Gemorje,
im Jahr 2009 war ich zum 1. Mal mit meinem Kumpel in Schottland um einen damaligen Traum war werden zu lassen.
In den gefühlt unendlichen Weiten des Landes fährt man mehr und schaut sehr viel, jedoch nicht immer auf seine Tankanzeige.
Mit meiner damaligen CBF 1000 war ich nach knapp 300 Km am Ende. Eine bereits 250 Km lange Distanz lag bis nachmittags hinter uns und eine mehr als 100 Km lange Runde um die Halbinsel Applecross vor uns. Was nicht passieren durfte trat ein. Ich hatte trocken gefahren und das dort, wo die nächste Tanke noch 50 weitere Kilometer bedeutete. Als in den nächste Ort rollen lassen (nach Schütteln der Maschine im Stand, war noch 1 Km drin) und um Hilfe bitten. Die Anwohner dort waren überwätigend. Man wollte uns Diesel aus dem Wohnmobil geben, den Rasenmäher leeren oder ....? Im Ort (direkt am Meer gelegen), befand sich doch eine Bootstankstelle.
Also lud man uns ins örtliche Cafè ein, kredenzte uns Scones und Kaffee und bat um etwas Geduld. Nach 1,5 Stunden wurden wir zur Bootstankstelle geführt. Dort wartete der Besitzer, der uns prompt betankte. Nur, wo kam der her.....? Man hatte ihn aus seinem Wochenendurlaub (100 Meilen entfernt) hierher gebeten. Wir waren zu Tränen gerührt über so viel Hilfsbereitschaft. Die 30 bzw. 35 Pfund, die wir zahlne mussten wollten wir großzügig aufrunden, was er jedoch mit den Worten ablehnte: "Habt noch eine schöne Zeit in Schottland, erinnert euch positiv und kommt gerne wieder". Hammer!!!
Auf unserer anschließenden Weiterfahrt fuhr erst ich meinen Hintereifen komplett bis auf die flankierenden Metallring runter und mein Kumpel hatte eine Platten, weil ihm eine Schraube zu gut gefiel. Aber das ist eine andere Geschichte....
lg
Rüdiger