Hmm, ich muss mich dann mal outen :-).
Seit 2016 fahre ich einen Tesla S70 - eigentlich S75, nach Update - und mittlerweile 287 000 Km. Hatte den damals gebraucht gekauft und außer ein paar Kleinigkeiten irgendwie nie etwas dran gehabt. Ein Tesla-Ranger hat mir einmal die Tür aufmachen müssen, weil dort ein Kabel kaputt gegangen ist. War bereits außerhalb der Garantiezeit - aber hat trotzdem nichts gekostet. Zum Service habe ich ihn einmal gehabt, da wurden dann ein paar Sachen erledigt, die mich aber außer der Arbeitszeit nichts gekostet haben. War um die 260 Euro gewesen.
Ansonsten sieht die Kiste nur einen Staubsauger alle Jubeljahre und die Waschstraße. Kofferraum ist mittlerweile ein Kartoffelzuchtgebiet - Hunde ;-). Und die Kiste knarrt ab und an mal beachtlich - warum auch immer. Konnte nie geklärt werden. Stört mich auch nicht.
Mit Hund, Kind, Frau und Koffern auch einige Reisen damit gemacht (Frankreich, Dänemark, Schweden, Norwegen, Polen) - alles, was ich mit meinem alten Diesel-Kombi auch gemacht hätte. Ich habe noch die free Supercharge-Option, freies Spotify und kann an allen Superchargern (gab es bis 2016 autogebunden) umsonst nachladen. Netflix funktioniert seit zwei Jahren nicht mehr, weil meine verbaute Hardware zu alt ist. Aber Updates kommen wenigstens einmal im Quartal an.
Würde ich ihn ersetzen wollen? Klar, neue Autos können alles besser. Die Technik hat da einen großen Sprung gemacht. Reichweiten sind bei einem E-Auto völlig egal. Solange der Verbrauch unter 20 Kw liegt und die Batterie ausreichend groß ist und Ladestellen erreichbar sind. Stromkosten hatte ich die ersten Jahre penibel aufgeschrieben und kann bei Bedarf auch Excel-Listen veröffentlichen, wenn sich damit jemand auseinandersetzen möchte. Long Story short: Waren so zwischen 180 und 260 Euro "Mobilgeld" pro Jahr. -> 6 Jahre Besitz, 170 000 gefahren, Durchschnitt 28 000 km p.a. Wird wohl jetzt deutlich teurer werden - aber ist bei einem Verbrenner ja auch der Fall.
Reichweite? Interessiert Umsteiger und Zweifler immer, wird aber irgendwann egal. Am Anfang lädt man ständig und immer auf, weil das Vertrauen fehlt und man der Meinung ist, ständig weite Strecken zu fahren. Macht man aber nicht. Ist so. Mittlerweile gurke ich die Kiste bis 5 Prozent runter und lade dann nach Bedarf auf: Manchmal auch nur auf 20 Prozent. Das reicht für meine Strecken. Wenn ich mit der Kiste schnell sein muss, dann sind so zwischen 140 und 180 Km realistisch. Habe ich Zeit, plane meine Pausen gut ein fahre ich 270 km. Möchte ich einen Stau verursachen und hänge mich hinter einem LKW bzw. fahre maximal 110 km/h sind es zwischen 380 und 410 km. Ideal sind Wohnmobile: anvisieren, anklemmen, Autopilot an, fertig. Sehr entspannt.
Würde ich einen Verbrenner kaufen? Eher nicht. Wir haben noch eine Diesel-Schleuder, weil hier Pferde-Narren im Haus unterwegs sind und die Zossen auch mal per Anhänger kutschiert werden müssen. Das funktioniert mit der bescheidenen Anhängelast vom Tesla einfach nicht.
Beteilige ich mich an Diskussionen über E-Mobilität? Nö. Das ist mir zu doof geworden. Gibt da keine großartige Meinungsänderung. Die Profile der Gegner und Fans sind mir bekannt, da lässt sich über die Menschwerdung schwer urteilen. Spott bin ich gewohnt - aus Bewunderung der ersten Jahre ist mitunter Ärger geworden, da sich jeder berufen fühlt irgendwie zu kommentieren, wenn ich irgendwo stehe und auflade. Wie gesagt: Man kennt irgendwann die Profile und muss auch nicht mehr reden.
Irgendwie fahre ich einfach nur mit der Kiste. Politik und Meinung sollen andere machen.
Für Edith: Ach so ...Der Wagen ist aus 2014, Akku hat ein Degradation von 14 Prozent - so um die 60 km Verlust sind das. Ladeleistung maximal 97 KW - schneller kann der nicht. Altes System.