Beiträge von bwm

    Obwohl ich tatsächlich selbst gerade auf Handy als Navi umsteige fallen mir spontan viele Gründe ein, die dagegen sprechen.


    - Einfachheit der Halterung

    Navi wird mit einer Hand in die Halterung gesteckt und ist fest dort drin. Handy muss mit 2 Händen in Tasche oder X-Grip verfrachtet werden. SP Connect und Konsorten gehen zwar einhändig, benötigen aber eine separate Hülle, die das Handy im Alltagsnutzen unangenehm dick macht. Wenn man die Hülle erst aufzieht, wenn man sie braucht, benötigt man wieder 2 Hände.

    - Wasserdichtigkeit

    Lange nicht alle modernen Handys sind auf irgendeine Art wasserdicht. Das sind üblicherweise nur die teuren Baureihen, die bequem mal 500€ aufwärts kosten. Gebraucht Preise zählen nicht. Navis gibt es auch gebraucht günstiger. Vor allem wasserdicht beim Laden ist ein Problem. Die USB Buchsen an sich sind zwar oft abgedichtet aber das gilt nur, solange kein Kabel eingesteckt ist. Kabelloses Laden ist nicht immer möglich.

    - Stromversorgung

    Navi wird eingesteckt und hat Strom. Fertig. Handy muss man immer entweder ein USB Kabel in die Buchse am Motorrad und ins Handy fummeln oder - wenn man eins der wenigen Geräte mit QI Ladefunktion hat - einen kabellosen Ladeadapter nutzen. Kenn ich bisher nur von SP Connect, der ist sehr klobig und hat in der Normalanwendung wieder das Problem mit dem nicht wasserdichten USB Anschluss (das Ende am Motorrad)

    - Display Bedienung

    Noch jedes Motorrad Navi lässt sich mit egal welchen Handschuhen bedienen. Handy sieht die Sache viel komplizierter aus. Neue Handschuhe mit Smartphone Funktion kaufen ist für viele keine Option. Meine Handschuhe sind auch alle nicht alt und haben alle keine solche Funktion. Die meisten Handy Displays lassen sich aber mit Handschuhen überhaupt nicht bedienen. Ich hab großes Glück: mein Sony Xperia XZ hat einen Handschuh Modus. Der funktioniert ganz gut. Ist aber die Ausnahme.

    - Temperatur

    Display auf volle Helligkeit, GPS Empfang, parallel ggf noch Karten im Hintergrund runterladen und Navigation berechnen erzeugt nicht wenig Temperatur. Üblicherweise reicht der Fahrtwind aber nicht immer. Wenn man eine komplett wasserdichte Version mit Handytasche hat kann das Gerät schon mal überhitzen. Auch beim QI Laden im Sommer nicht ungefährlich. Wenn man mal länger im Sommer im Stau steht und die Sonne fleißig das Handy grillt kann da schon mal was schief gehen.

    - Haltbarkeit

    Handys halten üblicherweise sowieso nicht sonderlich lange. Durch die stressige Nutzung (Vibrationen, Temperatur, stundenlange Nutzung mit Display an etc) wird die Lebensdauer tendenziell weiter verkürzt.

    - Schäden am Telefon

    Sehr bekannt sind die häufig auftretenden Kamera Defekte am Smartphone. Aber auch so ist ein Smartphone nicht für die Vibrationen am Motorrad gebaut. Da kann sich dann auch mal im Inneren ein Kabel oder eine Lötstelle losrütteln. Siehe Haltbarkeit. Kann mit Gummi Vibrationsdämpfern gemindert werden, die haben aber einen großen Einfluss auf die Ablesbarkeit des Displays bei schlechten Straßen.

    - besondere Funktionen

    Die Navi Hersteller haben teils einzigartige Funktionen, die man ggf kennen und lieben gelernt hat. In meinem Fall (TomTom) sind das die (sehr gute) Stauumfahrung und - Anzeige mit TomTom Live Internet Daten (hat Calimoto überhaupt nicht), das Handling von Blitzern (sehr genaue Angabe und sehr gute Abdeckung, Live-Community Daten über mobile Blitzer, Blitzer wird mit aktueller Geschwindigkeitsbegrenzung und aktuell gefahrener Geschwindigkeit angezeigt und im Falle von Durchschnittsgeschwindigkeitsblitzern sogar mit meinem Durchschnitt seit Beginn der Messstrecke) (hat Calimoto auch alles nicht), die sehr einfache Möglichkeit, einen Tankstopp entlang der Route zu suchen (hat Calimoto nur sehr umständlich manuell) und die Tourenleiste am rechten Rand, in der wichtige Punkte auf den nächsten 50km angezeigt werden. Z.B. die nächsten 2 Tankstellen, Blitzer, Mautstrecken, Fähren, Routenpunkte. Z. B. Tankstellen können dann mit 2 Klicks der Route hinzugefügt werden.


    Klar, die Navis haben auch ihre Macken und genauso haben die Smartphones mit Navi-Apps ihre großen Vor- und Nachteile. Ich selbst bin ja gerade dabei, auf Calimoto umzusteigen, da einige der Zusatzfunktionen für mich Mehr Wert sind als die wegfallenden Funktionen meines TomTom. Das können aber andere für sich auch ganz anders wichten.

    Insofern: ja, die Verwendung von Smartphone und Navi Apps hat seine Berechtigung. Aber nein, die eine perfekte Variante für alle ist das absolut nicht.


    iceman : meine Calimoto Erfahrungen gehören nicht so richtig in diesen Fred. Wenn dich das interessiert schreib mir am besten ne PN mit deiner Handynummer. Dann schick ich dir per WhatsApp ein paar Sprachnachrichten. Ist mir zu viel, das hier im Urlaub am Handy alles einzutippen

    Das ist fast überall außerhalb Berlins so. Selbst im schönen Barnim (Landkreis in Brandenburg, der direkt an Berlin angrenzt) geht man einfach am Samstag vormittag ohne Termin hin und bekommt das Fahrzeug zugelassen. Aber man darf solche Behördengänge ja leider nicht einfach in einem anderen Bundesland erledigen. Und in Berlin ist die Situation in allen Ämtern gleich

    Ich hab den nicht selbst aber meines Wissens ist der QI charger einfach per USB-A auf USB-C Kabel angeschlossen. Da ist das Kabel nur ein Kabel. Die Wandlung von 12 auf 5V passiert in der USB Dose. Über USB werden im Normalfall nur 5V übertragen.

    QuickCharge fähige Geräte arbeiten über eine höhere Spannung aber Basis wird in jeder USB Verbindung erstmal nur 5V übertragen. Die Spannung wird auch bei QC fähigen Geräten erst hoch gefahren, wenn Ladegerät und Empfangsgerät miteinander geredet haben und sich einig sind, dass sie die gleiche QC Technologie unterstützen


    Edith: die bieten tatsächlich ein Kabel mit integriertem Spannungswandler an

    https://sp-connect.de/collecti…ts/cable-wireless-charger

    Faszinierend

    Das kommt ganz drauf an, wo du fragst. Ich bin im GS-Forum.de unterwegs und da wird man als TomTom User geradezu gesteinigt.

    Für mich stellte sich die Frage Anfang 2017 und da habe ich mich sehr intensiv zu den damals aktuellen Geräten TomTom Rider 400/410 und Garmin zumo 345/395/595 belesen.


    Umfangreich nachlesen kannst du das bei Interesse hier

    https://www.f650.de/forum/inde…om-rider-400-410-gesucht/


    Das ist zwar schon 3 Jahre alt aber nach dem, was ich weiß, hat sich an den großen Eckpunkten (Umgang mit Routen/Tracks, Preisgefüge, "look & feel" der Navis) nichts weltbewegendes getan.


    Allerdings 2 Punkte: Garmin wirst du an den Stecker nicht sinnvoll ran kriegen. TomTom hat den Spannungswandler von 12 auf 5V in der Halterung integriert. Dadurch ist die Halterung ein wenig klobiger aber dafür ist das Kabel einfach nur ein Kabel. Beim Garmin ist das wie beim Laptop. Das Netzteil ist irgendwo in der Leitung untergebracht und muss versteckt werden. Im Prinzip findet sich dafür immer ein Plätzchen unter der Verkleidung aber dafür muss halt die Verkleidung runter.


    Echte zukunftssicherheit bietet dir niemand. Auch die Geräte mit ihren Lifetime updates heutzutage sind irgendwann veraltet. Die Lifetime ist bei bei beiden Herstellern relativ eng umrissen und beinhaltet eine Phrase wie "wenn wir entscheiden, dass die Lebenszeit des Gerätes abgelaufen ist".

    Am zukunftssichersten wäre da noch eher eine App, die du auf jedem Gerät mit dem richtigen Betriebssystem installieren kannst. Auch da kann aber der Support eingestellt werden, siehe Navigon. 7 Jahre sind aber ganz grundsätzlich für ein elektronik-Gerät eine gute Laufzeit. Also viel länger wird ein Nachfolge-Gerät (egal welches) denke ich auch nicht halten.


    Ich nutze bisher ein Rider 410 und bin damit im Prinzip glücklich, aber Offroad Navigation mittels Tracks geht da halt überhaupt nicht. Dessen solltest du dir bewusst sein.

    Und TomTom hat halt auch ein paar Macken. Kurvige Strecke funktioniert super, kurvt aber leider auch in Ortschaften viel umher. Route planen am Gerät geht sehr gut (bei Garmin war das bisher immer ein mehr oder weniger großer Akt, da musste man eigentlich am PC planen), aber bei jeder Änderung wird erstmal neu berechnet und bei einer normalen 300km Tour dauert das schon mal 5-10 Sekunden. Für jede Änderung.

    Ich bin gerade dabei auf die Calimoto App umzusteigen. Dafür nutze ich ein altes Handy (mein altes Sony Xperia XZ eignet sich dafür hervorragend: wasserdicht, Handschuhmodus und brauchbare Rechenleistung) in einer RAM Mount X-Grip Halterung. Wenn das kaputt geht juckt mich das nicht. Leider sind aktuelle Handys dafür nur bedingt geeignet: die Kamera geht am Motorrad wohl relativ fix kaputt.

    Calimoto hat, wie das ja immer so ist, ein paar Vor- und Nachteile ggü. Garmin und TomTom Geräten. Ein Allheilsbringer ist das aber auch nicht.

    Dabei bitte bedenken: dieser Vibrationsdämpfer dämpft die hochfrequenten Schwingungen vom Motor, die du quasi nicht mitbekommst, die aber aufs Material (optischer Bildstabilisator der Kamera) gehen. Dafür ist das Handy nicht mehr so fest montiert und neigt daher bei Anregung (Straßenunebenheiten) zu niederfrequenten Schwingungen, die das Display vorübergehend nicht ablesbar machen, weil es zu stark zittert.


    Sollte man bedenken. Ich hab mein ex Haupt- und jetzt Navi-Handy in einer X-Grip Halterung von RAM Mount und bin damit zufrieden. Das sitzt da fest drin und wenn die Schwingungen die Kamera killen sollten ist mir das egal, weil das Handy eh nur noch für Navi genutzt wird.

    Ich hab eine 17er AT DCT und keine M+S Reifen in den Papieren stehen. 2017 gab es ja auch noch keinen Grund dafür, weil man da ohne Probleme M+S Reifen aufziehen konnte. Ich denke, dass die Eintragung der M+S Reifen in den Papieren erst mit dem Wegfall der Winterreifenregelung wirklich wichtig geworden ist

    Sinnvoller wären daher vermutlich Papiere von einer 2018er SD06, die schon M+S drin stehen hat. Falls es sowas gibt. Da es immernoch das gleiche Modell SD06 ist könnte damit eine Eintragung in deine Papiere klappen

    Ist mir bewusst, dass nur Blaulicht keine Sonderrechte gibt. Die machen das auch nicht, wenn da Querverkehr kommt. Aber an Ampelkreuzungen zu Wohngebietsstraßen immer.

    Wir können uns gerne mal ne Nacht hier bei mir an die Kreuzung setzen und sehen, wie großer "Quatsch" das ist

    Ich habe heute ne Mail von einer gebuchten Unterkunft bekommen nach der es in Baden Württemberg eine neue Verordnung gibt (gültig bis Mitte August), die besagt, dass Unterkünfte in BaWü niemanden unterbringen dürfen, der aus einem Landkreis mit einem 7 Tage R Wert von mehr als 50 Neuinfektionen pro 100.000 EW kommt. Stand heute betrifft das nur Gütersloh aber 2 weitere Landkreise sind nicht weit davon entfernt.

    Sollte man für dir Reiseplanung bedenken.

    Da war aber ein Fehler drin. Ein Teil der Neuregelung ist, dass alle wie auch immer gearteten Reifenbindungen für Fahrzeuge, die eine EU Typgenehmigung haben, entfallen sind. Völlig egal, was da in den Papieren steht.. Reifenbindungen sind für halbwegs moderne Fahrzeuge (alles ab irgendwann 99 oder 2000) hinfällig.


    Zum Geschwindigkeitsindex ist die Lage etwas kompliziert.

    Mit der 2018er Neuregelung sind gemäß StVZO M+S Reifen entfallen und stattdessen kamen die "echten" Winterreifen mit der Berg-Schneeflocke, die es aber für Motorräder nicht geben kann.

    In der deutschen StVZO stehen M+S Reifen nicht mehr drin.

    Aber

    In der EU Gesetzgebung stehen die noch mit drin, mit entsprechender Regelung zu sticker im Cockpit usw. Eine ganze Weile lang haben Reifenhersteller argumentiert, dass EU Recht über deutschem Recht steht und damit die nach EU Recht weiterhin vorhandene M+S Regelung immernoch gilt.

    Zumindest Heidenau ist davon aber inzwischen auch wieder ab gekommen.

    Die 2019er Neuregelung bezieht sich vor allem auf Reifen mit abweichenden Dimensionen als in den Papieren. Durch diese Neuregelung darf zum Beispiel der Heidenau nicht mehr auf der AT gefahren werden. Die AT fordert nämlich 150/70R18, Heidenau fertigt aber nur Diagonalreifen mit 150/70-18. Was eine andere Reifendimension ist.

    In der Regelung steht auch mit drin, dass der Geschwindigkeitsindex gleichwertig oder höher sein muss aber das war vorher auch schon so und die Winterreifenregelung "überschreibt" das. Sonst müsste man sich ja auf einmal auch am Auto alle Winterreifen mit niedrigerem Speedindex eintragen lassen. Dem ist nicht so.

    Was man nicht sicher weiß ist, ob die im EU Recht noch vorhandene (im deutschen Recht aber nicht mehr), alte Winterreifenregelung mit M+S Symbol auf Motorräder weitehrin anwendbar ist, oder eben nicht.


    Frag am besten einfach mal per Mail beim gewünschten Hersteller nach.