Beiträge von steinmeister

    Rechthaberei ist ein fieses Hobby. Schmutzig, unanständig und gemein. Da mach ich mit! ;)


    Im Mathe- Unterricht haben wir gelernt, dass es einen Unterschied zwischen einem "Satz" und einer "Definition" gibt.


    Ein Satz ist eine bewiesenermaßen wahre Aussage. Eine Definition dagegen ist eine Festlegung, was man unter einem bestimmten Begriff zu verstehen hat. Es ist schlichtweg sinnlos, darüber zu streiten, ob eine Definition wahr oder falsch ist.
    Vielleicht lässt sich das auch ein Stück weit auf den Sprachgebrauch übertragen:
    Der Begriff "Offroad" ist offensichtlich mehrfach und verschieden definiert. Der englische Wiki-Eintrag legt nahe, dass damit offroad im engeren Wortsinne gemeint ist. Im dt. Sprachgebrauch ist das offensichtlich anders.


    Es gibt viele Begriffe, die in unterschiedlichen Settings verschieden interpretiert werden bzw. verschieden definiert sind. Ein Festhalten auf nur einer Interpretation ohne Beachtung des Bezugsraumes ist m.E. realitätsfern. Zu behaupten, dass man damit Recht und alle anderen Unrecht hätten, wäre schlicht unsinnig. Es gibt so etwas wie "richtige Definition" oder "falsche Definition" nicht.
    Es gibt höchstens unzweckmäßige Definitionen. Die verschwinden von selbst, weil sich keiner darauf beruft.


    Wen ich in deutschsprachigen Foren oder Zeitschriften stöbere glaube ich ziemlich klar erkennen zu können, was im dt. Sprachraum unter offroad zu verstehen ist. Daran halte ich mich.
    Punkt.
    Es sollte hier im Forum kein Problem sein, wenn einige unter offroad was anderes verstanden wissen wollen - solange sie es den anderen Usern mitteilen.
    Aber eine neue Definition für den dt. Sprachraum implementieren zu wollen halte ich - sehr gelinde gesagt - für vermessen.
    Trotzdem: Viel Erfolg bei dem Versuch!
    Wenn sie sich durchsetzen sollte, werde ich sie selbstverständlich übernehmen.

    Der K60 Scout macht es seinem Fahrer nicht leicht:
    Er hat seine Eigenheiten und Macken.
    Ich habe, nachdem ich 4 oder 5 Sätze auf der V-Strom verschlissen habe, mittlerweile den 2. HR Scout auf der AT. Hier mein Fazit:


    Das profilbedingte Rumpeln und Rattern bei bestimmten Geschwindigkeiten bekomme ich schon gar nicht mehr mit - daran hab ich mich gewöhnt.


    Das starke Walken beim Beschleunigen und in Schräglage fühlt sich anfangs sehr komisch an und ist auf jeden Fall gewöhnungsbedürftig: Er bedarf in der Kurve viel mehr sachter Korrekturen, als das ein reiner Straßenreifen nötig hat. Das bringt man nicht aus dem Stegreif, aber man kann sich dran gewöhnen und lernen, damit umzugehen.
    Dann sind auf trockener wie auf nasser Straße Schräglagen möglich, die fast an die von guten Straßenreifen herankommen. Mit der V-Strom habe ich trotz kurzer Fußrasten und Höherlegung regelmäßig Alu auf dem Asphalt gelassen und so manchen Supersportler erschreckt.


    Woran ich mich nicht gewöhnen kann ist die starke Unruhe beim heftigen Bremsen aus hohen Geschwindigkeiten (>130). Auch die Unruhe bei Längsrillen ist nicht gerade angenehm. aber damit kann ich umgehen.


    Mit gefällt die Gutmütigkeit auf Asphalt. Der Scout ist in Kurven zwar "unpräzise", aber richtig heftige plötzliche Rutscher kenne ich nicht - er hat einen breiten Vorwarn-Bereich, und kleinere Rutscher sind i.A. gut wieder einzufangen. Zumal ich die bisher auch nur am Hinterrad erlebt habe.


    Was mir noch gefällt ist, wie souverän er mit verschmutzter Fahrbahn klarkommt. Ein paar Krümel Split oder getrockneter Schlamm in der Kurve sind da noch lange kein Grund zur Panik. Ich hab immer das Gefühl, der Scout radiert die Straße sauber, lässt die Krümel im Negativ-Bereich verschwinden und findet dann seinen Gripp. Das fühlt sich manchmal leicht driftig an, ist aber m.E. harmlos. Den Supersportler will ich sehen, der mit seiner Rennbereifung auf einem verdreckten Landsträßchen 3. Ordnung bei mir dranbleibt...


    Bei Tempi ab 100 kriegt der Scout auch von mir kein "gut" mehr.
    Dann nervt mich die Unruhe in Kurven und beim Bremsen schon heftig.

    Im Gelände kommt man mit dem Scout - solange er nicht zu doll abgefahren ist - doch ganz schön weit. Hier hilft aber Verringern des Luftdruckes auf ca. 1,5 - 1,8bar ganz ungemein, vor allem auf Gras, im Sand und im Schlamm. Natürlich sind reine Enduro- Reifen da besser. Aber ich finde, der Scout schlägt sich ganz ordentlich.
    Bei der 115km- Enduro-Tour zum IZI-Treffen ist es jedenfalls auch den sehr ambitionierten Groß-KTM Fahrern auf Enduro-Reifen in keiner Situation gelungen, ggü meiner AT auf Scout einen Abstand herauszufahren. Ausnahme: ein sehr schlammiger und steiler Forstweg. Da war ich zwar auch nicht langsam, aber da hat mir schlicht das Quentchen Gripp gefehlt, um die PS auf den Boden zu bringen...

    Es ist nicht nur amüsant, die Diskussionen dazu zu verfolgen. Interessant ist es obendrein: Von Anfang an und seit dem fast durchgängig schwingen da gegenseitige persönliche Abwertungen bis hin zu Beleidigungen mit.


    Da ich gelegentlich auch hier geschrieben habe und vielleicht auch in Zukunft schreiben werde, hier eine kleine Anmerkung, um Missverständnissen vorzubeugen:


    Wenn ich Offroad lese oder schreibe, stelle ich mir unbefestigte oder geschotterte Wege vor, vielleicht auch Trampelpfade oder mal quer übers Feld. Aber keinesfalls nur Querfeldeinfahrten weitab jeglicher Zivilisation.
    Ich nehme zur Kenntnis, dass einzelne Mitbürger den Begriff mit anderen Vorstellungen füllen.
    Ich glaube jedoch, in diesem Falle ist es einfacher und sinnvoller, den Begriff so zu gebrauchen, wie er seiner etablierten semantischen Besetzung entspricht.


    Mit dem Verdacht, dass ich ein unwissender Anfänger bin, der keine Ahnung vom Offroad-Fahren hat, kann ich im Übrigen ganz gut leben. :) ;)



    Ansonsten finde ich die Fortführung der Diskussion an dieser Stelle besser aufgehoben als in einem Reifen- Thread.
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    Ich freu mich schon auf die Vorstellung! :dance:

    Nach ca. 5000km waren die Speichen meines Vorderrades locker. Gebrochen war noch keine, aber die Felge ließ sich schon ggü. der Nabe bewegen. Mein FHH hat - wie es sich gehört - erst Seiten- und Höhenschlag beseitigt und die Felge auf Nabenmitte gebracht und dann alle Speichen mit Viertel - Umdrehungen auf ca. die gleiche Festigkeit angezogen. ( vorgeschrieben sind 3,6 Nm)
    Also das gleiche Vorgehen, wie ich es bei meinen Fahrrädern schon immer mache.


    Er meinte, dass es nicht ungewöhnlich sei, dass bei Neuen Rädern im Offroadbetrieb sich schnell die Speichen "setzten" würden, was mit der Zeit zwar weniger würde, aber nie ganz aufhören würde. Bei reinem Straßenbetrieb würde itgendwann Ruhe einkehren.

    Harald, Deine Erklärung ist nur zum Teil richtig.
    Shimmy hat was mit der Schwingungsfrequenz des Rades zu tun und damit auch was mit der Unwucht, kann aber auch profilbedingt sein und damit unabhängig vom Auswuchten. Die Frequenz ist meist etwa 5Hz.


    Das Hochgeschwindigkeitspendeln (HGP) mit Frequenzen um 0,5 - 1Hz hat was mit Wechselwirkungen zw. den Kreiselkräften des Vorderrades und den Aufstellkräften, die durch den Nachlauf und bedingt sind sowie der Resonanz des Gesamtsystems Motorrad- Gepäck - Fahrer zu tun. Es tritt meist erst bei Geschwindigkeiten ab 50km/h vor der Höchstgeschwindigkeit auf, nie aber unter 100km/h.


    Shimmy und HGP sind eigentlich zwei Effekte, die gegensätzlich funktionieren. Wenn man also konstruktiv HGP verringern will, kann (muss nicht!) die Folge eine erhöhte Shimmy- Neigung sein.


    Zum Verringern des HGP hilft z.B:
    - leichtgängiges Lenkkopflager, Verzicht auf Lenkungsdämpfer, kurzer Lenker mit leichten Lenkerenden. Das entkoppelt das Schwingungssystem des HGP, verstärkt aber definitiv die Shimmy- Anfälligkeit.
    - Schwerer Fahrer, Massenkonzentration in der Rollachse
    - leeres Topcase, wenig Massen weitab der Rollachse
    - steifer Hinterbau
    - leichte Felgen, Schläuche, Reifen und damit kleine Kreiselkräfte


    Rollachse: horizontale Linie in Fahrtrichtung durch den gemeinsamen Schwerpunkt aller starr miteinander verbundenen Teile, also Motorrad + Gepäck. Fahrer zählt nicht dazu.


    Shimmy kann man durch Festhalten des Lenkers dämpfen.
    HGP nicht!!! :naughty:
    Da hilft nur Geschwindigkeit senken.

    Meine Erfahrungen mit K60 Scout:
    Geht mit TC III auch auf ebenem Asphalt gar nicht. Vor allem das Beschleunigen aus Schräglagen und aus niedrigen Geschwindigkeiten, wo also ordentlich Kraft am Hinterrad anliegt, bringt den Reifen offensichtlich derart ins Walken, dass das TC anspringt. Standard-Situation: Anfahren aus dem Stand beim Abbiegen auf eine Hauptstraße.
    Dabei ist das noch lange kein Rutschen des Hinterrades, sondern eben höchstens ein Walken über die Blöcke.


    Auf der Straße muss ich auf Stufe I oder zumindest II runterregeln, wenn ich vernünftig fahren will. Wenn ich es vergesse, erinnert mich in der nächsten langsamen Kurve der stuckernde Motor daran.

    Das mit dem Grill- Rost ist wirklich eine gute Idee :clap: :clap: :D


    Richtig gute Dural-Heringe, wie ich sie z.B. verlinkt habe, sind erstaunlich robust und keinesfalls mit den Standard-Alu- Heringen zu vergleichen. Die kriegste nich so leicht krumm!
    Dural- Heringe haben halt den Vorteil, leicht zu sein. Was ja bei Motorradreisen nicht so wichtig ist. Bei Reisen mit Fahrrad/ zu Fuß/ Kanu etc. macht das schon was aus. Deshalb habe ich mir mal ein Giga-Set guter Dural- Heringe verschiedener Größen gekauft, die ich je nach Bedarf zum entsprechenden Zelt einpacke.


    Da ich ein Lagerfeuer-Fan bin, habe ich mir vor ca 20 Jahren ein Dutzend solcher Spitzen angefertigt und immer wieder nachproduziert (Alu-Rohr + Edelstahl-Schweißdraht). Haselnuss- oder Weidenruten findet man unterwegs ....

    @ majortours: Danke für Deine Empfehlungen.


    Und Du hast Recht: Was nutzt es, Zelte vorzustellen, ohne neben den subjektiv erlebten Vorteilen auch die entsprechenden Nachteile anzugeben.


    Also mein Nachtrag:
    Nachteile für das von mir momentan favorisierte und angepriesene MSR:
    - Bei Schlechtwetter bleibt das Innenzelt ca. 3 - 5 Minuten dem Regen ausgesetzt, bevor man das Überzelt drüberwerfen kann. Allerdings ist das meiner Erfahrung nach nicht dramatisch, weil man hinterher eh mit nassen Klamotten in´s Zelt kriecht und sämtliche Feuchtigkeit früher oder später zuverlässig an der Innenseite des Außenzeltes landet und sauber abfließt.
    - Der Stoff des Oberzeltes ist - zugunsten geringen Gewichtes - sehr empfindlich. Ich habe schon etliche kleine Löcher drin, zum Glück meist im Firstbereich. So stürzen selbst bei Starkregen keine Wasserfälle nach innen. Auch hält auf dem beschichtetem Material keiner der handelsüblichen Klebeflicken länger als 2 x Hingucken. Allerdings ist auch keines der Löcher, die z.T. seit Jahren drin sind, weitergerissen. Fazit: Damit kann ich, nachdem ich mich über die ersten Löcher doch heftig geärgert hatte, jetzt ganz gut leben.


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    Noch ein Tipp für "Aldi-Schnäppchen": Es gibt vernünftige Heringe aus Aluminium* für wenig Geld extra zu kaufen. Wer mit Aldi- Zelt (- das ja für den gelegentlichen Wochenend-Ausflug durchaus eine gute Wahl sein kann ) reist, sollte die üblichen Stahldraht-Heringe gegen bessere austauschen. Das kostet nicht die Welt, erspart aber unendlich Frust.


    * beispielsweise diese oder ähnliche

    Ich zitiere mich mal selbst: Im Februar letzten Jahres habe ich in einem anderen Forum geschrieben: