Puh, ist das heiß die letzten Wochen.
Da ist es nur allzu verständlich, dass Janosch eher morgens auf Tour geht, als zu warten bis der gelbe Planet ganz hoch am Himmel steht.
Ein weiterer Vorteil, die Strassen sind noch nicht überfüllt.
Ich weiß manchmal nicht, was in dem Köpfchen von Janosch vorgeht.
Gestern, auf einer Tour durch Frankreich und Luxemburg, machte er spontan halt um sich einen Grabstein am Wegesrand anzusehen.
Glaubt mein Gastpapa vielleicht, mit seinen noch nicht mal 53 Jahren sei das Ende schon so nah ???
Ich hab keine Ahnung warum er davon Fotos gemacht hat.
Bei der Gelegenheit hab ich mir das Kunstwerk dann auch mal etwas näher betrachtet.
Nun, mit ganz so versteinerter Miene ist Janosch doch nicht unterwegs. Er ist schon etwas freundlicher. Auch wenn es mir schwerfällt das zu sagen. Und ich glaube, wenn er so mit mir durch die Lande fährt, liegt ein Lächeln auf seinen Lippen. So ganz heimlich, wenn das Visier runtergeklappt ist und man es nicht sofort erkennen kann.
Wäre also nicht das ideale Abbild von ihm.
Im Anschluss wechselten wir die Grenze zu Luxemburg und erreichten wieder einmal Schengen an der Mosel.
Hier wurde das "Schengener Abkommen" unterzeichnet, welches unter anderem die offenen Grenzen in Europa ermöglichte.
Nun können auch Enten ganz schnell die Länder wechseln, wobei das noch nie eine Frage von Grenzen war.
20220713_085218.jpg 20220713_085155.jpg
Es war noch recht früh am Morgen.
Am Ufer des Grenzflußes noch kein Tourismus und Janosch sagte zu mir, ich solle ganz leise sein.
Die Mosel liege noch ganz ruhig und still in ihrem Bett. Obwohl ich ihm das nun nicht so ohne weiteres abnehme, glaube ich mal dran und trommle ausnahmsweise nicht auf meiner kleinen Trommel oder Janosch's Blechkisten rum.
Die Zeit verrinnt und mit den Temperaturen ging es recht schnell aufwärts.
Deshalb wieder über kleine Strässchen Luxemburg verlassen und ab nach Hause, zu Janosch.