Liebe Foristen,
wie versprochen hier der aktuelle Stand zum Karoo Street:
Pirelli Deutschland hat mir geantwortet. Nicht der wegen übergreifender Verantwortung (Qualität, Marketing, Vertrieb) angeschriebene Leiter der GF sondern der 2 Ebenen darunter eingeordnete "Leiter Markt Qualität".
Neben wortreichen aber wenig konkreten Sätzen, werden positive Allgemeinplätze bemüht (was durchaus zum Geschäft gehört ;-)). Als konkrete Aussagen lassen sich festhalten:
- Es gebe keine "Markierungsprobleme".
- Es gebe "Anzeichen, dass eine geringe Zahl Reifen aus einem Fertigungslos" den eigenen "Premiummaßstäben nicht zu genügen schien, weswegen" man sich "für eine breite Stichprobe entschieden habe."
Im Rahmen eines nachfolgenden Telefonats ergab sich, dass vereinzelt wohl nicht alle Qualitätskontrollen durchgeführt wurden. Gleichwohl seien alle bereits ausgelieferten und montierten Reifen uneingeschränkt sicher und entsprächen den Anforderungen. Die lange Lieferzeit wurde mit der in Indonesien befindlichen Produktion erklärt.
Für mich ist das Verhalten und sind die Aussagen nicht vollständig zufriedenstellend bzw. konsistent.
Ohne die (internen) Details zu kennen, ist eine sachliche Bewertung möglicher Produktions- bzw. Qualitätssicherungsfehler nicht seriös durchführbar. Gleichwohl stellen sich verschiedene Fragen, die jeder -mangels konkreter Aussagen seitens Metzeler/Pirelli- für sich selbst beantworten muss:
- Werden Q-Kontrollen seitens Metzeler durchgeführt, die keinen Bezug zu Sicherheit und Fahreigenschaften der Reifen haben und ihr Entfall daher keine (merkbaren) Einschränkungen für den Nutzer bedeuten? -> Durchaus möglich.
- Wieso wird eine große Stichprobe, die den eigenen Premiummaßstäben nicht zu genügen schien, eingezogen, während bereits montierte Reifen diesen scheinbar genügen, da sie nicht zurück gerufen werden?
- Wieso erfolgt keine offene und pro-aktive Kommunikation?
Noch einmal ausdrücklich an dieser Stelle: Es geht mir nicht um die Suche nach Ansatzpunkten, Metzeler in schlechtes Licht zu rücken. Es geht mir um den Kunden, sein Ansehen im Unternehmen und die Kundenorientierung, die, das sollte den Verantwortlichen bewusst sein, gerade im Aftersales ein entscheidender Faktor für den mittel- und langfristigen Unternehmenserfolg ist. Metzeler hätte hier eine gute Möglichkeit gehabt, eine internes Thema für aktives Marketing zu nutzen und dem Kunden das Gefühl zu vermitteln, dass er im Mittelpunkt des unternehmerischen Handelns steht.
Viele Grüße
Luc