Wow, ich bin erst heute richtig über dieses Thema gestoßen und muss den vielen Vorrednern recht geben. In jedem Forum gleicht dieses Thema einer Hexenverfolgung.
Und da meine Frau mit Schwiegermutter telefoniert und Netflix pausiert, leg ich auch mal ein Stück Holz aufs Feuer.
Generell bin ich bei den Fahrzeugherstellern, entweder sagen sie nach einer bestimmten Kilometerlaufleistung oder nach einer bestimmten Zeit.
Grund für solche Aussagen sind recht simpel.
Motorradmotoren sind in vielerlei Hinsicht einem Automotor im Bereich Langlebigkeit unterlegen. Und ich rede da nicht von Turbos, Kompressoren oder Einspritzsystemen.
Motorräder haben im Vergleich zu Autos viel filigranere Ölpumpen und Ölleitungen. Wenn da das Öl auch nur ansatzweise schlecht wird, kann dies zu kapitalen Motorschäden führen.
Durch die ständigen Temperaturänderungen zwischen ausgeschalteten Motoren und laufenden, altert das Öl. Natürlich ist mehrfach bewiesen, das Öle, die 50.000 Kilometer auf der Uhr haben immer noch top ist, ABER, diese Öle haben diese Laufleistung in relativ kurzer Zeit hinter sich gebracht. Da fällt der negativ auswirkende Faktor der Ölabkühlung viel kleiner aus.
Motorräder werden in der Regel seltener bewegt, meist nur am Wochenende oder schönem Wetter.
Wenn ich nur 3tsd oder 6tsd Km/Jahr fahre, steht das Motorrad mehr als das es fährt und da besteht die Gefahr, dass das Öl Ablagerungen in den Leitungen oder in der Pumpe hinterlässt.
Das müssen nicht unbedingt immer feste Ölklumpen sein, Öle die ständig erwärmt und abgekühlt werden ziehen Wasser an und dieses setzt dem Motor so richtig zu. Jeder kennt ja bei Autos die nur Kurzstrecke fahren, diesen bräunlichen Ölschlamm am Öldeckel. Da ist die Ölalterung am besten und schnellsten zu erkennen.
Wenn Motorräder in der Saisonzeit ihre 10/12tsd Kilometer zurücklegen und im Winter eingemottet werden, sollte vor Einwintern das Öl gewechselt werden.
Ablagerungen oder Wasserpartikel hätten sonst länger die Möglichkeit sich bei den tiefen Temperaturen ins Material zu verbeißen. Neuem Öl ist es egal wo es ist, ob im Kanister, oder im Motor. Hauptsache das Öl wird nicht durch Motor anmachen im Winter erhitzt.
Die Leute die ihr Motorrad auch im Winter benutzen, müssen natürlich noch viel mehr auf ihr Öl achten. Die Temperaturstürze sind in der kalten Jahreszeit noch viel drastischer für das Öl.
Und jetzt noch was zum stacheln, bevor Netflix weitergeht.
Bei meinem Motorrad mache ich eh alles selbst und bei den meisten Autos bei uns auch, nur bei unserem neuen Auto, welches auuuuuuch teuer war, fahre ich Garantiebedingt zum Händler. Und da bringe ich auch schön selber Öl etc. mit. Nicht weil ich es mir nicht leisten könnte, sondern weil die Werkstätten neben extrem hohen Stundenlöhnen auch noch echt viel Geld für ein Öl abknöpfen. Und leider fliest das Geld nicht in die Geldbörsen der Angestellten, sondern meist aufs Konto der Besitzer. 1300 Euro netto für einen Singel-Michaniker rechtfertigt keine 120€ Stundenlohn und 25€ pro Liter Öl.
Da Kauf ich lieber selber das Öl und steck dem Schrauber 20€ Trinkgeld in die Tasche.
So, fertig. Jetzt musste meine Frau sogar auf mich warten.
Also dann, ich wünschen allen ein schönes Restwochenende.