Beiträge von steinmeister

    Andreas hat anschaulich dargelegt, dass es mit unserer Debattenkultur sehr im Argen liegt.
    Leider ist diese Kunst keine Selbstverständlichkeit.
    Sie war es aber auch nie.
    Sie muss immer wieder neu erfunden und neu eingeübt werden.
    Schon Platon hat mit seinen "Dialogen" ein Beispiel gesetzt, wie man produktiv Debatten führen kann.
    Es gab und gibt auch immer wieder Orte und Zeiten, in denen Debatten unmöglich sind.
    Das macht mir Angst.
    Wo Debattenkultur in Vergessenheit gerät oder verweigert wird, möchte ich nicht wirklich leben.

    Nein, das wollen wir nicht.
    Dein (überspitzt gezeichnetes) Szenario mag nicht unmöglich, nicht einmal unwahrscheinlich sein.
    Ich kann mir aber auch weniger fatalistische Szenarien vorstellen - die bekommt man nicht geschenkt. Darum müsste man ringen.
    Ich fände es der Mühe wert.


    Ich fühle mich nicht wohl bei dem Gedanken, eine Forums-Äußerung, die m.E. völlig in die Irre läuft,
    unwidersprochen lassen zu müssen, um mögliche Unruhe zu vermeiden.


    Für mich ganz wichtig:
    Zu einer öffentlichen Äußerung möchte ich auch öffentlich Stellung nehmen können und mich nicht in PNs verstecken müssen. Das Echo im Forum mag mir zeigen, ob mein Widerspruch berechtigt war oder auch nicht.


    Ich fühle mich durchaus wohler bei dem Gedanken, dass mir hier aus dem Forum ein harter Wind ins Gesicht blasen wird, wenn ich selbst mal in die Irre gehe, als wenn ich mit meiner Meinung im Vakuum schwebe.


    Ich habe diesen Thread auch nicht gestartet, um die ganze Welt von meiner genialen Weisheit zu überzeugen,
    sondern um das Thema in Breite und Tiefe mit Euch zu erörtern
    und dadurch möglichst auch selber ein bisschen weitsichtiger zu werden.
    Bisher sind meine Erwartungen ja nicht enttäuscht worden...


    Mein Credo:
    - Mut zum Widerspruch. Auch auf die Gefahr hin, Unruhe zu stiften.
    - Dabei - sozusagen auf Meta-Ebene - gegenseitige Reflexion und Selbstreflexion unserer Streitkultur.
    So, wie Du es in Deinem Post gemacht hast.


    Ja, das Risiko der Entgleisung ist dabei gegeben.
    Das sollte es m.E. aber wert sein.
    Auch in diesem Punkt sollten wir den Mut und das Selbstvertrauen haben, aus unseren Fehlern lernen zu können.



    Vielleicht bin ich zu optimistisch.
    Vielleicht bist du, Manfred, zu pessimistisch.
    Ganz sicher haben wir beide verschiedene Prämissen.
    Ich sehe darin aber keine Gründe, uns nicht auszutauschen.

    Sorry.


    Ich habs glaub ich nicht wirklich verstanden.


    Deshalb jetzt konkretere Fragen bzw. Gedanken:


    Was mein Thread-Thema mit dem Zitat deines Posts zu tun hat..... (Grübel-Smiley)


    Stimmt, Manfred, Du hast als normaler User geschrieben. Hab ich wirklich übersehen. (Sorry-Smiley)
    Ich frage mal nach, was Du mit Deinem Post bezweckt hast: Dein Befremden darüber zum Ausdruck zu bringen, dass die Debatte nicht strikt beim Thema "Blitzer" bleibt? (noch mal Grübel-Smiley. Ich weiß es wirklich nicht und kann nur mutmaßen)


    Sorry, Manfred.
    Auch wenn Du nicht in Blau schreibst, wirst Du zumindest von mir als komplexer Mensch wahrgenommen,
    der eben auch einer der Moderatoren ist.


    Oder eben ein normaler User, der nebenbei auch den Job eines Moderators übernommen hat.


    Kannst Du selbst tatsächlich aus einer Haut raus und in eine andere rein?
    Mir gelingt sowas - z.B. als Vater/als Lehrer - regelmäßig nicht. Bei aller Professionalität, die ich anstrebe.
    Nein, das war eher eine rhetorische Frage, mit der ich Dir nicht zu nahe treten wollte.
    Vielleicht kannst Du das ja wirklich, obwohl ich mir das mit meinem begrenzten Horizont nicht vorzustellen vermag. (Ich-bin-Verlegen- Smiley)


    Aber jetzt eine wichtigere Frage:
    Habe ich jetzt gegen die Forumsregel verstoßen, die da lautet, dass hier keine Unruhe zu stiften ist? ;)


    Wie strikt ist diese Regel auszulegen? Verstoße ich dagegen, wenn ich z.B. die Äußerung eines anderen Users als "lächerlich" oder "zu kurz gedacht" bezeichne?
    Oder ihn frage, "Was hast Du denn gerade geraucht?"


    Muss ich selbst auf Ironie, Sarkasmus, Spöttereien verzichten?


    Dass eindeutige Beleidigungen ein NoGo sind, versteht sich sicherlich von selbst. Auch wenn ich hier jemanden für ein A****loch halte, werde ich das so nicht schreiben dürfen - mit Recht!


    Aber wo ist die Grenze und wer definiert sie?


    ...............................................


    Was mich noch bewegt:


    Wie Iceman schreibt (..und Karl wohl zumindest andeutet), haben gerade politische/ weltanschauliche Themen ein gehöriges Potential, zu entgleisen.
    Und ja, es ist oft genug eine Gratwanderung. Und oft genug endet es unschön.


    Zwei Fragen:
    1. Frage: Wo beginnt eine Diskussion, politisch zu werden?


    Ich denke, jeder von uns ist, ob er das wahrhaben will oder nicht, ein homo politicus.
    Unsere Meinung zu jedwedem Thema (-wenn es nicht gerade um die Gewindesteigung der Lenkerbefestigungsschrauben oder so geht) ist immer auch von unserer individuellen weltanschaulichen "Erdung" geprägt.
    Ich glaube nicht, dass das Vorhaben, politische und weltanschauliche Aspekte vollkommen außen vor zu lassen, tatsächlich umsetzbar ist.
    Ich selbst halte es nicht mal für erstrebenswert, wobei ich schon die Gründe für andere Meinungen nachvollziehen kann.
    Aber wie gesagt: Ich halte das für illusorisch.


    2. Frage: Wie kann man ein Entgleisen von Diskussionen vermeiden?
    Sachlichkeit: Geht nicht immer. Keiner von uns hat die Weisheit mit Löffeln gefressen. Jeder von uns nimmt die Welt durch seine eigene Brille wahr. Wir alle denken mit dem Bauch - ob wir wollen oder nicht.
    Deshalb fände ich es gut, wenn wir als User uns gegenseitig angemessen darauf aufmerksam machen, wenn wir Andere - vielleicht unbeabsichtigt - verletzt haben.
    Z.B. durch einen "Ich-Fühle-mich-von-Dir-beleidigt- Smiley". So kann jeder selbst seine persönliche Grenze einfach und schnell zeigen und dann darauf bestehen, dass sie auch respektiert wird. Zur Not durch die Unterstützung der Moderatoren.


    Ich glaube wirklich daran, dass so ein Forum ein großes Potential an Selbstkontrolle entwickeln kann. Auch wenn es dazu Zeit benötigt und sicher immer zusätzlicher Moderation bedarf.
    Ich fände es aber eine bedauerliche Kastration sowohl des Forums als auch von mir selbst als Mensch, wenn man kontroverse und auch emotional geführte Diskussionen zu technikfernen, also auch politisch/weltanschaulich eingefärbten Theman per se ausschließen wollte.




    Keine Frage:
    Ich finde es sehr gut, dass es die Forumsregeln in dieser Form gibt.
    Und nochmal: Ich finde es hoch anerkennenswert, dass es Moderatoren gibt, die die gewaltige Aufgabe auf sich nehmen, hier fleißig mitzulesen und dem Forum Form und Gestalt zu geben.


    Insbesondere Du, Manfred, bist ja nicht nur ein offensichtlich stetig Mitlesender, sondern mit Deinen klugen und dabei zurückhaltenden Kommentaren oftmals auch "Beruhiger". (Daumen-Hoch-Smiley)


    Zitat Forenregeln (Auszug):

    Erhaltung des Forenfriedens - Unruhestiftung
    Jedes Mitglied hat den Forenfrieden zu wahren! Unruhestiftung ist nicht erwünscht. Dazu gehören z.B. Provokationen und Angriffe aller Art auf einzelne oder mehrere die zwar innerhalb der restlichen Forenregeln tolerierbar sind, aber innerhalb unserer Gemeinschaft für Unruhe sorgen. Zuwiderhandlung kann eine vorübergehende oder dauerhafte Sperrung des Accounts zur Folge haben.


    Keine Angriffe!
    Community bedeutet "Gemeinschaft": Wir erwarten von euch, dass ihr respektvoll miteinander umgeht. Respektiert die Meinung anderer Mitglieder, auch wenn ihr sie vielleicht nicht teilt. Jeder darf hier seine Ansichten veröffentlichen, allerdings bitte in entsprechend friedlicher Form. [.....] Beiträge, die obszön, vulgär, rassistisch, sexuell orientiert, jemanden verleumden, abscheulich oder bedrohlich sind haben in unserem Forum nichts verloren und werden gelöscht.


    Den zweiten Absatz finde ich genau richtig. Da lese ich z.B. auch hinein: Widerspruch ist okay, aber bitte vorher die Meinung des Anderen gründlich überdenken und gefälligst nicht beleidigend werden.


    Der erste Absatz ist schon ziemlich weit interpretierbar - da stellt sich die Frage nach dem Richter und dem Henker - und ob das dann Ein und Derselbe ist.


    So.
    Viel geschrieben und


    hoffentlich viel Unruhe (aber hoffentlich keinen Unfrieden!!!) provoziert. ;)

    Harald, lass dich nicht foppen.
    Das solches Wissen u.U. ziemlich wichtig ist, hat schon mancher Hausbesitzer leidvoll erfahren müssen,
    der einen vergleichsweise harmlosen Schornsteinbrand mit einem hineingekippten Eimer Wasser löschen wollte. :o :o :o



    Und dann der Versicherung erklären musste, warum er jetzt ein neues Haus braucht. :twisted: ;)


    Na gut, ManfredK, warum nicht eine Meta- Diskussion eröffnen?


    Hier geht es mittlerweile - wenn ich mich nicht täusche - auch darum, wie wir als Motorradfahrer mit vorgegebenen gesetzlichen Gegebenheiten umgehen.
    Ich finde, wenn wir über Geschwindigkeitskontrollen diskutieren, lässt sich dieser Aspekt schlecht aussparen.


    Ich finde außerdem, dass gerade bei emotional aufgeladenen Themen lineare Diskussionen ohne die Möglichkeit, Querverbindungen mit aufzunehmen,
    1. wenig Erkenntnisgewinn versprechen und damit
    2. unbefriedigend und langweilig sind.


    Ich finde, das ist genau der Punkt, an dem wir auch hier im Forum arbeiten sollten:
    Entwicklung und Pflege einer Debattenkultur.


    Will sagen: Man darf nicht nur konträre Meinungen haben, es sollte auch ausdrücklich als begrüßenswert gelten, diese auszusprechen.
    Dabei sollte sollte man sich an die Formen halten, die i.A. durch den auszuhandelnden (!) Konsens der User bzgl. "Freie Meinungsäußerung" gedeckt sind.


    Mein augenzwinkernder Ausflug in's emotional-persönliche ggü. Twinner mag da vielleicht die trocken-technische Ebene verlassen haben, aber soll auch meinen persönlichen Standpunkt verdeutlichen und dazu beitragen, bisher evtl. unausgesprochene Resentiments etwas zu entschärfen.


    Ich finde es absolut notwendig und wichtig, dass Ihr als Moderatoren fleißig mitlest und nicht zögert, bei ordnungs- oder strafrechtlich relevanten Beiträgen korrigierend und - wenn das nicht hilft - auch sanktionierend einzugreifen.
    Bei reinen Technik- Themen mag es aus Gründen der "Findbarkeit" auch angebracht sein, ordnend und sortierend zu assistieren.


    Ich wünsche mir aber auch den Mut Eurerseits, ausschweifende und sich vieldimensional verästelnde Diskurse zuzulassen und dabei auch konträre und emotional aufgeladene Äußerungen wohlwollend zu begrüßen.
    Wenn es dabei zu kommunikativen "Unfällen" kommen sollte, gibt es meist ein wirksameres Korrektiv und Regulativ:
    Die User.
    Das sind alles erwachsene Menschen.
    Die den Konsens, was legitime Meinungsäußerungen sind, sehr wohl selber aushandeln können.
    Der Einsatz von Schusswaffen ist ja nicht wirklich zu befürchten.


    Wenn dieses Forum lediglich als Verständigungsebene für technische Details dienen sollte, hätte es sich für mich leider schon weitgehend erschöpft.


    Hallo Yannik, ich verstehe das nicht ganz.


    Wen meinst du denn mit "AXXXX"?
    Die Polizisten, die dort ihren Dienst schieben?
    Die Ordnungsamts- Mitarbeiter der Kommunen?
    Die, die die Lärmschutzgebiete ausgewiesen haben?
    Oder die, die bei den Kommunen/ beim Verkehrsträger erfolgreich ihre Ansprüche auf erträglichen Lärmpegel eingefordert haben?


    Wem nützt es, wenn du in Lärmschutzgebieten vorsätzlich Lärm machst?


    Hab ich irgendwas übersehen oder kannst du das bitte mal näher erläutern?


    Das ominöse A-Wort editiert