Moin,
auch Banalitäten können ganz unbanal werden:
1. lerne die Reserven Deiner Maschine kennen. Am besten mag das mit einem Kurventraining auf der Rennstrecke gehen, wo Du besonders viel Grip hast und Du Dich Runde für Runde gezielt an die immergleichen Kurven rantasten kannst. Bei meinem letzten schliff ich mir die Stiefelspitzen ab – verlässlich in jeder Kurve. Auf der Straße habe ich das kaum wieder erreicht, weiß aber, was noch ginge, wenn es eng wird. Diesen Puffer im Gefahrenfall auszunutzen, die Maschine noch mal ein paar Grad tiefer zu legen, sollte intuituv funktionieren. Ich überlege deswegen, meine Rennstreckenerfahung diese Saison wieder aufzufrischen ... (ein Blick auf den Hinterreifen spricht oft Bände ... nach dem Training war er randlos eingefahren
)
2. In der Kolonne versetzt fahren. Der Leader wird wohl mittig fahren, der Zweite bestimmt dann mit seiner Position den ganzen folgenden Troß. Links, rechts, links ... Es macht mich fertig, wenn mein Vordermann ständig die Spur wechselt und damit die ganze Perlenkette ins pendeln bringt.
3. Gasgeben ist manchmal das bessere Bremsen! Letzten Spätsommer brach ein Hirsch aus dem Unterholz, links neben mir. Er spurtete im Vollgalopp im 30°-Winkel schräg auf die Straße zu. In einem Sekundenbruckteil entschied lich mich, der Situation durch einen kurzen Zug am Gasgriff nach vorne zu entfliehen. Im Rückspiegel sah ich ihn ein paar Meter hinter mir die Straße queren. Hätte ich gebremst, wären wir wohl kollidiert.
4. ... Eurer Kurvendiskussion kann ich nicht folgen. Wahrscheinlich mache ich es unterbewusst seit 30 Jahren auch so, aber ein bewusstes Drücken oder ziehen am Lenker verunsichert mich. Blick weit in die Kurve, klar! Gefahrenpunkte nicht fixieren, auch klar! Ich fahre Kurven mit dem Bauch, nicht mit den Händen ...
(Ich hoffe, ihr habt die Ironie des letzten Satzes wahrgenommen)