Beiträge von macblum

    Ja, der Thread brummt 👍.


    Und ja, ihr habt alle Recht, war ja nun sehr verkürzt. Ich will ja auch nur vor dem (Aber)Glauben schützen, tolle Zahlenwerte führen automatisch zu tollen Fotos.


    Ich finde so ganz einfache Expertimente interessant: fotografiere den selben Bildausschnitt mit minimaler und maximaler Brennweite deines Zoomobjektivs, also AT schräg von der Seite, formatfüllend von Spiegelspitze bis zum Heckträger und Vergleiche die Bilder. Und BEGREIFE den Unterschied. Dann dasselbe mit offener, mittlerer und geschlossener Blende. Dann morgens, Mittags und abends ...


    Das alleine muss man ja erstmal in den Kopf kriegen ...


    Da brauchst Du keine Kamera, sondern ne Beteiligung bei Space X

    Hi Campino,


    oh, zu viel der Ehre. Wie gesagt, ich bin kein Fotograf ... habe nur beruflich mit guten Bildern zu tun ...

    Dein Equipment kenne ich nicht, kann Dir daher keine spezifischen Tipps geben.


    Ein kleines Foto 1x1 sollte man mit jeder Kamera befolgen:


    • mittelbetonte Fotos wirken meist langweilig. Das führende Objekt sollte etwas seitlich der Mitte positioniert werden. Wem der goldene Schnitt zu kompliziert ist, fährt mit der Drittelregel ganz gut. 6ruenmicha hat das mit seinen Blumen ganz gut gemacht. Stell Dir ein Gitter aus 9 Feldern vor (3x3). Die Blüten liegen hier gut komponiert auf jeweils einer der Drittellinien.


    • Horizonte gehören eigentlich immer auf eine Drittellinie (1/3 Himmel oder 2/3 Himmel, je nachdem, was Du betonen willst)


    • berücksichtige in Deiner Bildkomposition den erwartbaren Weg, den das Auge des Betrachters einschlagen wird. Wahrscheinlich beginnt das Auge beim dominanten Objekt. Danach wird es sich auffällige Farben suchen und später Linien folgen. Zuletzt wandert das Auge auf untergeordnete Details. Beispiel: Zuerst blickst Du auf die rote Enduro, die durch den Fluss watet, dann auf das aufspritzende Wasser und als nächstes auf den gelben Pfahl im Hintergrund. Vielleicht erkennst Du dann den Pfad, über den das Motorrad gekommen ist und erahnst die Landschaft, die der Fahrer nach der Flussüberquerung erreichen wird. Wenn es Dir gelingt Fotos zu machen, die dem Betrachter Geschichten erzählen, die DU ihm erzählen wolltest, dann hast Du viel erreicht.


    • bei allen Mega-Zahlen, die besten Ergebnisse erzielst Du im Wohlfühlbereich der Technik. Mittlere Blenden, mittlere Brennweiten sind eigentlich immer besser (Schärfe, Tiefe) als die Extrembereiche (gilt für Blende 1,8 ebenso wie für 22).


    • lass DIr Zeit, denk nach, warum Du das Foto machen willst und wie es wirken soll.


    • fotografiere so oft wie möglich im M-Modus (manuell).


    • begreife das Spiel zwischen Blende, Belichtungszeit und ISO. (Deswegen Modus M).


    • Das Wichtigste ist Licht, Licht und Licht! Wenn Du die Zeit hast, warte im Zweifel auf besseres Licht. Das betrifft nicht nur die Wolkenlücke, sondern auch ganz besonder die Tageszeit. Mittagssonne ist langweilig, weil es kaum Schatten gibt, das nimmt jeder Aufnahme die Dynamik und Tiefe, morgens und Abends ist das Licht weicher.


    ... es gibt viele solcher Regeln, die sind wichtiger als die Technik.


    Und das Beste an den Fotoregeln ist: Du kannst Sie alle in die Tonne treten, wenn Du einen Grund dafür hast :lachen:

    Wenn es der Bildkomposition dient, dann darf das Bild auch auf den Mittelachsen aufgebaut sein (Eifellturm steht z.B. mittig sicher besser als im Drittel, eine schnurgerade Straße bis zum Horizont bekommt mittig eine ganz andere Wirkung als schräg). Das ist alles davon abhängig, was DU erzählen möchtest.


    Aber: befolge grundsätzlich die Grundregeln, es sei denn, Du hast einen Grund, es nicht zu tun :zwinker:

    Danke. :wboy: Der Body ist ein dummer Kasten, der ne Klappe auf und zu macht. Das ist jetzt nicht soooo anspruchvoll. Wenn aber nichts ankommt, wenn die Klappe offen ist, dann ist das fatal ...


    Mein Sigma-Tele ist schon klasse, das Canon wird auch viel gelobt. Der Einsatz ist natürlich begrenzt möglich, ich habe damit u.a. ein bisschen Sport geknipst auf dem Fußballplatz ... das Ding ist bleischwer und zählt nicht zu meinem Reiseequipment der ersten Wahl. Ein Tele ist halt immer ein Tele, die Bilder werden flach, es fehlt ihnen an Tiefe. Kurze Brennweiten sind immer dynamischer.


    Aber wenn ein Super-Tele, dann lohnt sich natürlich eins mit ordentlicher Lichtstärke, wenn man ohne Stativ überhaupt eine Chance haben will ...


    Aber die Werte sind auch trügerisch. Soweit ich weiß, haben alle Objektive "Wohlfühlbereiche", in denen die Schärfe optimal und die Verzeichnung minimal sind. Die liegen mehr oder weniger in der Mitte. Also Fotos mit 200 mm und Blende 2,8 werden immer suboptimal werden. Ebenso extrem geschlossene Blenden wie die 22. Auch wenn die Schärfentiefe dann maximal sein sollte, liefern die meisten Objektive die besten Ergebnisse bei mittleren Blenden 8-11.


    Aber das hängt eben alles davon ab, was Du fotografieren möchtest ... wenn Du nahe ran MUSST (und nicht laufen kannst/magst), dann ist dein 2,8er Superzoom sicher die zweitbeste Alternative ... nach der Festbrennweite (gibts ja auch mit 150 oder 200 mm).


    Und, nebenbei: 200mm an der DX-Kamera sind real 300mm (siehe Cropfaktor x 1,6)

    Ja, wo kein Licht ist, wird's anspruchsvoll!


    Du interessierst Dich dafür oder machst es? Wie deep ist deep? Saturn, oder richtig deep? Geht das privat (ohne Goldesel und eigene Sternwarte)?


    Ich habe mal für meinen früheren Arbeitgeber auf einem Fotofestival ein Projekt mit Kindern gemacht. Die Aufgabe war banal: Kinder portraitieren und zusammen mit unserem Maskottchen als Montage auf eine Postkarte drucken ...


    Da einer der Sponsoren Leica war und der die Kamera stellte, hatte ich plötzlich einen bleischweren Koffer mit Leica S3-Body und einem Top-Glas in der Hand. Als der Leica-Mann sagte, der Inhalt wäre 20.000 € wert, wurde mir dann doch etwas mulmig ... Nur Body und EIN Objektiv ... :shock:

    Das ist ein guter Ansatz.


    Die Standardfestbrennweite liegt meines Wissens bei 50mm. Alles darunter ist der Weitwinkelbereich, darüber Tele. Aber Vorsicht, das bezieht sich auf Vollformatsensoren. Die typischen DX-Formate haben einen Crop-Faktor von ca. 1,6, der zu berücksichtigen ist. 50mm wirken dann (x 1,6) wie 80, also schon im Telebereich. Anders herum erreichst Du mit 35 mm an der DX den Effekt der "Normalbrennweite" wie mit 50mm an der Vollformat. Das entspricht dem normalen menschlichen Seheindruck (die wenigsten von uns können ja mit ihren Augen zoomen :-))


    Einen Touch in den Weitwinkelbereich ermöglicht einfach etwas "mehr drauf" auf dem Bild. Daher entspricht Deine Lieblingsbrennweite dem natürlichen Seheindruck, mit ein "bisschen mehr drauf".


    Hier ein anschaulicher Beitrag zu dem Thema:

    https://portrait-foto-kunst.de/50mm-objektiv-gehemnis/

    Lieber Lion,


    als Ersteller dieses Threads und Kritiker der Currywurst-Trolle erlaubte ich mir voller Selbstironie diesen künstlerischen Fehltritt! Ich beantrage, das Bild hier zu belassen. Alles andere wäre weder Fisch noch Fleisch!


    Aber ich gelobe, es nicht wieder zu tun :lachen:


    P.S.: aber so wichtig ist das Kunsterwerk nun auch nicht, dass es in einem anderen Thread ein belangloses Dasein fristen müsste. Dann mach es lieber zum "Bansky" und schredder es! :music-deathmetal: