oder wird hier meist geflickt? Klaro, im Idealfall habe ich bei längeren Urlaubsreisen natürlich einen dabei. ;)

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