Hallo allerseits,
ein paar News zum Versuch "Wir bohren Löcher ins Kettenblatt"...
Bin nun letzte Woche um die1200 Kilometer mit meinem Lochblatt gefahren. Davon waren die letzten etwa 100km im Gewitterregen. Es sind 6xØ3mm mit Senkungen beiderseits. Gebohrt im 90° Winkel zur Oberfläche und deren 3 mit Ø 2mm, im geschätzten Winkel von 45° zur Oberfläche, gebohrt. Siehe Bohrer-Bilder.
Vorweg, es hat sich nix verzogen, nix ist gerissen.
Aber, das Resultat ist, gelinde formuliert, ernüchternd. Durch die Löcher mit Senkungen kam praktisch nichts auf der Innenseite an. Die drei 45° Löcher haben ein klein wenig Öl auf die Innenseite transportiert. Ob da deren mehr besser gewesen wären, müsste man ausprobieren.
Mein Fazit; der Aufwand lohnt sich nicht. Die Bohrungen müssen zwingend unterhalb der Kanüle zu liegen kommen. Beim gezeigten Super Sproket ist da genügend Fläche vorhanden. Bei meiner 790ADV und der SpeedTwin gibt es da einen 45° Absatz in den man bohren könnte. Damit wäre zwar der Austritt innen noch oberhalb der Kette, nur müsste das Öl dann durch die weiter innen liegende Kanüle erstmal diese "Absatz-Zentrifuge" überwinden um an die Aussenlaschen zu kommen.
Zum Thema Doppelkanüle gibts auch was Neues. Unser Vertriebspartner, das Motocenter Schwyz, macht nun erstmal ein paar Versuche auf deren Motos um den Schlagbereich der Kette auszuloten.
Grosses Kettenblatt. wenig Federweg und kurze Schwinge ist besser für die Montage der Doppelkanüle. Die Speedy mit ihrer kurzen Schwinge, den kurzen Federwegen und dem 42`er Blatt hat auch voll eingefedert (Spannset) immer noch um die 3cm Luft.
Bei meiner Africa hatte ich beim selben Versuch zwar immer noch knapp 2 cm Luft, aber halt nur weil die Kettenspannung mehr oder weniger korrekt nach Handbuch war. Fährt da einer mit 10cm + könnte es schnell eng werden..
Fazit. Es funktioniert, aber bedarf einer gewissen Vorsicht. Möglichst nah an der Schwinge mit wenig überstehenden Befestigungsteilen.
Und ehrlich gesagt, ist mir das Risiko dass da einer zu unbedarft montiert, zu gross.
Ich warte nun mal ab, was das Motocenter mit seiner grossen Range an unterschiedlichen Motorrädern für Erfahrungen kund tut.
Die Bilder zeigen meine Africa. Ungewaschen seit letzten Oktober. Scusi. Hab etwas gar viel am Nippelchen gezupft, deshalb der etwas ölige Eindruck. Beachtet mal die Innenseite. sind da ganz wenige Laufspuren vom Öl. Aber immer noch zu wenig um die O-Ringe und die Aussenlaschen feucht schimmernd benetzen. Die leichte Rostbildung nach der letzten Regenfahrt erkennt man schon. Das Blatt wurde vor den Bohrungen gereinigt.
Und zum Schluss erlaube ich mir noch das Datenblatt des von mir eingesetzten Panolin Biotrac E700 Kettenöles zu verlinken. es wird bewusst in offen laufenden Kettentrieben eingesetzt und soll die Umwelt möglichst wenig belasten. Schreibt ein Verbrennungsmotor Fan...
Ich bin nun knapp 4000km damit gefahren und sehr zufrieden. Es bracht ein bisschen länger um das fast fettartige Öl zur Kette zu fördern, aber das Resultat überzeugt mich. Mindesttemperatur war allerdings nie unter 10 Grad, Höchsttemperatur um die 35 Grad.
Die Drossel ist eine knappe Umdrehung offen, Abgabezeit immer zwischen 60 und 100 Sekunden. Bei vollständig offener Drossel läuft der Milliliter in 30 Sekunden durch. Das lässt für den Winter hoffen. Aber da fahr ich eh nur im Süden.. 
Allzeit gute Fahrt
Daniel