Unterschiedliche Simmerringe Abtriebswellen (Ritzel) CRF1000 und CRF1100

  • #11

    Die Horrorgeschichten habe ich gelesen und es war mir bewusst, dass eine Gefahr besteht, bin ja oben auch gewarnt worden.

    Nach dem Losfahren habe ich auch sehr oft angehalten und die Position des Teils kontrolliert, war aber die ganze Zeit ok.


    Mir war aber unbekannt, wie die betroffenen ihre Simmerringe eingebaut haben, eingeölt so wie viele das machen, eingeklebt, beim Einkleben die Oberflächen vernünftig vorbereitet oder nicht?

    Und wenn ein Honda Fahrer in den Foren früher die Idee hatte den Wellendichtring zusätzlich einzukleben kam immer ein Manfred und hat das ganze als Lebensmüde und Pfusch bezeichnet. Dann war die Sache erledigt.


    Warum eigentlich?

    Ok, ich hatte nichts Anderes da und habe Loctite Fügen Wellen-Nabe genommen, der eigentlich nur für Metalloberflächen gedacht ist. Wenn man die Idee der Honda Konstrukteure aufschnappt und davon ausgeht, dass der Dichtring lebenslang halten soll, kann man was Stärkeres nehmen. Ein hochwertiger Konstruktionskleber mit Industriequalität ist immer noch günstiger, als den Motor zu öffnen (der Gedanke bringt mich immer noch auf die Palme, wegen einem Simmering, Wahnsinn)


    Ich habe es bewusst getestet und es hat funktioniert. Für mich ist das eine Lösung. Ich habe extra längere Zeit abgewartet ob es auch auf Dauer hält und berichte jetzt darüber.


    Nun gibt es im Internet ein Haufen Geschichten wo die Reparatur in die Hose ging und eine, wo es funktioniert hat.


    Eine Frage habe ich: was macht Honda anders, dass in diesen Motoren so ein hoher Überdruck herrscht, sodass die Simmeringe fixiert werden müssen. Es gibt genug Hersteller, bei denen funktionieren die normalen Wellendichtringe ganz gut.

  • #12

    Solange die mechanische Sicherung des WeDi ok ist, braucht es keine zusätzliche chemische Sicherung.


    Das ganze sind wohl eher keine "Horrorgeschichten", da sie z.T. vor dem Internet passiert sind. Das ganze zieht sich wie ein roter Faden durch die Geschichte der Reparaturen.


    Als Konstrukteur hast du verschiedene Möglichkeiten:


    1) Du verwendest eine normale Passung des WeDi in einem horizontal geteilten Gehäuse und störst dich nicht an entstehenden Schäden die du z.B. mit der Suche " Yamaha Simmerring Ritzel undicht " findest.

    2) Du machst die Passung des WeDi einen Tick kleiner, beeinträchtigst damit in den meisten Fällen aber auch die Passung des Lagers und bekommst Spannungen ins Kurbelgehäuse - macht meines Wissens aber keiner.

    3) Du verbaust eine externe mechanische Sicherung in Form eines Haltebleches wie es z.T. verwendet wird. Könnte Honda auch machen, ist aber nicht in deren Historie.

    4) Du lässt dir den WeDi mit einer umlaufenden Nase herstellen und passt das ganze mit einer Nut im Kurbelgehäuse ein. Aufwändig bei der Instandsetzung und unabhängig von der Schmierung bei allen horizontal geteilten Gehäuse verwendbar. Das ist die normale Honda Lösung.

    5) Man verbaut ein Kassettengetriebe und arretierst die Getriebewelle in einem gesonderten Gehäuse. Vorteil man kann Übersetzungen ändern... allerdings eine verdammt teure Lösung und eigentlich im Serienbau nicht üblich

    6) Du verbaust eine chemische Lösung. Ist in der Serienherstellung kein Problem aber bei einer Instandsetzung unter üblichen Werkstattbedingungen ist die "Ölfreiheit" der Klebestelle nicht gewährleistet und damit ist die Wirkung der chemischen Sicherung nicht reproduzierbar.

    7) Du verbaust einen zusätzlichen "Deckel" auf der Ritzelseite in dem du die Lagerung des WeDi integrierst. Die Getriebewelle selbst ist im Kurbelgehäuse gelagert. Deckel kann demontiert werden um den WeDi zu erneuern. Es entstehen aber durch eine zusätzliche Dichtfläche und den Deckel erhöhte Kosten. Hat z.b. KaWa bei einer Reihe von Modellen gemacht.


    Du hast dich für die Lösung 1 entschieden und wenn ich dich richtig verstehe willst du auch dabei bleiben. Ist natürlich akzeptiert, das Risiko kennst du.


    Den Grund für die mechanischen Sicherung des WeDi kannst du dir unter Berücksichtigung der Relativbewegung Welle - Motorgehäuse und damit auch die Gefahr der Bewegungsübertragung auf den WeDi sicher denken. Honda hat eigentlich kein Interesse daran aufgrund der technischen Lösung unter Punkt 1 gefunden zu werden. Es ist ärgerlich genug wenn wie in deinem Fall eine externe Schädigung des WeDi zu hohen Reparaturkosten führt. Aber du musst dich halt als Hersteller nicht der Gefahr der Produkthaftungsklage aussetzen.

    Einmal editiert, zuletzt von Papinator ()

  • #13

    Nein, ich habe mich für die Lösung 1+6 entschieden. Dein Gedankengang gefällt mir aber. Jetzt sind wir nicht mehr bei einem Provisorium sondern bei einer Lösung.


    Was meinst Du mit der „Ölfreiheit unter üblichen Werkstattbedingungen“? Wenn der Mechaniker nichts taugt und z.B. schon mit einem Ölwechsel überfordert ist? Das sehe ich ein. Ansonsten funktioniert das bei der AT wunderbar.


    Gibt es diese Bewegungen in einem z.B 790/890 KTM Motor mit der horizontaler Trennung und Semitrockensumpfschmierung nicht?



    Die Nut am Lagersitz im AT Motor ist schon vorhanden. Wo ist das Problem für Honda Konstrukteure die nach außen zu versetzen, einen normalen Wellendichtring einbauen und einen Sicherungsring in diese Nut montieren? Ach ja, da muss man ja zwei zusätzliche Schritte nach dem Zusammenbau des Motors in die Montage einführen:

    1Wellendichtring montieren

    2 Sicherungsring montieren


    Und das ist nicht in Hondas Historie.


    Ich weiß aber was in Honda’s Kundenhistorie ist: ab und zu den Motor ausbauen, öffnen und für ein Haufen Geld ein paar Euro Teil tauschen (lassen), sei es eine VTR, eine Fireblade oder eine Africa Twin…


    Na ja, die Problematik ist schon sehr selten und für Honda und die meisten Kunden nicht erwähnenswert…

    Einmal editiert, zuletzt von Alex80.2 ()

  • #14

    Alex, bei deiner Meinung ist es müßig weiter zu argumentieren, du hast zuviele „Scheinargumente“ (Mechanikerqualifikation, Nut versetzen usw.)

    Du bist zufrieden und darum geht es dir

  • #15

    Ist das alles? :clap:


    Du weißt nur dass man das nicht machen darf, kannst Du aber nicht erklären warum denn nicht.


    Was ist mit dem Öldruck im Getriebe und den Axialbewegungen der Abtriebsachse so besonders, was andere nicht haben? Du hast diese aus deiner Sicht einzig richtige Argumente selbst genannt aber nicht begründen können. Dafür stellst Du meine „Mechanikerqualifikation“ in Frage?


    Na gut, ich helfe dir und versuche es aus meiner unqualifizierten Sicht zu erklären, warum ausgerechnet bei einem Honda Motor der Wellendichtring unbedingt fixiert werden muss.


    Das hat nichts mit dem Öldruck und nur bedingt mit den axialen Bewegungen der Welle zu tun.


    Die Abtribswelle wird ja bekanntlich nicht nur auf Torsion sondern auch auf Biegung beansprucht je nach Betriebszustand auch mit höherer Frequenz . Dabei entstehen Schwingungen an der Welle, wodurch auch der Simmerring punktuell axial und radial beansprucht werden kann, übertrieben gesagt.

    Dadurch, dass bei den Honda Motoren im Vergleich zu anderen Herstellern recht große Wellendichtringe (das Verhältnis Außen-/Innendurchmesser) verbaut sind, sind auch die Kräfte, die auf die Sitzflächen des Wellendichtrings wirken, größer.


    In Folge der Schwingungen und Axialbewegungen der Achse bzw. der wechselnden Kräfteeinleitung in den Simmerring kann der auswandern.


    Also die Frage ist nur, ob der Wellendichtring ausreichend fixiert ist.


    Und ja, ich bin mit meiner Lösung zufrieden.

  • #16

    Hallöchen

    Als alter Honda Mechaniker,weiß ich das der Hauptgrund für die Fixierung des Wellendichtring ,ist der Öldruck welcher das Ausgangs Lager mit Schmierung und Kühlung versorgt,bei ca.4-5 bar Druck.

    Wenn die Notreparatur hält ist doch alles gut

    Viel Glück

    Gruß vom Niederrhein Uli

  • #17

    Abtriebslager der AT bekommt nur Spritzöl….

    Alex. Du willst halt Recht behalten, von DEINEN Mechanikerqualitäten war zu keinem Zeitpunkt die Rede….

    Und da du gerne (?) geschriebenes mit neuer Deutung versiehst macht eine Wiederholung von Gesagtem #12 keinen Sinn

    Du hast deine Sichtweise die man akzeptieren muss, du siehst darin kein Risiko - andere sehr wohl


    Und damit könnte das Ende erreicht sein - oder?

  • #18

    Nicht unbedingt. Ich will halt verstehen, worauf die eine oder andere Argumentation basiert.

    Ah, habe falsch verstanden, sorry.

    Jep, sehe ich auch so.

  • #20

    Hallo, nein, das würde leider nichts bringen. Ich spreche aus Erfahrung aus meiner Jugendzeit bei ersten Reparaturversuchen:-)

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