Suche Rat von Elektrofachmann für Hifi- /PA-Anlagen

  • #1

    Hi Foristi,


    da hier sicherlich nicht nur Einzelhobbisten unterwegs sind bzw. jeder ja auch beruflich den Sprit für die AT verdient, wollte ich mal anfragen, ob es einen Spezialisten hier gibt, der sich im Bereich Elektronik / Auslegung von Elektronik / Lautsprecherbau von PA-Anlagen bzw. generell Boxen auskennt.


    Habe hier eine kleine PA-Anlage aus unserem ehemaligen Proberaum mit 600W Endstufe und je 200 W RMS / 300 W Peak passiven 3-Wege-Boxen stehen. Leider lagerten die Teile die letzten 8 Jahre bei einem Kumpel in der Gartenlaube - nix hält so lang wie ein Provisorium...
    Bei den Boxen waren einmal Hochtöner, einmal Mittentöner im Ar***. Gestern Probelauf mit den verbleiben Lautsprechen, nix... 3x rausgeflogene Sicherung. Eingang in Endstufe läuft, Signal-LED flackern, hinten kommt aber nix raus.


    Nun steh ich vor der Frage:
    - Endstufe reparieren oder gleich neue kaufen - wenn kaufen, dann Upgrade zu mind. 2x 350W bei 8 Ohm
    - wenn Upgrade Endstufe, dann müssen Boxen ja ebenfalls "auf Stand" gebracht werden: neue Frequenzweiche, leistungsstärkere Lautsprecher,... Aber wie am besten Auslegen? Leistung Frequenzweiche, Leistung Boxen???


    Eigentlich sollte es eine Plug-&-Play geschichte werden, da ich ein Event an der Schule meiner Frau mitte Mai beschallen soll. Nun wird es zur Angstschweiß Wackeltour, ob überhaupt ein Ton aus den Boxen kommt.


    Bin mit der Auslegung und dem Einkauf der passenden Teile überfordert - brauche Hilfe... :pray: :pray:
    Wer Ahnung hat und mir da weiterhelfen kann, bitte, bitte, bitte eine PN an mich!!!


    Grüße, Andreas

  • #2

    Hallo Ryker,


    als ehemalige Elektroniker mit Ausbildung im genau Deinem gewünschten Umfeld, fände ich es schade, den Verstärker einfach so wegzuwerfen.


    Der Einschaltstrom des Verstärkers kann die Sicherung rauswerfen. Dagegen kann eine vorgeschaltete Kabeltrommel helfen. Aber größtenteils aufgerollt lassen.


    Nachdem diverse Lautsprecher ja auch schon geschossen wurden, liegt es nahe, dass jemand den Versträrker mit parallel geschalteten Lautsprechern einfach überlastet hat und dadurch die Endstufe(n) auch getötet hat. Eine Reparatur ist i.d.R. möglich, lohnt sich oft wirtschaftlich nicht, es sei denn Du hast jemand an der Hand, der das für wenig Geld macht, oder aber die PA Anlage ist eine exorbitant Teure und Gute.


    Deine zweite Frage nach der Weiche hört sich so an, als würdest Du selbst Hand anlegen wollen?!? Das widerspricht sich mit der Aussage über "wenige Tage Zeit" !!


    Schau mal was Du hier für 580€ bekommst. Sagenhaft.
    https://www.thomann.de/de/phonic_powerpod_1062r_bundle.htm


    Da fragt man sich, was die Reparatur Deiner Sachen, Material und Arbeit, kosten würde.


    gruss
    iceman

  • #3

    Hallo Ryker,
    ich würde da nicht mehr rumbasteln.
    Ein Schulevent ist kein Rockkonzert, kauf die bei Thomann ein kleines Komplettset.
    Ich bin mir sicher, du wirst deine Freude haben (und die Gäste auch).
    Wenn dir das zu teuer ist.. man kann solche Anlagen auch mieten ;)


    hier ein Beispiel:
    https://www.thomann.de/de/the_box_pa502_a_bundle.htm

  • #6

    Hey ihr Beiden,
    danke erstmal für das Feedback.


    Es ist so:
    Die beiden defekten Lautsprecher sind uns bei unseren wilden Proben im Proberaum um die Ohren geflogen bzw. gingen schon seit dem plötzlichen Auftauchen im Proberaum nicht (keine Ahnung woher die Anlage stammt, war einmal beim Lichtanschalten plötzlich mit im Raum... :shock: ). Die Endstufe hat bis zum Einmotten immer funktioniert, wurde nie im Bridge-Modus gefahren und in unserem Proberaum gab es nur eine Steckdose, wo ALLE elektrischen Geräte drüberliefen und wir beteten, dass nie die Sicherung raus fliegt, da diese in einem uns unzugänglichen Bereich und nur mit Chefschlüssel der Stadtverwaltung zu erreichen war... ;)


    An der Anlage hängt etwas Nostalgie, da zwei unserer Bandkollegen leider bereits (viel zu früh) verstorben sind und wir damals Band und Proberaum auflösten. Seit diesen Tagen schlummerte die Anlage eben in der Laube vom Kumpel. Die war unbeheizt aber trocken. Aufgrund des Events bzw. auch folgender Veranstaltungen, die ich betreuen soll und meines gerade begonnen Studiums zum Tontechniker, rettete ich die Anlage nun 5 vor 12 vor der Verschrottung und musste meinem verbliebenen Bandkollegen versprechen, das Zeug nicht bei eBay zu verticken.


    Die Boxen sind auf dem Stand der Auflösung und soweit noch funktional, zumindest was ich mit Multimeter und kleiner Batterie messen bzw. zum Knacksen bringen konnte. Was die Frequenzweichen machen, weiß ich nicht - da Endstufe hinüber... Die kaputten Lautsprecher ließen sich auch mit einer 1,5 V Batterie nicht mehr zum Knacken bringen, daher wohl Anschlüsse oder Schwingspule im Eimer. Die müsste ich also sowieso tauschen. Da aber beidseitig möglichst der gleiche Klang kommen sollte, würde ich wieder paarweise die Lautsprecher ersetzen.


    Die Endstufe habe ich gestern mal geöffnet und der Hilfsrahmen da drinnen war ordentlich korrodiert. Baujahr und exakte Leistung kenne ich nicht - nehme mal an, da gleicher Hersteller (Conrad CPA) und als Set wohl so erhältlich, so um 1997 und 600W Amp für eben 2x200W RMS / 300W Peak bei 8 Ohm. Ich habe alles soweit wieder sauber gemacht und diverse "Rostbrücken" an verschiedenen Anschlüssen und Leiterbauteilen entfernt. Danach blieb zumindest schonmal die Sicherung drin und auch der Lüfter lief dann mal endlich mit an. :lol: Die Spulen drinnen geben noch an die beiden Output-Seiten vor Platine ca. 64 V ab, nach Platine ist aber Totenstille und kein Signal messbar.


    Die 200W sind für den angedachten Einsatzzweck etwas schwachbrüstig bzw. müssten permanent am Limit laufen. Der nun kommende Einsatz im Mai soll eben genau ein Rock-Event werden, mit Nachwuchsbands aus Schülern und Ehemaligen. Das Niveau der Bands ist weit abseits von Garage oder Hinterhof. Übers Jahr gibt es aber auch noch Klassikkonzerte, Theateraufführungen etc. pp. D.h. ein einfaches DJ-Set mit mannshohen Subwoofern und ein wenig Höhengeklingel reicht da nicht. Von Bums von unten über klare Sprach-Mitten und auch feine Flöten-Höhen sollte alles kommen. Deswegen auch mein eisernes Festhalten an dem 3-Wege-System und keinem künstlich gequetschtem 2-Wege Brei aus Hoch- und Tieftöner.


    Für die Lautsprecher hätte ich etwas Geld in die Hand genommen und mit gescheiten Teile bestückt. Wenn eben schon neue Endstufe, dann gleich mit 350 - 400 W pro Seite bei 8 Ohm. Dafür müßte dann aber auch das Innenleben der Boxen angepasst werden. Die vorhandenen Frequenzweichen würden bei soviel Leistung abrauchen. Halbwegs gescheite 3-Wege Weichen mit 350 W RMS könnte man eben auch noch halbwegs bezahlbar bekommen, alles drüber mit +400 W wird schon wieder exorbitant teuer. Dann gehts eben auch noch um die Leistungsauswahl der Lautsprecher. Wenn ich nicht gerade Sinustöne mit konstanter Frequenz drüberjage, sollte ja kein Lautsprecher den maximalen Lastwert von 350 W bekommen. Wie man aber nun die Lautsprecher leistungsmäßig wählt, da hapert es mir an Erfahrung. Ich würde auch keinen V8 an ein Zweiganggetriebe eines 45er Rentnerautos hängen, da dieser a) unsinnig teuer und b) maßlos unterfordert wäre...


    Im passiven Bereich gibt es keine / kaum bezahlbare 3-Wege-Systeme und die aktiven t-Boxen, die meine vorherige Band als Monitore nutzt, klingen abartig Grütze! Als Monitor vielleicht ok, als PA no-way! Kann sein, dass sich da schon was getan hat mittlerweile aber das hat mich eben von den 2 Wege Systemen etwas geheilt. Aktive Anlagen bzw. Powermixer sind teuer und für mich aktuell wieder to much, da ich vor 2 Wochen erst einen 24 Kanal analog-Mixer samt Multicore günstig gekauft habe... :-/


    Eine t-amp 800W Endstufe mit 2x350W 8Ohm bekäme ich neu bei Thomann für 160 €. Lautsprecher und eine gängige Frequenzweiche sollten in Summe dann doch evtl. unter der Neuanschaffung einer Komplettanlage liegen, oder?


    Langer Roman, aber sind vielleicht brauchbare Fakten, wenn das Thema nun doch öffentlich besprochen wird.

  • #7

    In welchem Zustand sind den die Membrane der noch übrigen Lautsprecher? Nicht, dass die nach der teuren Reparatur dann auch noch den Geist aufgeben?


    LG, Rubbergum

    Tricolor DCT 03/2016 (SD04) | Touratech: Federbein, Gabelfedern, Sitzbank, Sturzbügel, Skidplate, Fußrasten, ZEGA Pro2 38/45 Koffer, Navihalter, NSW | Givi Trekker 46 Topcase | Oxford Heizgriffe | Scottoiler eSystem | Zumo 590 | Synto Bremshebel

  • #8

    Hoch- und Mitteltöter würden paarweise getauscht, da je einer hinüber ist. 15" Tieftöner sind noch ok. Müssten einen kleineren Leistungstest mal abhalten, wenn die Nachbarn nicht zuhause sind. Keine Risse, Löcher oder losen Klebestellen an Korb und Kalotte. Ansonsten würden die auch noch ausgetauscht, wäre aber worst case.

  • #9

    Hallo Ryker,
    zunächst einmal herzlichen Glückwunsch zum Tontechniker-Studium (darum beneid ich dich à bissel).
    Wenn du damit durch bist, weißt du über das Thema sicher weit mehr als wir hier alle zusammen. Dass du unter den geschilderten Umständen diese Anlage auf alle Fälle wieder fit machen MUSST leuchtet mir ein und ich kann es gut verstehen!
    Aber bitte bedenke: Bei dem Event darf nix schief gehen! Was nütz es denn, wenn du den Ton auf hohem Niveau liefern willst aber stattdessen gar nix läuft, weil das alte Schätzchen den Geist aufgibt? Das du als angehender Tontechniker bereits hohe Ansprüche an die Qualität hast ist nachvollziehbar, aber so etwas ist eben nicht für Lau zu bekommen. Wieso eine alte Anlage nicht mehr läuft kann viele Ursachen haben:
    - Elko´s können eingetrocknet sein
    - Kontakte können korrodiert sein
    - Halbleiter können Luft gezogen haben usw.
    Eine solche Anlage muss man liebevoll und geduldig restaurieren und dann auch einem ordentlichen Dauertest unterziehen. Dennoch würde ich sie nie ohne Backup bei einem Event einsetzen, Lieber „gequetschten“ 2-Wege-Sound als gar keinen!!!


    An deiner Stelle würde ich´s anders machen:
    -Für´s Event eine bezahlbare einfache Anlage kaufen, die später als Backup dienen kann
    -Studium laufen lassen und lernen
    -mit diesem Wissen das alte Schätzchen professionell Restaurieren und damit gleichmal zeigen was du drauf hast


    Könnte das nicht sogar ein mögliches Thema/Projekt für die Abschlussarbeit sein???


    Die Anpassung/Abstimmung von (unbekannten) Endstufen/Weichen/Lautsprechern ist nicht ohne. Das geht nicht ohne Ausmessen des Übertragungsverhaltens aller Komponenten und einer ordentlichen Portion Mathematik. Wenn du jemanden findest, der deine Endstufe kennt und aus Erfahrung weiß, welche Systeme dazu passen ist es natürlich einfacher, aber ich hätte jetzt an deiner Stelle den Ehrgeiz das selbst zu machen... nur halt später.. in Ruhe

  • #10

    Moin Dozent würde mir die Imma-Bescheinigung um die Ohren hauen...falsche Berufsbezeichnung, nicht Tontechniker, sondern Toningenieur. Die technische Seite wird nur stiefmütterlich behandelt, bei mir soll es nur so klingen, dass die Schuld beim Musiker und nicht am Tonmann liegen MUSS! :D


    Aber eine Hau-Ruck Lötaktion wird wohl eher Murks, da habt ihr Recht. Muss wohl doch mal Zeit freischaufeln und mir in Treppendorf die Anlagen live vor Ort mal anhören. Blind irgendwas kaufen und wieder zurückschicken ist bei den angegebenen Gewichten der Pakete doch eher mühselig.


    Für Ratschläge und tendenzieller Auslegung von Weichen und Speakern bin ich trotzdem dankbar (auch wenn das hier nicht das Hifi- oder Musiker-Board ist...). :whistle:

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