Wie wären denn deine Tipps für gute Bilder mit dem Canon EF 85 mm/1,8 USM oder dem Canon EF 50mm f/1.8 STM
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Hi Campino,
oh, zu viel der Ehre. Wie gesagt, ich bin kein Fotograf ... habe nur beruflich mit guten Bildern zu tun ...
Dein Equipment kenne ich nicht, kann Dir daher keine spezifischen Tipps geben.
Ein kleines Foto 1x1 sollte man mit jeder Kamera befolgen:
• mittelbetonte Fotos wirken meist langweilig. Das führende Objekt sollte etwas seitlich der Mitte positioniert werden. Wem der goldene Schnitt zu kompliziert ist, fährt mit der Drittelregel ganz gut. 6ruenmicha hat das mit seinen Blumen ganz gut gemacht. Stell Dir ein Gitter aus 9 Feldern vor (3x3). Die Blüten liegen hier gut komponiert auf jeweils einer der Drittellinien.
• Horizonte gehören eigentlich immer auf eine Drittellinie (1/3 Himmel oder 2/3 Himmel, je nachdem, was Du betonen willst)
• berücksichtige in Deiner Bildkomposition den erwartbaren Weg, den das Auge des Betrachters einschlagen wird. Wahrscheinlich beginnt das Auge beim dominanten Objekt. Danach wird es sich auffällige Farben suchen und später Linien folgen. Zuletzt wandert das Auge auf untergeordnete Details. Beispiel: Zuerst blickst Du auf die rote Enduro, die durch den Fluss watet, dann auf das aufspritzende Wasser und als nächstes auf den gelben Pfahl im Hintergrund. Vielleicht erkennst Du dann den Pfad, über den das Motorrad gekommen ist und erahnst die Landschaft, die der Fahrer nach der Flussüberquerung erreichen wird. Wenn es Dir gelingt Fotos zu machen, die dem Betrachter Geschichten erzählen, die DU ihm erzählen wolltest, dann hast Du viel erreicht.
• bei allen Mega-Zahlen, die besten Ergebnisse erzielst Du im Wohlfühlbereich der Technik. Mittlere Blenden, mittlere Brennweiten sind eigentlich immer besser (Schärfe, Tiefe) als die Extrembereiche (gilt für Blende 1,8 ebenso wie für 22).
• lass DIr Zeit, denk nach, warum Du das Foto machen willst und wie es wirken soll.
• fotografiere so oft wie möglich im M-Modus (manuell).
• begreife das Spiel zwischen Blende, Belichtungszeit und ISO. (Deswegen Modus M).
• Das Wichtigste ist Licht, Licht und Licht! Wenn Du die Zeit hast, warte im Zweifel auf besseres Licht. Das betrifft nicht nur die Wolkenlücke, sondern auch ganz besonder die Tageszeit. Mittagssonne ist langweilig, weil es kaum Schatten gibt, das nimmt jeder Aufnahme die Dynamik und Tiefe, morgens und Abends ist das Licht weicher.
... es gibt viele solcher Regeln, die sind wichtiger als die Technik.
Und das Beste an den Fotoregeln ist: Du kannst Sie alle in die Tonne treten, wenn Du einen Grund dafür hast 
Wenn es der Bildkomposition dient, dann darf das Bild auch auf den Mittelachsen aufgebaut sein (Eifellturm steht z.B. mittig sicher besser als im Drittel, eine schnurgerade Straße bis zum Horizont bekommt mittig eine ganz andere Wirkung als schräg). Das ist alles davon abhängig, was DU erzählen möchtest.
Aber: befolge grundsätzlich die Grundregeln, es sei denn, Du hast einen Grund, es nicht zu tun 