Der Lüfter kühlt aber nicht den Motor! Der Lüfter kühlt den Kühler, der wiederum die Kühlflüssigkeit kühlt, die wiederum den Motor kühlt. Aber nur wenn das System umgewälzt wird. Wenn der Lüfter bei stehendem Motor nachläuft kühlt das vor allem die Kühlflüssigkeit im Kühler und das hilft dem Motor nur, wenn er zeitnah wieder gestartet wird.
Das nachlaufen bei Autos hat mit einer anderen Anordnung der Bauteile und mit anderen Bauteilen zu tun
1. Haben moderne Autos fast alle einen Turbo, der thermisch hoch belastet ist (im Betrieb geht's da bis in die 800-900 Grad) aber eine sehr schnell drehende Welle hat (manche Turbos drehen bis 300.000 RPM!). Diese Welle muss bei den Drehzahlen in Öl gelagert sein, Öl ist aber hitzeempfindlich. Daher werden viele moderne Turbolader mit Kühlflüssigkeit gekühlt. Um Schäden am Turbo durch Ölkohle zu verhindern haben die Motoren eine elektrische Wasserpumpe, die die Kühlflüssigkeit noch weiter umwälzt. Da macht dann auch der Lüfter Sinn.
2. Was heutzutage vor allem zum nachlaufen des Lüfters führt sind Diesel Regenerationen. Der Krümmer wird bei der Regeneration nämlich ziemlich warm. Wenn jetzt mitten in der Regeneration oder kurz danach der Motor abgestellt wird hat man einen sehr heißen Krümmer. Der Lüfter springt dann an, um den Krümmer zu kühlen.
Beides trifft auf Motorräder im Normalfall nicht zu.
Den Motor nachlaufen lassen um ihn zu kühlen ist meistens Blödsinn. Im Stand kommt nämlich Wärme ins System rein (von der Verbrennung), die mangels Fahrtwind nicht abgeführt werden kann. Das macht nur Sinn, wenn man gerade von einer Vollgas-Etappe auf der BAB kam. Dann ist der Motor nämlich "überhitzt" und muss erst noch auf eine normale Betriebstemperatur runter gekühlt werden. Wenn man von BAB mit 130 abfährt oder Landstraße oder so dann ist nachlaufen lassen eher schädlich als nützlich.