Beiträge von fish

    Ich habe gerade in einem anderen Forum von einem Fahrradprofi folgendes gelesen:


    „Ich wachse meine Ketten, dazu muss das Fett (was leider werksseitig drauf ist) komplett rausgewaschen werden. Anschließend kommen sie noch ins Ultraschalbad, dann in den Backofen zum Trocknen und zuletzt in den Reiskocher, in dem ich das Kettenwachs schmelze.
    Gewachste Ketten haben nur Vorteile: sie sind leiser, schalten geschmeidiger, haben weniger Leistungsverlust und halten ungefähr doppelt so lang wie eine geölte Kette. Und in erster Linie bleiben sie absolut sauber, man kann sie anfassen, ohne schmierige Finger zu bekommen. Und es bleibt auch kein Dreck dran haften - ein absolut sauberer Antrieb ist das Resultat. Der initiale Aufwand ist halt recht groß, deshalb bereite ich immer mehrere Ketten auf einmal vor.“


    Was sagt die Motorradcommunity dazu?

    Es sei mir ein letztes Wort gestattet:


    Dein Grundstück tut auch hier gar nichts zur Sache - es ging darum, ob und wann man Bäume fällen darf oder gar sollte, um statt dessen Solaranlagen zu installieren. Völlig abstrakt - Dein Post war lediglich Auslöser.


    Thomas, ich dachte, ich hätte klargemacht, dass es bei Deiner Situation NICHT um Klimarettung geht und dass ich an Deiner Stelle AUCH den Fichten zu Leibe rücken würde. Ebenso, dass meine Rechnung sehr milchmädchenhaft ist und in keinster Weise eine Kritik an Deinem Vorgehen darstellen soll.


    Alles wieder im Lot?

    Dann versuch ich mal mit meinem schnell erworbenen INTERNETWISSEN zu rechnen:


    Pro kWh werden angeblich knapp 500 g CO2*** eingespart. Macht für diese Anlage also rund eine halbe Tonne pro Jahr.

    Angeblich haben moderne Anlagen eine CO2-Amortisationsdauer von gut zwei Jahren (produktionsverursachtes CO2).

    Ab dem dritten Jahr spart also Thomas61 jedes Jahr eine halbe Tonne C02 ein.


    Jetzt zu den Bäumen.: In denen ist C gespeichert. Werden sie gefällt und verbrannt oder kompostiert, wird C wieder frei und verbindet sich mit O2 zu CO2. Eine Buche hat (unter Hinzurechnung des O2) eine Speicherkapazität von etwa 1,3 t pro m3 (wie auch Eiche /Ahorn) - eine weichholzige, leichte Fichte deutlich weniger. Ich schätze der Einfachheit halber jede von Thomas Fichten auf 1 t CO2.


    Das heißt, dass für selbst für jede einzelne diese spillerigen Fichten die Anlage zwei Jahre später klimatechnisch von Nutzen ist.

    Kein Problem bei 1 oder 2 Bäumen. Aber wenn es 10 sind, muss die Anlage 20 (+2, s.o.) Jahre laufen, bevor sie dem Klima Nutzen bringt. Bis dahin, fürchte ich, dürfte sie nicht mehr zu 100% funktionieren ...


    Fazit: wenn Bäume für Solaranlagen gefällt werden müssen ist das finanziell gewiss sinnvoll, klimatechnisch eher weniger...


    Aaaaaaber, Ausnahme: Wird das Holz nicht verbrannt oder kompostiert, sondern verwertet (Bauholz, Möbel, Furnier), bleibt das C erst mal gespeichert (bis aufs Abfallholz) - das verändert die Rechnung dann wieder in Richtung Klimafreundlichkeit. (Also sollte man, wenn schon nötig, besser gute Bäume ernten, statt Altholz abzuschlagen).

    Und natürlich kann man die ganze Rechnerei sein lassen, wenn die Bäume alters- oder klimabedingt ohnehin am Ende sind ...


    *** PS. Ich habe diese Milchmädchenrechnung für mich gemacht, weil ich mich auch mal dem Thema annähern wollte und bei mir viele Bäume „im Weg stehen“ - wollte Euch mal an meinen Überlegungen teilhaben lassen und freue mich, wenn Ihr mich berichtigt. Alle Zahlen sehr gerundet - es gibt da auch recht unterschiedliche Aussagen aus der gleichen Quelle (Umweltbundesamt: z.B. Einsparung je kWh zwischen 390 und 750 g CO2)

    Das kann man so nicht pauschalisieren. Wenn ökologisch relativ wertlose Bäume wie Fichten Solartechnik weichen müssen, ist es KLIMATECHNISCH (fast) ein reines Rechenexempel.


    Thomas61
    Würde das gerne mal für mich selbst durchrechnen. Wieviel W/KW wird deine Anlage im Jahresschnitt pro Tag (oder insgesamt) liefern. Danke für Info!

    Mann KANN nicht nur fragen, man MUSS (die windbruchgefährdeten Fichten, um die es hier EVENTUELL ging, stehen auf einem anderen Blatt; diese Flachwurzler bleiben bei den trockenen Sommern ohnehin auf der Strecke)


    Seit das Fällen und Entsorgen nur noch wenig Handarbeit erfordert und jeder Idiot vor Gericht zieht, der bei Sturm im Wald zu Schaden kommt, ist ja ein regelrechter Krieg gegem Bäume ausgebrochen. Als wüsste niemand, wie lange so ein Baum zum Wachsen baucht, als wäre unbekannt, welche Menge CO2 er speichert, wie sehr er die Luft reinigt und kühlt*... und und und...


    Hier wurden kürzlich herrlich alte Eschen auf einem Spielplatz, alle kerngesund, gefällt. Weil ein Bauhofmitarbeiter, der irgendwann mal einen Halbtageskurs gemacht hatte, Gefahr sah - ein Gegengutachten von einem Botanikprofessor wurde einfach beiseite gewischt. Die Eltern waren begeistert, jetzt kann ja kein Kindchen mehr beschädigt werden und außerdem haben die Bäume ja nur „Dreck“ gemacht. Nur: Seitdem ist der Spielplatz verwaist. Daran konnte auch ein Sonnenschutzsegel im sechsstelligen Bereich nichts ändern. Naja, spielen die Kids halt auf den Smartphones... dass sie motorisch und geistig retardieren, fällt den Mamas erst auf, wenn später das Jugendamt vor der Tür steht oder ein Abo bei der Physio abgeschlossen werden muss :angry-screaming:


    * Im Hochsommer habe ich in meinem Garten 3-4 Grad (!!!) weniger als auf der Garagenauffahrt/Straße... und immer laue Fallwinde aus den Baumkronen.

    Ich hab die und bin EXTREM zufrieden!


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