Mich hat es heute in den Pfälzer Wald getrieben.
Als Ziel galt es, die "Area 1" ausfindig zu machen.
Schon Früh machte ich mich auf den Weg.
Die Strassen von Verkehr, wie der Himmel von Wolken relativ Leergefegt.
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Auf ziemlich schneller Route ließ ich mich leiten und erreichte Ludwigswinkel, nahe an der französischen Grenze.
Hier musste ich am Dorfweiher etwas verweilen und konnte die Glieder entlasten und die Seele auftanken.
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Dann begann meine Suche, denn auf offiziellen Wegen ist das Ziel nicht zu erreichen.
Ich verspürte aber auch keine Lust, einen Fussweg von etwa 30 Minuten, bei mittlerweile 27°C, zu absolvieren.
Durch Nachfragen und mit etwas Mut, der Förster wird mich schon nicht sehen, erreichte ich die "Area 1"
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Das Areal liegt auf einer großen Lichtung und verliert bei dem vorhandenen Sonnenschein so ziemlich jeglichen Schrecken der Vergangenheit.
Die Area One ist ein ehemaliges Sonderwaffenlager der USA zu Zeiten des Kalten Krieges. Man kann davon ausgehen, dass hier einst Atomwaffen gelagert haben.
Heute ist es eine Denkmal-Schutzzone und somit sind jegliche bauliche Veränderungen ausgeschlossen.
Sah es einst noch aus, wie auf dem unteren Foto, so sind es heute nur noch wenige Reste der Gebäude.
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Im weiteren Gelände befinden sich noch zahlreiche Munitionsbunker, wovon einer wohl als Museum eingerichtet ist.
Ok, das Befahren des Geländes ist nicht gestattet. Doch falls jemand fragen sollte: Ich habe "die kleine Rote" im Rucksack mitgebracht.
Noch etwas hin und her geschoben, das ein oder andere Foto geschossen ...
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... verließ ich diesen einst so kühlen Ort auf gleichem Wege wie gekommen wieder.
Die Rückfahrt ins Saarland erfolgte durch das benachbarte Frankreich und dort standen mir bereits am Ortsanfang die Türen offen.
Verrückt auf was die Dorfbewohner so alles kommen, um ihre Gäste zum Bleiben zu animieren.
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Schon einmal in der Nähe, musste ich mir unbedingt noch einen eigenartigen Ort in Schorbach (F) ansehen.
Hier gibt es noch eines von wenigen Beinhäusern in dieser Gegend. Mitten im Ort, vor der Église Saint-Rémi befindet sich das "Ossuaire" (beinhaus).
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Wegen der Enge des Friedhofes um die Kirche herum, wurden bei Beerdigungen die Gebeine der Vorfahren ausgegraben und hier im Beinhaus aufbewahrt.
Dieser Brauch dauerte etwa bis 1860. Wirft man einen Blick durch die Fensterbögen, so bietet sich einem ein etwas merkwürdiger Anblick.
Es ist nicht ersichtlich, wieviele Menschen auf diese Weise ihre letzte Ruhestätte fanden.
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Genug der Schauergeschichten vom kalten Krieg und ausgegrabener Gebeine.
Ich fahre auf direktem Weg hinüber zum Bliesgau ins Saarland und meinem Heimatort entgegen.