Na gut, ich habe auch noch einen ....
Dass unser globales System komplex ist und man kaum DIE EINE Lösung für all die die Menschheit betreffenden Energie- und Mobilitätsprobleme finden wird, ist doch klar.
Was aber ebenso klar ist, dass wir angesichts der nachweislich menschgemachten (oder zumindest stark beeinflussten) Klimaerwärmung und Resourcenverschwendung nur zwei Optinen haben:
1. wir können so weiter machen, so lange es eben geht, oder
2. wir versuchen etwas an der Entwicklung zu verändern.
Es steht ebenso außerfrage, dass der zweite Weg der schwierigere ist, als auch, dass es der einzig richtige ist. Dazu müssen sicher viele unserer modernen und komfortablen Errungenschaften hinterfragt werden. Davon abzulassen, wird sicher noch die ein oder andere Generation dauern, denn was einmal in den Köpfen drin ist, kriegt man nur noch schlecht heraus – das hört man hier in der Diskussion genauso wie anderswo.
Ich denke, dass DER Grundsatz für die Zukunft unseres Seins auf diesem Planeten (und einen anderen werden wir nie haben) ganz klar vor uns liegt: wir müssen schnellstmöglich damit aufhören, über unsere Verhältnisse zu leben.
Dieser Grundsatz müsste mehr wiegen, als kommerzielle oder lobbyistische Interessen – wobei dessen Umsetzung natürlich auch zu Kommerz und Konsum führt – nur eben ein etwas anderer.
Wäre Bus- und Bahnfahren ein Rückschritt in die 50er Jahre? Sicher nicht, besonders, weil es heute noch ergänzende Konzepte wie CarSharing oder Sammeltaxen gibt. Aber Fakt ist doch, dass 48 Mio. Autos zu viele Fahrzeuge für 82 Mio Deutsche sind, oder?
https://de.statista.com/statis…w-bestand-in-deutschland/
Fakt ist doch auch, dass unsere Autos mehr stehen als fahren, dass die Städte weder mit dem Verkehr noch mit den Parkplätzen klarkommen. Fakt ist auch, dass die wenigsten von uns häufig 5 Sitzplätze, 1000km Reichweite, Allrad und 2 Tonnen Zuglast im KfZ benötigen.
Fakt ist auch, dass Öl, Kohle und Atom KEINE Zukunft haben – zumindest nicht, wenn man mit Zukunft eine längere Zeitspanne als 20 Jahre meint.
Fakt ist auch, dass wir mit unserer Nahrungsmittel-Produktion anders umgehen müssen. Wir brauchen kein Rindfleisch oder Soja aus Südamerika, keine Erdbeeren im Dezember.
All diese Punkte sind doch vorrangig von den mächtigen Industrieen und deren Lobbys beeinflusst, weil man mit herkömmlichen Entwicklungen mehr Geld verdienen kann, als mit neuen – die sind immer erstmal teuer.
Logisch ist auch, dass wir auf dem mit 70% von Wasser bedeckten "blauen Planeten" natürlich bald auf grünen Wasserstoff als Energieträger umsteigen sollten. Sinnvoll wäre es sicher, diese Technologien mit höchster Priorität zu fördern und einzufordern.
Die aktuelle eMobiltät ist für mich nur eine Brückentechnologie. Ich befürchte, dass der Wasserstoff noch 20-30 Jahre brauchen wird bis zur flächendeckenden Marktreife. Und – jetzt komme ich endlich auf das Thema des Threads zurück – deshalb ist die Entwicklung zum eAuto völlig richtig, mit all seinen Schwächen. Die Fortschritte sind rasant, für die Batterieprobleme gibt es schon diverse Lösungsansätze. Ich glaube nicht, dass wir in 15 Jahren noch über Lithiumabbau in Südamerika reden werden. Allerdings noch über die Beseitungung der Umweltschäden durch die Jahrzehntelange Ölförderung weltweit, der Renaturierung der Kohlegruben und vielleicht ... aber nur vielleicht haben wir dann endlich ein "Endlager" für unseren Atommüll! Der strahlt dann dort vor sich hin für eine Zeit, die so lange ist, wie die Menschheit bis heute existiert: 200.000 Jahre.
All das, was es anzupacken gilt, bedeutet Veränderungen für uns, nicht nur vorteilhafte! Aber wenn diese Veränderungen auch wirtschaftlich sinnvoll und praktisch sind, dann werden auch die Copy&Paste-Nationen der "2. Welt" diese für sich annehmen.
Ja, China baut gerade zig Kohlekraftwerke, um den aktuellen Energiehunger zu stillen. Aber sie sind auch Weltmarktführer im Bereich der erneuerbaren Energien, weil sie genau wissen, was nach dem schmutzigen Kohle-Kapitel folgen muss.
https://www.capital.de/wirtsch…neuerbaren-energien-91939
Und zum Glück ist diese Fake-News hier schon mehrfach widerlegt worden, dass Deutschland angeblich Atomstrom in nennenswerten Maße aus dem Ausland importieren müsste. Das ist Quatsch!
Sorry, sollte nicht so lange werden, musste aber die letzen 12 Seiten an Gelesenem erstmal verarbeiten.
Ach ja, zweites sorry: und was wir hier im Allgemeinen so betreiben – Zweiradverbrenner zum Spaß durch die Landschaft zu bewegen – das geht eigentlich überhaupt nicht! Aber mein Motto ist: zwischen Schwarz und Weiß tut es auch manchmal ein hübsches Hellgrau.
Aus.