Hallo Alf,
bassierend auf meinen Erfahrungen kann ich dir folgendes raten:
Was sagen die Fernfahrer hier: Setzt ihr auf Goretex oder auf Regenkombis (ein- oder zweiteilig in einem anderen Thread - hab ich gesehen).-> Goretex 3 Lagen Laminat
Oder geht ihr auf Nummer sicher und habt beides dabei? -> Regenkombi ist dann nicht mehr notwendig
Oder habt ihr beim Textil etwas eingespart, aber dafür ein gutes Regenkombi dazugekauft? -> lieber gleich ne gute Texitkombi und da tiefer in die Tasche greifen
Was bewährt sich? -> siehe unten
Danke, Alf
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Ich habe eigentlich die ganzen Varianten durch:
-Regenkombi zum Überziehen
-wasserdichte Kombi mit integrierter Membrane
-wasserdichte Kombi mit herausnehmbarer Membrane
-wasserdichte Kombi mit Goretex Laminat
-Kombi mit überziehbarer "Regenkombi" als Goretex Laminat Anzug
Ich würde dir auf jeden Fall zu einem Anzug mit Goretex Laminat raten. Das Laminat hat den großen Vorteil dass der Anzug nicht die Nässe aufsaugt. Bei einer innen liegenden Membrane weichen ja die Schichten bis zur Membrane erstmal durch und dass fühlst du dann auch. Teilweise fühlt es sich sogar richtig nass an, ohne dass man nass ist. Außerdem trocknet der Anzug relativ schnell wieder und man muss nicht am nächsten Morgen die "nassen" Sachen anziehen. Der Nachteil ist dass der Stoff etwas steifer ist. Es sind ja die 3 Schichten miteinander verbunden und das ist eben etwas steif im Vergleich zu einfach nur zusammengelegten Schichten.
Welche Variante (Laminat Kombi wie z.b. Klim Badlands, Rev'it Poseidon (hat mein Kumpel) oder Companero Boreal (habe ich), bzw. zweiteilige Kombi mit Laminat Regenanzug wie Companero World 2 (habe ich auch) ect. ) für dich am Besten geeignet ist hängt von den überwiegenden Einsatzbedingungen ab. Fährst du überwiegen bei jedem Wetter und bei kühleren Temperaturen < 26 Grad dann rate ich dir zur Laminat Kombi. Dabei solltest du darauf achten, dass die Kombi gute Belüftungsmöglichkeiten bietet. Wird es nämlich wärmer, dann kann es sehr schnell heiß in solch einer Kombi werden. Dementsprechen muss natürlich auch genügend Fahrtwind auf den Oberkörper treffen. Hast du ein sehr großes Windschild, welches jeglichen Luftstrom um dich herum leitet, dann nützt die Belüftung nicht so viel. Bei meiner F800GS hatte ich ein großes Windschild und da wars ab 25 Grad schnell sehr warm. Bei der AT habe ich die Batzen Scheibenverstellung und damit einen großen Luftspalt zwischen Verkleidung und Scheibe. Dieser sorgt dann auch für ausreichend Luft auf den Oberkörper, so dass die Belüftung bei meinem Companero Boreal wesentlich besser funktioniert. Zusammengefasst: Geht die Tour nach Skandinavien, dann nimm eine Laminat Kombi.
Fährst du hingegen eher ohnehin im trockenen und bei warmen/heißem Wetter, dann würde ich dir eher eine zweiteilige Kombi mit Laminat Regenanzug wie z.b. Companero World 2 empfehlen. Diese hat ihren Vorteil ganz klar bei Temperaturen ab 20 Grad. Da nutzt du einfach die Sommerkombi und genießt den Fahrtwind. Wirst du doch mal vom Regen überrascht oder es wird kühler ziehst du einfach die Regenkombi noch drüber. Dafür musst du dann allerdings den richtigen Moment abpassen und anhalten. Auch hier lässt sich aber die Regenkombi noch belüften, was bei mir auch noch recht gut funktioniert. Trägt man aber den kompletten Anzug bist du schon recht doll eingepackt. Zusammengefasst: Geht die Tour in den Sommermonaten ans Mittelmeer, dann nimm eine zweiteilige Kombi mit Laminat Regenanzug.
Jetzt noch was zu Fahrten im starken Regen. Bei mir hat es sich herausgestellt, dass es bei langen Regenfahren mit viel Regen zwei Problemstellen gibt. Das Eine ist der Übergang von Jacke zu Handschuhen und das Zweite der Übergang von Helm zur Jacke. Dort passiert es dass es Wasserkontakt geben kann. Irgendwo kommt dann ein Stückchen Stoff von innen mit Wasser in Kontakt und beginnt sich nach und nach vollzusaugen. Somit leitet der Stoff mit der Zeit Wasser nach innen (obwohl die Kombi natürlich 100% dicht ist). Dass kann z.b. der Ärmel von der Funktionswäsche sein oder die Sturmhaube.
Ich habe deshalb diese Saison nochmal nachgerüstet und mir Handschuhe mit Doppelstulpen gekauft. Diese dichten den Übergang zur Jacke dann hoffentlich ab. Für den Übergang vom Helm zur Jacke habe ich mir bei Polo eine Regensturmhaube gekauft. Diese wird aus dem Helm raus und über den Kragen der Jacke gezogen. Der Stoff ist durch eine Membrane dicht und so läuft das Wasser den Helm runter und über die Regensturmhaube auf die Jacke. (Also ein ähnliches Prinzip wie beim Stiefel, wo die Hose über den Stiefen gezogen wird.) Der finale Härtetest steht noch aus.