Hi,
erstmal „wow“ wieviele sich hier zu Wort melden. Finde ich klasse und es zeigt ja auch wie aktuell dieses Thema gerade ist, weil jetzt oder bald die sog. Generation der „Babyboomer“ (Jahrgänge 1959-1964) in Rente bzw. auch Vorruhestand gehen.
Wie in fast allen Beiträgen schon gesagt - es gibt keine Lösung die für Alle gelten kann, jeder muß für sich entscheiden welchen Stellenwert „Arbeit“ und „Freizeit“ individuell haben.
Kann aber aus meiner Sicht (jetzt 63) folgende Erfahrungen berichten: seit Juni 2022 bin ich im sog. Vorruhestand (d. h. jetzt in der passiven Phase). War sehr lange in einer leitenden Funktion tätig und habe auch immer wirklich gerne gearbeitet (insgesamt. 43 Jahre). Vieles wurde in den Beiträgen schon gesagt, zwei Dinge sind mir nochmal wichtig zu verdeutlichen: zum Thema „Fachkräftemangel“ kann ich nur sagen daß „wir Alten“ häufig eben nicht mehr gefragt sind (vor allem weil wir zu teuer sind, aber auch oft unsere Arbeitsmethoden/Führungsmethoden (scheinbar) nicht mehr gefragt bzw. ins System passen!? Dies habe ich am „eigenen Leib“ erfahren und auch mir wurde (durch die Blume) nahegelegt, doch das „Vorruhestandsangebot“ anzunehmen (was ich auch getan habe).
Meine Erfahrungen seit letztem Sommer sind nun die, dass ich die neu gewonnene Zeit total genieße und es für mich die absolut richtige Entscheidung war. Neben dem ausgiebigen Motorradfahren und Reisen allgemein, engagiere ich mich noch ein bisschen ehrenamtlich und bin eigentlich immer wieder erstaunt, dass überhaupt keine Langeweile aufkommt oder mir die (lohnabhängige) Arbeit oder sonst was fehlen würde. Jetzt erst kann ich auch mal genießen, überhaupt nix zu tun und auch einfach mal rumzuhängen oder den Tag einfach mit lesen zu verbringen.
Klar, am Ende muß man sich die neugewonnene Freizeit natürlich auch irgendwie leisten können (auch ich nehme Abschläge bei der Rente in Kauf, da ich leider nicht ganz die 45 Jahre Beitragszeit erreiche). Mir war diese „Lebenszeit“ ganz einfach wichtiger als Arbeit (und eine Neubewerbung/Neuorientierung wäre für mich nicht mehr in Frage gekommen).
Grüße und schönes Wochenende!!
Matthes