Ich möchte meine Erfahrungen zur DCT Version mit Euch teilen, obwohl ich die AT mit DCT (4/2016) gerade mit 42 Tsd. verkauft habe. Vorher hatte ich einen Crosstourer ebenfalls mit DCT. Das DCT habe ich bei beiden Motorräder eigentlich sehr gemocht, waren schöne insg. 6 Jahre mit Automatik, musste auch mal ausprobiert werden, aber jetzt gibt es für mich wieder normale Schaltung.
Die Automatik ist beim normalen Fahren, bei mittlerem Tempo oder in der Stadt sehr vorteilhaft und angenehm, aber in anspruchsvollen Fahrsituationen ehr von Nachteil. Für gemütliches Touren mit dem Motorrad also super gut, für sportliches Fahren und Gelände weniger.
Für schnellere Fahrten in den Bergen habe ich daher das Motorrad immer in maneuellen Modus benutzt, um die Motorbremse optimal nutzen zu können und einen ungewollten Schaltvorgang in engen Kurven zu verhindern. Im manuellen Modus macht das Fahren auch viel Spass.
Automatik machte mir in folgenden wenigen Fällen ein bisschen Probleme:
- wenn man in D-Modus fährt, ist die Drehzahlniveau oft so niedrig, dass das Motorrad sich bei Beschleunigung schüttelt und rüttelt. Daher ist oft manuelle Rückschaltung (sogar 2-3 Gänge notwendig)
- kommt man auf Landstrasse hinter einem Auto im 6. G. an, und man will es überholen, geht abr wegen Gegenverkehr nicht sofort, muss man erst 2 Gänge manuell zurückschalten, um fürs schnellen Überholen genügend Powe zu haben. Automatik erkennt diese Situation ja nicht. Kann man also nicht sofort überholen und man muss noch 5-6 Sekunden hinterherfahren, schaltet die Automati ruckzuck wieder in den 6. und man muss erneut manuell in den 4. oder 3. zurückschalten. Nervig.
- will man das sehr frühen Hochschalten im D-Modus umgehen, kann man halt in S1 oder S2 fahren, wo das Drehzahlniveau etwas höher gehalten wird, dann hat man wiederum z. B. beim Abbiegen oder in den Kreisel das Problem, das die Automatik bei bestimmten Geschwindigkeit vom 2. ind den 1. schaltet (obwohl die Kurve auch im 2. locker zu schaffen wäre), und wenn man dann im 1. Gas gibt, ruckelt es ganz schön. Bei dem alten gab es noch kein ride by wire, und die Gasannahme ist dann in solchen Fällen nicht gerade geschmeidig.
- auch beim Umdrehen auf einer Landstrasse oder beim Rangieren bei engen Raumverhaltnissen, fehlt die Kupplung, womit man die Geschwindigkeit feiner regeln kann. Wenn man Gas wegnimmt, weil es zu schnell ist, nickt das Motorrad vorne ein, gibt man wieder Gas, springt es bockig vorwärts. Es muss geübt werden, dann geht es, aber mit Kupplung sind solche Situationen beim Rangieren deutlich besser hinzukriegen.
- im richtigen Gelände ist DCT ein absolut no go, da in Gelande das Spielen mit der Kupplung in vielen Situationen notwendig ist. Stirbt zum Beispiel das Motor am steilen Hang hinauf ab (oder man mus anhalten), bleibt die Schalterversion stehen (Motorbremse) die Automatik rollt herunter, wenn man die Fussbremse nicht betätigen kann (Vorderradbremse hilft in dieser Situation nicht, da rutscht das Motorrad weiter). Im Gelände fährt man üblich immer mit 2 Finger auf Kupplung und 2 Finger auf der Handbremse und damit lässt sich das Motorrad in schwierigen Situationen wunderbar beherrschen. Das fehlte mir sehr bei der DCT Version. Im einfachen Gelände (Schotterwege, keine zu steile Passagen etc.) ist die DCT OK, aber selbst dann auch eher im manuellen Modus, da im Gelände die Motorbremse noch wichtiger ist.
- es ist mir aufgefallen, dass die Schaltvorgänge nach dem Ölwechsel sanfter sind und kurz vor dem Ölwechsel merkar rauer sind.
Die neue AT hat jetzt eine Schalassistent, das ist schon eine gute Alternative zur DCT
(entschuldigt mein schlechtes Deutsch, ich komme aus Ungarn)