Erfahrungen mit Tractive Suspension an der AT

  • #1

    Beim Fahrwerk der AT gehen je nach Fahrergewicht und Einsatzbedingungen die Meinungen von top bis viel zu weich.
    Hier habe ich nach einer Saison mal unsere Erfahrung mit dem Touratech/Tractive Fahrwerk zusammengestellt.


    Seit Januar 2016 haben wir die Honda CRF 1000 L Afrika Twin im Dauertest.


    Den einzigen wirklichen Schwachpunkt, den wir an der neuen AT finden konnten,
    ist das Fahrwerk.
    Für den Einsatz als Reiseenduro, die doch öfter mal mit entsprechender Zuladung
    bewegt wird, sind die Federelemente einfach unterdimensioniert.


    Kurz nach Testbeginn haben wir das Extrem-Federbein von
    Touratech/ Tractive Suspension verbaut .


    Das Federbein verfügt neben den Einstellmöglichkeiten von Zugstufe, Druckstufe in
    high- und lowspeed und üppigen 15mm Federvorspannung per Handrad über einen
    hydraulischen Durchschlagschutz.
    Zusätzlich sind eine groß dimensionierte Kolbenstange und Aufnahmen in Edelstahl
    verbaut. So ist es auch für gröbere Einsätze bestens gerüstet.
    Egal ob solo oder mit Sozia und Gepäck, mit den großzügigen Einstellbereichen
    bietet das Extreme für jeden Einsatz die passende Einstellung.


    Nach intensiven Tests mit hoher Zuladung und dynamischer Fahrweise,
    haben wir die Federrate nochmals angepasst. Jetzt lassen sich die Möglichkeiten
    des "Extreme" optimal nutzen.


    Nachdem sich das Federbein über die Saison bestens bewährt hat,
    folgte im August Stufe 2 der Fahrwerksoptimierung.
    Zum Einsatz in der Gabel kommt die Closed Cartridge (geschlossenes Dämpfersystem)
    von Touratech/Tractive Suspension.


    Alle Einstellungen erfolgen jetzt bequem von oben.
    Die Cartridge ist komplett einstellbar in Federvorspannung,
    Druckstufe links und Zugstufe rechts.
    Auch die Dämpfereinsätze der Gabel verfügen über einen
    hydraulischen Durchschlagschutz. Der verhindert zuverlässig
    mechanische Schäden, falls man sich doch mal verschätzt hat
    und die Gabel bis zum Anschlag durchfedert.


    Die ersten Testfahrten brachten eine erfreuliche Erkenntnis.
    Ich habe zum ersten Mal eine richtig gute Rückmeldung vom Vorderrad.
    Das schafft Vertrauen.
    Zackiges Einlenken in schnelle Kurven und die Linie passt. So soll das sein.
    Auch unter hoher Hecklast, also im Soziusbetrieb oder mit viel Gepäck liegt das
    Motorrad jetzt deutlich stabiler und lässt sich zielgenauer fahren.
    Gleichzeitig wird durch das feinfühlige Ansprechen ein deutlicher
    Komfortgewinn erzielt.


    Fazit: Die Verbesserung in alle Richtungen ist deutlich spürbar und erhöht den
    Fahrspaß enorm.
    Federbein und Gabel harmonieren perfekt.

    2 Mal editiert, zuletzt von Techniker ()

  • #3


    Is das jetzt ein Vorteil oder Nachteil, daß Zug-/Druckstufe jetzt nur noch einmal vorhanden sind im Gegensatz zum Original?

  • #4

    Von der Funktion her spürst du keinen Nachteil. Bei der Einstellung ist es ein Vorteil, da du nicht darauf achten musst, dass beide Seiten synchron sind.
    Wird auch bei vielen Seriengabeln so ausgeführt.

  • #6

    @ Techniker: Wer ist wir? Testest du privat, für eine Zeitschrift etc., oder vielleicht sogar für TT?


    Finde deinen Bericht klasse und es bestätigt mich in dem was ich bis jetzt hier geschrieben habe. Auch ich finde das Fahrwerk viel zu weich. Honda rühmt sich hier die Legende der Reiseenduros wiederbelebt zu haben, baut auch ein wirklich gutes Bike aber verbaut ein Fahrwerk welches für die Kerndisziplin, das Reisen mit vollem Gepäck in Serienkonfiguration ungeeignet, ja sogar gefährliche Fahreigenschaften zeigt.
    Ich hatte Gelegenheit dies einem Mitarbeiter von Honda Deutschland vorzutragen, schon erstaunlich mit welcher Arroganz er diesen Punkt kleingeredet hat.


    Ich bin zwischenzeitlich totaler AT Fan, aber man muss sich einfach im Klaren sein, dass man sich mit der AT die wohl teuerste Reiseenduro am Markt in die Garage stellt, sofern man sich mit ihren Schwächen nicht anfreunden kann und die Hausaufgaben die m.M. nach Honda hätte erledigen sollen selbst in die Hand nimmt.

    AT,DCT:

    BMW GS LC

  • #7


    Empfindliche Fahrer spüren da durchaus einen Unterschied.... und dieses Trennen von Zug- und Druckstufe hat in erster Linie einen preislichen Hintergrund. Es lässt sich einfach besser und einfacher als Nachrüstlösung realisieren, da ich mit Standard-Bauteilen arbeiten kann und keine gesonderte Ausführung für die AT konstruieren muss.


    Auch beim Federbein merkt man den Kostendruck... z.B. keine DLC beschichtete Kolbenstange....

  • #8


    Meinst du damit jetzt das Showa oder das TT/Tractiv Federbein?

  • #9


    Leider hält sich Touratech mit den Spezifikationen des Federbeins arg bedeckt.
    Welche Federrate hat die Feder denn nun?

  • #10


    Aktuell haben wir eine 95er Feder montiert. Ist natürlich immer abhängig vom Fahrergewicht und der Gesamtzuladung.

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