Schon wieder "Fronkreisch" wird sich manch einer denken.
Doch was soll ich denn machen,wenn das schnucklige Ländchen so in meiner Reichweite liegt ?
Die Vorhersagen der letzten Tage waren abwechslungsreich wie meistens, wenn man sich auf Tour begeben möchte.
Mein persönlicher Berater im Garten war der Ansicht, dass es schon noch werden würde und so nahm ich die Herausforderung an.
Diesmal verfolgte ich das Ziel, mir das Chateau de Lichtenberg im gleichnamigen Ort in den Nord-Vogesen anzusehen.
Da eine Tour mit ca. 3oo km entsprechend Zeit verlangt und man ebenfalls die Pausenzeiten mit einbeziehen sollte, schien ein früher Aufbruch angebracht zu sein.
Gegen 9.oo Uhr die Provianttasche gepackt und sogleich zum Start bereit, empfing mich der Tank meiner "kleinen Roten" mit einer gähnenden Leere.
Wie so oft im Leben eines Bikers ist aller Anfang schwer und es schmerz nur etwas im Geldbeutel.
Doch schon bald lachte mein Herz wieder und ich fuhr erfreut der französischen Grenze entgegen.
Die Temperaturen lagen bei etwa 13°C und es sollte zum Nachmittag hin deutlich wärmer werden.
Der Strassenverlauf war wieder einmal sehr ausgewogen und somit kam keine Lange Weile auf.
Man merkt und sieht das erwachen der Natur. Der Mai ist gekommen, - die Bäume schlagen aus.
Nicht nur die Bäume erwachen zu neuem Leben. Der Löwenzahn sprießt allerorten, die Schlüsselblumen säumen die Feldwege und auch die ersten Rapsfelder beginnen zu blühen.
Ein Duft liegt in der Luft und es wäre eine Sünde, bei geschlossenem Visier zu fahren.
Ich genieße diese Fahrt mit allen Sinnen.
Lichtenberg noch nicht ganz erreicht, standen Umleitungsschilder sehr verdächtig in der Gegend rum.
Kaum einen der letzten Wegweiser passiert, auf dem die Entfernung zur Burg mit 2,5 km angegeben war, erblickte ich das "Horrorszenario".
Hunderte von Autos, Bussen und Fußgängervolk belagerten die befindlichen Wiesen und Freiflächen.
Ich ersparte mir den (Fuß)Weg zur Burg und kehrte um.
Ich werde es irgendwann einmal wieder versuchen und hier nach dem Rechten sehen. Heute brauche ich es jedenfalls nicht.
Am Hasenstall vorbei, durch das Bärenthal führte mich mein Weg weiter.
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Es kam die Zeit und der Magen rief zu einer Mittagspause.
Zum Glück drehte ich morgens noch einmal um, um mir den vergessenen Kaffeebecher einzupacken. Ich werde alt und vergesslich.
Gesättigt spulte ich die restlichen Kilometer über kleine Landstrassen ab und kam nach 343 km zu Hause an.
Einfach großartig, unser Hobby.