Angeblich hat das originale Ritzel an unterschiedlichen Stellen unterschiedliche Härtungen.
Abgesehen davon erschliesst sich mir nicht, warum man bei einem 12-15K teuren Motorrad bei einem sehr stark beanspruchten Bauteil (es handelt sich ja nicht um den Rückspiegel), welches für ca. 25'000km gut ist, ein paar Euros sparen will. Es gibt defintitiv dokumentierte Fälle toter GAW bei der CRF1000 mit Zubehörritzeln.
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Sorry - darum geht es doch nicht. Ich persönlich habe Geld genug. Mich als Ingenieur "ärgern" aber Gerüchte, die keine sachliche Grundlage haben. Das ist also schlichtweg technisches Interesse bei mir. Mich interessiert folglich, ob es systematische, technische Unterschiede gibt zwischen "Original" und "Zubehör". Sind beide technisch identisch, gibt es auch keinen Unterschied in der Haltbarkeit !
Meine persönliche Vermutung:
(mit aller Vorsicht geäußert und ohne irgendjemandem angreifen zu wollen)
Diese "zahlreichen" schlechten Erfahrungen mit Zubehörritzeln haben folgenden Hintergrund:
Nach dem ersten (originalen) Kettensatz ist die Welle immer noch soweit ok - hat ja dann auch erst 20-30tkm.
In dieser "Frühphase" gehen vllt. auch viele noch zur Inspektion (wegen Gewährleistung) und dort wird die Kette dann vom Fachhändler bei Bedarf (korrekt) nachgespannt.
Nach 20-30tkm ist der erste Satz verschlissen.
(Bei schlecht gepflegten Ketten womöglich schon früher - aber man fährt u.U. trotzdem noch eine Weile weiter.
Nach meinem Verständnis treten bei stark fortgeschrittenem Verschleiß der Kette und/oder der Außenverzahnung des Ritzels (also einem "Mismatch" der Teilung von Kette und Ritzel) zunehmend oszillierende Zugkräfte im Zuge des Abrollens der Kette auf dem Ritzel auf.
Das ergibt womöglich ein heftiges, vielleicht sogar für die Verzahnung zwischen Ritzel und Welle stark verschleißförderndes Wechselmoment auf das Ritzel - wenn man also mit starkem Verschleiß weiter fährt.)
Dann kommt irgendwann ein neuer Kettensatz drauf.
Das machen dann viele selber und nutzen dazu (wie ich auch) ein Zubehörritzel (wie es von den bekannten MyKettenkits-Anbietern eben so angeboten wird).
Auch Fachhändler und Vertragswerkstätten scheinen diese Zubehörritzel ja zu verbauen.
Dann werden weitere 20-30tkm abgespult.
Danach hat ein kleiner Teil der Fahrer beschädigte GAW´s.
(Manche vllt. schon beim Ausbau des ersten Kits; siehe Theorie oben)
Viele Fahrer haben nach dieser Phase (ob mit oder ohne Zubehörritzel) aber auch kein Problem und alles ist ok - wie z.B. bei mir.
Beschädigte Wellenverzahnungen könnten unter dem Strich mehrere Ursachen haben:
1.)
Die Zubehörritzel sind Mist (generell oder per einzelner Qualitätsausreißer) => das versuchen wir hier zu beleuchten.
Ich persönlich glaube nicht so recht daran; will das aber gerne verifizieren.
Wenn es tatsächlich so ist - überzeugt mich mit technischen Argumenten, nicht mit Sätzen wie "Sparen ist fehl am Platz".
Wenn "je teurer, desto besser" gälte, würde ich ein Ritzel aus purem Gold fräsen lassen - und damit auf der Schnauze landen.
2.)
Manche "Selbstschrauber" oder vllt. auch Werkstätten machen Fehler beim Selbsteinbau (falsche Spannung; Schräglauf, Versatz, etc.)
Diese Fehler führen dann u.U. zu Fehlbelastungen im Betrieb und dann zu schnellem Verschleiß an der Verzahnung.
3.)
manche GAW´s haben ab (Honda-) Werk Material- oder Härtefehler, die sich eben erst nach größerer Laufzeit (nach Abnutzung der obersten Einsatzhärteschicht ?) bemerkbar machen und dann zu progressiver Abnutzung führen.
Das ist schwer zu verifizieren ...
Ich plädiere hier also für rein gar nichts und habe nur Spass an diesen theoretischen, technischen Überlegungen.
Das hat früher mal Motorradfahren mit ausgemacht.
Wenn jemand "Original" kaufen will, dann soll er das tun.
Das ist mir komplett egal und hat für mich mit diesen Gedankenspielen rein gar nichts zu tun.