Liebe Gefieder-Freunde,
auch ich, Plitsch, bin nun langsam aus der Winterlethargie erwacht und tourte am Ostermontag mit meinem Freund vonclausberg durch Thüringen. Dabei standen gleich zwei Mittelgebirge auf dem Tourenplan, welcher nach gut 345 km abgespult war. Aber der Reihe nach.
Eine gefühlte Ewigkeit ist es her, dass ich den Fahrtwind mein Gefieder streicheln lassen konnte. Nach dem kleinen Neujahrsauftakt bei sehr mässigen Temperaturen -ich habe mich mehr in der Kluft versteckt und nur selten meinen Schnabel rausgehalten- war es nun endlich soweit.
Zwischen dem Neujahrsauftakt und der Tour am Ostermontag lagen viele Tage die durch Termine, Nässe, Kälte, meist Kälte + Nässe sowie einigen Reparaturen an Maschine und Mensch geprägt wurden. Nun, da alle wieder wohlauf sind und auch das Wetter in der Mitte Deutschlands so langsam passte, ging es nach einer kurzen Sitzprobe los
Die erste Station sollte der Inselsberg sein.
Der Inselsberg ist einer der bekanntesten Berge im Thüringer Wald, auch, weil er durch seine Gipfelanlagen und sein prägendes Landschaftsbild weithin sichtbar ist. Allerdings ist es eine Fehlannahme, dass er mit seinen 916 m der höchste Berg im Thüringer Wald sei.
Und während sich vonclausberg gerade an der ersten Zeile von Goethes Osterspaziergang versuchte, fanden wir einen vom Eise befreiten Bach. Ich wollte unbedingt mein Gefieder benetzen und so entstand dieses Suchbild. Na, wo bin ich?
Wir verweilten kurz, hörten das Rauschen des Baches, ließen die Sonnenstrahlen Schnabel und Gesicht erwärmen und rüsteten uns für den kurvenreichen Aufstieg.
Auf dem Gipfel des Inselsbergs angekommen zeigte sich, dass wahrscheinlich einige Menschen mehr Goethes berühmtes Gedicht kannten und für die fehlenden Blumen im Revier kamen die geputzten Autos dafür. Naja, ein ruhiges Gipfelerlebnis war es nicht, aber wunderschön, mit Blick über den Hörselgau bis ins Eichsfeld.
Nach diesem Höhenerlebnis ging es hinab ins Tal, durch das Thüringer Becken bis an die nördliche Grenze Thüringens und noch ein Stück darüber hinaus, in das Bundesland, wo den Sachsen einst das Anhalten beigebracht wurde (das ist so ähnlich wie die Insel im Westen, wo den Sachsen das Angeln beigebracht wurde).
Aber diese Episode erzähle ich im zweiten Teil, da ich sonst keine Bilder mehr dazu hochladen kann.