Beiträge von Reiseendurist

    Ja - sieht ganz so aus. Andere Hersteller sind da rigoroser bei solchen Änderungen: Bei meiner F800GS musste kurz nach dem Kauf in 2008 das Motorsteuergerät wegen eines Fehlers getauscht werden. Von da an blinkte die Gesamt-Kilometeranzeige im Cockpit dauerhaft weil der Tachostand zum Schutz zusätzlich auch in anderen Steuergeräten abgelegt und verglichen wird. Und das, obwohl sich der Kilometerstand bei diesem Wechsel ja gar nicht geändert hatte. Eben einfach nur, um einer evtl. Manipulation vorzubeugen. Der Händler selber konnte das Problem auch nicht beheben - schließlich ging es nur über eine direkte Onlineverbindung nach München über die Diagnoseschnittstelle der kleinen GS. Die haben den Kilometerstand dann "legitimiert" und das Blinken hörte auf. Für den Händler war das damals auch neu.

    Ja, über 2.000km sind schon nicht unerheblich. Mag ja sein dass es technisch nicht möglich ist, den Tachostand nach Wechsel des Kombi-Instruments zu rekonstruieren. Dann muss es aber von der Werkstatt eindeutig dokumentiert werden z.B. in den Fahrzeugpapieren. Schließlich ist Tachomanipulation in D inzwischen eine Straftat - was man zwar hier nicht unterstellen kann aber dünnes Eis eben...

    Das stimmt, wenn die Problematik nicht zu starken Lastwechseln bzw. Lastspitzen beim Kuppeln führt findet eigentlich kein erhöhter Verschleiß im Antriebsstrang statt. Trotzdem würde ich so ein Motorrad nicht dauerhaft fahren wollen und der Ursache kurzfristig auf den Grund gehen.

    Wenn die Symptomatik nur sporadisch auftritt würde ich auf einen einseitig eingelaufenen Druckstift tippen. Er wird bei jedem Auskuppeln gegen das Kupplungspaket gedrückt und verdreht sich dabei durch die Rotation des Kupplungskorbs. Je nach Stellung könnte eine eingelaufene Stelle an seiner Oberfläche zu Problemen beim Ausrückvorgang führen.

    Nach Ablauf der Gewährleistung/Garantie würde ich mal den Kupplungsdeckel (Honda nennt ihn Kurbelgehäuseabdeckung) abnehmen und den Kupplungshebel inspizieren. Zuvor unbedingt eine neue Dichtung besorgen (11394MJPG51) besorgen! Am Kupplungshebel müssen die Nadellager gerade und unbeschädigt sowie in der korrekten Position eingebaut sein (siehe WHB Abschnitt 12-6). Wenn man den Ausrückhebel (dort wo der Kupplungszug eingehangen ist) mit der Hand bewegt, dürfen über den gesamten Hebelweg keine mechanischen Widerstände zu spüren sein.

    Wenn das in Ordnung ist, würde ich mir den Exzenter vom Kupplungshebel anschauen. Dafür gibt es keine vorgegebene Verschleissgrenze - bei unplausiblem Tragbild tendenziell tauschen (74 Euro). Zum Schluss kann man sich den Druckstift (laut Honda Kupplungsheber) ansehen, der darf nicht verkanten. Sollte er irgendwo auch nur minimal eingelaufen sein - tauschen (58 Euro). Am Kupplungskorb selbst dürfte nicht viel sein wenn sie nicht rupft oder Geräusche macht bzw. sichtbare Rattermarken aufweist.

    Mehr Bauteile gibt es an der Kupplungsbetätigung selber nicht, wenn man den Bowdenzug und den Kupplungshebel am Lenker ausschließen kann.

    Dann scheint ja ein Problem mit dem Bowdenzug oder dessen Verlegung vorzuliegen. Ich selber kenne diese Symptomatik gut von meiner MZ vor 40 Jahren. Da fing der Kupplungsbowdenzug nach spätestens 25.000km immer an sich aufzulösen (Spliss) - trotz regelmässiger Schmierung und es wurde zunehmend unangenehmer, damit weiter zu fahren. So in etwa stelle ich mir das an der Africa Twin auch vor.