Africa Twin vs. den Rest der Reiseendurowelt

  • #1

    Hallo,


    obwohl ich hier im Forum neu bin möchte ich direkt mit einem "Reizthema" einsteigen, Honda vs. BMW, genauer gesagt AT vs GS 1200.
    Die Motorradwelt ist ja oftmals in zwei Lager gespalten, BMW Hasser und BMW Fahrer. Obwohl die AT und die GS1200 nicht in der gleichen Liga spielen interessiert mich der Vergleich brennend. Immerhin ist die GS 1200 das meistverkaufte Moped und wird von vielen auch tatsächlich für Fernreisen und Offraod genutzt.
    Natürlich interessiert es mich auf deshalb, weil ich derzeit noch eine R1200GS LC fahre und über einen Wechsel zur AT nachdenke.


    Da hier im Forum schon von den ersten Auslieferungen berichtet wird, dürften ja bald die ersten Fahrberichte von Endkunden, die nicht nach einem von Honda gesponsorten Kurzurlaub in Südafrika in Laune gebracht wurden, verfügbar sein.


    Die Gründe wieso ich über einen Wechsel nachdenke:


    - Honda und speziell die AT haben den Ruf unverwüstlich zu sein.
    - das Bike ist schön schlank und mit der Tri-Color-Lackierung sieht sie einfach genial aus und gefällt mir derzeit (auf Fotos) besser wie meine GS.
    - die Gesamtauslegung des Bikes soll ja auf 50/50 Straße / Offroad liegen, manche sagen sogar 40/60. Auf meiner Reise ans Schwarze Meer dieses Jahr waren schon einige Passagen dabei, in denen ich mir ein Motorrad gewünscht hätte, das es mir etwas leichter macht. Vor allem weil ich kein Offroad Spezialist bin. Zudem fotografiere ich leidenschaftlich gern und fahre auch hier in der Heimat öfters mal abseits der Straßen um eine gute Perspektive zu bekommen.
    - möglicherweiserer günstigerer Unterhalt und eine gängigere Reifengröße die man überall bekommt. Nach einem HR Reifenschaden in der tiefsten Cz ist mir schon warm ums Herz geworden, als die ersten zwei Flicken nicht gehalten haben und ich im Umkreis von ein paar Hundert Kilometern keinen Reifen auftreiben konnte.



    Die Gründe die mich davon abgehalten haben die AT blind zu bestellen


    - entgegen der oft propagierten Meinung, dass das Getriebe der LC schlecht sei, kann ich nur sagen, dass meines perfekt funktioniert und ich auch sonst noch absolut keine Probleme auf den letzten 21tkm hatte
    - mein Kardan, ich sehe den Kettenantrieb der AT jedoch nicht als Nachteil an
    - mein Tempomat, da kann man auch mal Freihand GoPro Selfies während der Fahrt machen :)
    - mein LED Licht, bleibt abzuwarten ob das LED Licht der AT da mithält
    - die gute Ergonomie und der perfekte Windschutz der LC der es mir (176cm) erlaubt, permanent mit offenem Visier zu fahren ohne das auch nur eine Mücke bis jetzt meine Augen getroffen hat
    - der noch unklare Gewichtsunterschied zwischen AT und GS. BMW gibt 238kg für die vollgetankte GS LC an, Honda 232kg für die mit ABS ohne DCT Variante (so wie ich sie bestellen würde) an. Allerdings bezieht sich das Gewicht der GS auf das Grundmodell und ich weiß nicht was meine wirklich wiegt. Bleibt auch abzuwarten was die AT mit Hauptständer und TT Kofferhaltern wiegt, reisefertig halt.
    - die Tatsache, dass die GS mit Straßenreifen auch für flotte Landstraßrenritte bestens geeignet ist.
    - die Frage der Reichweite, meine BMW trägt mich auf Touren vollbepackt ca. 350-380km weit, wie weit es die AT schafft muss sich zeigen, beworben wird sie mit 400km, die ersten Tester schrieben, dass sie deutlich unter 300kg tanken mussten
    - die Frage ob ich evtl. doch die DCT Variante bestellen würde, bis jetzt bin ich nur mal 20kg mit einem Crosstourer und DCT gefahren und war danach sehr unschlüssig ob es mir gefallen hat oder nicht


    Natürlich steht bei mir jetzt noch mehr unter dem Punkt wieso ich noch keine AT bestellt habe, wie bei dem der dafür gesprochen hätte, aber ich bin ja auch noch keine gefahren. Ich möchte betonen, dass ich keine BMW Brille an habe sondern ganz im Gegenteil der AT zutraue, dass bessere Reisemotorrad zu sein. Mehr Emotionen löst sie momentan definitiv bei mir aus.


    Schreibt doch einfach mal vor ihr die Vor- oder Nachteile einer AT zu einer 1200er GS seht.



    NACHTRAG: Nach ein paar Beiträgen fand ich die Idee besser den Beitrag nicht länger AT vs. 1200er GS sondern AT vs. den Rest der Reiseendurowelt zu nennen. Es ist ja nicht nur interessant, warum wer von einer GS zur AT wechselt oder darüber nachdenkt, sondern es ist ja genauso interessant wieso wer von irgend einer anderen Reiseenduro wechselt oder wechseln will.

    AT,DCT:

    BMW GS LC

    2 Mal editiert, zuletzt von mar1kus ()

  • #2

    Fahr sie einfach mal ein paar Kilometer mehr mit Kurven und du wirst ganz sicher den großen Unterschied der Beiden merken. 21er Vorderrad mit schmalem Reifen fährt sich anders,Enduro halt ;) .
    Die GS ist ein sehr gutes Motorrad zum reisen wen man das Konzept des Straßenmotorrades mit Geländefähigkeiten mag. Wie sagte der eine Tester von 1000PS,,Honda will nicht die zweitbeste GS bauen sondern den Allrounder der die Africa Twin immer war".
    Viel Erfolg bei der Entscheidungsfindung :D,ist sicher schwer.

  • #3


    Die AT auch.

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  • #4

    Ich hatte schon eine XT660Z und eine 690 Enduro R, die haben beide Spaß gemacht. Allerdings hab ich bei beiden das gleiche Fazit gezogen: Ich bin kein Einzylinder Fan.
    Die 660Z hat mir bis auf den Motor super gefallen, die AT ist ja vom Gewicht, Reifengrößen etc. ähnlich, nur das sie 2 Zylinder, mehr Power und ein besseres Fahrwerk hat.


    Schau die mal im gs-forum.eu an, da hat der AT Beitrag mittlerweile knapp 4000 Einträge und 384 Seiten, nicht wenige 1200er GS Fahrer schielen auf die AT, daher ist es nicht so uninteressant, ob die AT als Gesamtpaket soviel Fahrfreude vermitteln kann um eingefleischte GSer zum Wechseln zu bewegen. Auch wenn sie sich ganz anders fährt wie eine GS, so kann doch sein, dass sie einen so eigenständigen Charakter hat, dass sie einen GS Fahrer faszinieren kann.


    Zudem gibt es ja doch viele GS Fahrer die öfters mal abseits der befestigten Straßen unterwegs sind, die vielleicht erst auf einer AT merken, was ihnen bisher gefehlt hat...


    Ich für meinen Teil bin vom Supersportler bei der GS gelandet, weil sich meine Interesse vom Kringel fahren auf sportliches Touren verlagert hat. HIer kam die GS gerade richtig, da ich mit ihr auch noch ab und an ordentlich einen herbrennen konnte. Mittlerweile sind es nur noch ein oder zwei Tage im Jahr an denen ich mal einen herbrenne, aber zu fast jeder Ausfahrt hab ich meine komplette Fotoausrüstung dabei und schiele rechts und links neben die Straße wo ich den noch ein schönes Foto machen könnte. Vielleicht ist der logische Schritt jetzt eine AT. Dazu kommt, dass ich auf Reisen weniger Touristisch erschlossene Länder bevorzuge. Und wenn ich im GS FOrum so quer lese gibt es da mit Sicherheit einige GS Fahrer die da ähnlich ticken.

    AT,DCT:

    BMW GS LC

  • #5


    Danke für den Link! Hab ich direkt mal einem Kumpel weitergeleitet, der derzeit auf der Suche nach einem Nachfolger für seine alte 800erVFR ist, aber noch nicht davon überzeugt ist, dass er eine Enduro braucht !

    AT,DCT:

    BMW GS LC

  • #6

    ,,Die 660Z hat mir bis auf den Motor super gefallen, die AT ist ja vom Gewicht, Reifengrößen etc. ähnlich, nur das sie 2 Zylinder, mehr Power und ein besseres Fahrwerk hat."


    ...ich habe die 660Z noch und fahre sie unheimlich gerne und genau diese Argumente lassen mich wechseln. Hätte Yamaha auf seine Kunden gehört und einen Zweizylindermotor und die Tenere gebaut wäre ich bestimmt bei Yamaha geblieben. Aber jetzt freu ich mich auf die AT :mrgreen:

  • #7

    Vielleicht sollte man den Beitrag umwidmen in: AT vs. den Rest der Reiseendurowelt, könnte viel interessantes kommen. Warum wer von was zur AT wechselt oder zumindest darüber nachdenkt.

    AT,DCT:

    BMW GS LC

  • #8

    Ich gebe dir gerne zwei Gründe, warum ich meine 1200 GS verkauft habe ;)


    -Schwerpunkt des Boxers hat mir nach 4 Jahren überhaupt nicht mehr gefallen.


    -Mein Getriebe hat Probleme gemacht. (Große Streuung. Die einen knacksen und knallen. Die anderen sind sanft)


    -Mein Händler (der einzige in der Nähe) ist ein Geld gieriger Sack.




    Zu dem Thema: Einzylinder... Genau hier bin ich aktuell „mega“ glücklich. Nach Verkauf der BMW habe ich mir eine schöne 'alte' XT geholt. Aus dem besten Jahrgang BJ. 1994 EZ. 1995.


    Die waren Technisch überarbeitet. Wegen Abgasnormen (ab 1995) aber noch nicht gedrosselt ;)


    Jedenfalls, 21 Zoll vorne und dieses geile Handling bei dem Gewicht...
    Wären da nicht die Vibrationen eines Einzylinders, unbequeme Sitzbank und die V-Max mit 140-160 (Berg ab)... Wäre ich absolut Glücklich.


    Für Reisen aber leider nix (für meinen Hintern).
    Ein Freund fährt mit seiner 500er XT auch nach Griechenland...




    Zum Punkt. Yamaha auf Kunden hören... (Zweizylinder der MT-07)
    Nein!
    Lieber die Tracer (Dreizylinder der MT-09!) etwas wertiger, mit Enduro-Reifen und etwas teurer gemacht. Schon wäre es perfekt.
    Nie etwas mit mehr Emotionen als den Dreizylinder der Tracer gefahren! Hammer das Teil.
    Die Tiger von Triumph ist mir zu langweilig.
    (Hoffe die AT wird nicht so sein… sonst wäre sie für mich auch raus.)


    Leider merkt man der Tracer ihren Preis hier und da aber an.
    Unruhe beim Beschleunigen. Unruhe bei Top-Speed... Billige Tasten und Schalter...
    Schade Yamaha!



    Text wurde am Handy verfasst... Um halb 2 Nachts. Bitte Fehler einfach überlesen.


    Grüße

  • #9

    Ich staune das doch einige GS-Treiber umsteigen wollen. Hätte ich nicht gedacht. Die Jungs die ich kenne sind überzeugt von der GS und würden nie gegen eine,,Kleinere"tauschen. Find ich cool.
    Die Tracer ist mir zu sehr,,Straße" ist aber Geschmacksache :lol:

  • #10

    Naja, bei mir ist das so, dass die alte R1150GS langsam richtig fies anfängt Öl zu saufen. Der Ölverbrauch ist bei den luftgekühlten Boxern eh schon ein Thema ab Werk, aber seit sie die 75kkm Marke hinter sich gelassen hat trau ich mich kaum noch ohne Ölflasche zu ner knackigen Tagestour. Davon ab geht mir das Getriebe auch saumäßig auf den Sack.. wenn man unkonzentriert schaltet landet man schon gerne im Leerlauf und das leider nicht nur zwischen 1 und 2 (was ständig passiert), sondern auch mal in höheren Gängen. Hatte davor mal eine VTR1000SP1 und das war ein Getriebe wie ich es mir vorstelle. Der Kardan fängt auch an zu siffen.. also alles in allem muss nächstes Jahr was Neues auf den Hof. Mal schauen was ich für die alte Kuh noch bekomme und wie die Finanzierung von Honda aussieht.
    Aber zum Thema: Der Vergleich ist nur sehr bedingt sinnvoll. Die GS ist ein Reise-Straßenbomber (gerade meine 1150er, der scheißschwere Eimer ;), aber die 1200er eben auch.), da muss man sich nur mal das Vorderrad ansehen. Die AT ist eine Reiseenduro im eigentlichen Sinne. Zwei völlig verschiedene Motorräder und bin echt glücklich, dass die nicht die selben Fehler wie Yamaha oder Triumph machen und die GSs einfach kopieren. Keine Frage, die Anderen haben durchaus Ihre Daseinsberechtigung, aber eine Super-Tenere "Enduro" zu nennen ist doch echt'n Witz.
    Was mich noch ein wenig wundert ist, dass nur wenige sehr leise loben, es bei manchen sogar Kritikpunkt ist, dass Honda viele Kompromisse eingegangen ist, um die Langlebigkeit und die Wartungsfreundlichkeit auf AT-Niveau zu halten. Da beschweren sich Leute, teils Journalisten, dass kein Ride-by-wire verbaut ist und deshalb kein Tempomat angeboten wird.. Leute, diese BMW-Sitzheizungsfahrer haben diese Branche völlig kaputtgekauft. IMHO.

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