Da widerspreche ich vehement!
Vielmehr ist es so, dass (wie bei C.) die EINDEUTIGEN Argumente einfach beiseite gewischt werden. Es gibt mit Sicherheit zig Studien, die die Wirksamkeit von Warnfarben/Leuchtmitteln usw belegen. Auch meine bescheidenen Selbstversuche mit Warnweste und/oder signalfarbenem Helm zeigten das zu erwartende Ergebnis.
Wo aber der persönliche "Geschmack" dominiert, werden solche Erkenntnisse gerne hintenan gestellt.
Das betrifft aber nicht nur die Mopedfahrer - auch beim Auto schlägt Mode Sicherheit. Neben der Armada schwarzer Autos nehmen nun die tarnfarbenen Vehikel überhand: Grau in allen Schattierungen ist der neue Standard. Dümmer gehts nicht.
Aber vll. ist das Verweigern dieser Erkenntnisse ja auch gut? Zumindest fallen "die Rationalen" (ich schreib bewusst nicht: "die Vernünftigen") so noch stärker auf. Darwin wirds schon richten ...
(Ich selbst fahre auf Kurzstrecken - schon alleine wg.der Sonneneinstrahlung - in heller Kleidung mit weißem Jethelm, natürlich alles mit Reflexstreifen. Bei langen Touren und schlechter Sicht stets mit Warnweste und, wenn es nicht zu heiß ist, mit signalfarbenem Helm - Airoh Commander in Feuerwehrrot)
Alles anzeigen
Na dann, bitte einmal die EINDEUTIGEN Argumente und die zig Studien, die die Wirksamkeit von Warnfarben/Leuchtmittel usw. belegen.
Lass es mich abkürzen. Ich bin persönlich sehr tief in dem Thema drin. Ich versuche mich möglichst kurz zu halten, wenn ich auf alles eingehe, würde ich damit die folgenden 10 Seiten füllen.
Natürlich, wenn man einen Labortest in Dämmerung/Dunkelheit durchführt und vergleicht eine dunkel bekleidete Person und eine mit Warnweste, verschwindet die dunkel bekleidete Person fast vollkommen und bei der Warnweste sieht man 2 helle Streifen im Nichts schweben.
Bei uns geht's aber um dynamische Vorgänge, hauptsächlich bei Tageslicht, am besten noch bei tiefstehendem Gegenlicht. Der allergrößte Faktor bei der Wahrnehmung, ist der wahrnehmende Mensch, nicht der wahrzunehmende Mensch. Die Wahrnehmung eines Menschen wird von so vielen Faktoren beeinflusst, dass diese nicht einmal in einer Studie alle berücksichtigt werden könnten, die Farbgebung/evtl. Reflektion des Objektes ist dabei nur ein sehr kleiner Prozentteil.
Was außerdem zu der Wahrnehmung noch dazu kommt, ist die Reaktion, die auch erstmal von dem wahrnehmenden Menschen umgesetzt werden muss. Hatte schon mehrere Unfälle bei denen die Verursacher den anderen Verkehrsteilnehmer zwar noch wahrgenommen haben, vor Schock aber trotzdem mehrere Sekunden gebraucht haben, bis die Reaktion (Bremsen) vom Körper eingeleitet wurde.
Wie der eine von einem Mitglied zitierte Text so schön sagt, wenn alle leuchten und blinken, wird keiner mehr wahrgenommen. Die eigentliche Intention von Signalfarben und Reflektionsstreifen ist ja, auf eine besondere Situation hinzuweisen, um eine erhöhte Vorsicht des Verkehrsteilnehmers hervorzurufen. Wenn man das ins Extrem denkt, werden die vielen Signalfarben und Reflektionen für den Verkehrsteilnehmer ein gewohntes Bild. Also erhöht er vielleicht nicht seine Vorsicht, wenn er an einem stehenden Auto vorbeifährt und eine Person mit Warnweste gerade dort umherläuft und es kommt zum Unfall. Diese Person bedankt sich dann bei allen anderen Verkehrsteilnehmer, die zuvor das "Vorsicht"-Zeichen in ein gewohntes Straßenbild geändert haben.
Zusammenfassend, die Diskussion hier geht um Kleidung, die einen tatsächlich Einfluss von (Achtung Übertreibung, nicht triggern lassen) 0,001 % auf eine gewisse Verkehrssituation hat. Natürlich, es gibt die zehnmilliardste Situation, in der ein Verkehrsteilnehmer eventuell einen Motorradfahrer wegen 4 Zusatzleuchten, und einem 100% neongelben Outfit 0,5 Sekunden eher wahrgenommen hat. Aber, dass man generell von einer messbaren Verbesserung oder Verschlechterung von irgendwas aufgrund der Kleidung sprechen kann, ist einfach nicht der Fall.
Man erlebt es leider viel zu häufig, dass Verkehrsteilnehmer vor dir in die Straße einfahren, obwohl du eigentlich Vorfahrt hättest und sogar mit einer riesigen roten Schrankwand, viel blinkendem Blaulicht und einem ohrenbetäubenden Martinshorn unterwegs bist.
Also, wenn ihr eure Energie in so eine Diskussion stecken wollt, tut das. Ich habe viel Unfälle gesehen, werde regelmäßig von anderen Verkehrsteilnehmern nicht wahrgenommen und habe auch Bekannte verloren, obwohl sie von oben bis unten "geleuchtet" haben und auch die umgebenden Objekte alle ganz groß und laut ACHTUNG geschrien haben.
Meine Meinung:
Soll jeder der will, seine Warnweste anziehen. Er sollte sich deswegen aber nicht in Sicherheit wägen und deswegen genauso vorsichtig sein. Weiter braucht mir derjenige nicht mit einer messbaren Verbesserung kommen - das ist seine subjektive Wahrnehmung.
Was aber gar nicht geht, sind z.B. diese extrem hell flackernden und blendenden Lichter, die man oft an Fahrrädern sieht. War bei nicht nur einem Unfall dessen Ursache das extrem blendende Licht des entgegenkommenden Fahrradfahrers war.
Zu der anderen Strömung, wer keine Warnweste tragen will, der trägt sie auch nicht. Der braucht aber auch nicht über die Warnwestenträger lästern, dass das Quatsch sei. Wenn sich derjenige damit gut fühlt, ist es doch gut. Wenn er dann weniger nervös ist, reagiert er vielleicht selbst kühler, wenn es zu einer gefährlichen Situation kommt und eventuell wird er ja tatsächlich einmal in seinem Leben 1 Sekunde eher wahrgenommen, als ohne Weste. Leben und leben lassen.