Wenn Ihr Interesse an Tipps von einem über Jahrzehnte erfahrenen Endurowettbewerbsteilnehmer habt, bitte schön:
1. Nehmt statt der Standard-Schläuche lieber sogenannte "Elefantenhäute". Das sind verstärkte Schläuche. Die gibt es zum Beispiel im Fachhandel (MX, Enduro oder Motorradreifen-Fachhandel). Die sind bis zu 3 mm stark und somit sehr viel unempfindlicher. Die Montage ist natürlich etwas anstrengender, da der Schlauch deutlich unflexibeler ist als ein dünner Standard -Schlauch ist. Mit ein bisschen Übung geht es aber fast genauso schnell. Ein geübter Wettbewerbsfahrer schafft einen kompletten Reifenwechsel in wenigen Minuten. Dazu gibt es div. Videos bei Youtube
2. Wenn Ihr über einen 2. Rädersatz für den Geländeeinsatz mit entsprechender Bereifung verfügt, montiert neben den verstärkten Schläuchen auch je Rad 1 Reifenhalter, hinten ggf. auch 2 Stück. Bei abgesenkten Luftdruck (weicher Boden wie tiefer Sand, Schlamm etc. ca. 0,8 bis max. 1,0 bar) kann es beim starken Gasgeben selbst bei deutlich geringer Motorleistung als bei der AT dazu kommen, dass der Reifen und somit auch der Schlauch ohne Reifenhalter auf der Felge anfängt zu wandern. Wenn dann noch das Ventil durch die meist festangezogene flache Sicherungsmutter fixiert ist, kann der Schlauch ggf. am Ventilansatz einreißen. Also lässt der erfahrene Wettbewerbsfahrer diese Mutter gleich weg und steckt das Ventil einfach nur ohne Sicherung durch die Felge. Man kann auch die Mutter locker ein Stück aufschrauben, aber nach Aufschrauben der Kappe gegen diese festziehen. Das hat den Vorteil, dass nach Luftablassen das Ventil nicht aus Versehen durch das Felgdnloch durchrutscht.
Einige Fahrer feilen das Loch sogar in Laufrichtung in Form eines Langloches etwas auf. Je Richtung reichen i.d.R. 1mm bis max. 2mm . Dadurch hat das Ventil einen deutlich größeren Spielraum und reißt nicht mehr ab. Wenn man nach gelegentlicher Sichtkontrolle feststellt, dass das Ventil schräg steht, einfach Luft ablassen, Reifenhalter lösen, den Reifen mit Montiereisen vom Felgenhorn drücken und dann den Reifen auf der Felge soweit zurückdrehen bis das Ventil wieder gerade steht. Danach wieder aufpumpen und DANACH erst wieder die/den Reifenhalter festziehen. Seit ich die verstärkten Schläuche verwende, hatte ich während eines Rennens nie wieder einen Platten. Gegen lange Nägel oder Schrauben hilft das allerdings nicht, aber im tiefen Sand oder im Schlamm liegen ja i.d.R. keine rum.
3. Wem das an Plattfuß-Sicherheit noch nicht reicht, kann auch sogenannte Mousse (gibt in 17, 18 und 21 Zoll) verwenden. Diese sind aber nur im Gelände verwendbar. Der Mousse entspricht je nach Hersteller einen Luftdruck zwischen 0,8 und 1,0 bar. Also ideal für tiefen Sand/Schlamm etc. Allerdings kann der "Luftdruck" (es gibt ja kein Schlauch bzw. Ventil mehr ) NICHT erhöht werddn. Somit ist kein Dauer highspeed mehr möglich. Sie werden bei längerem Straßeneinsatz und hohem Tempo zu heiß und lösen sich dann schon fast auf. Also bitte nur für die Wüste etc.Weitere Einschränkungen: Mousse wird mit weicher, nach ca. 5-6 Monaten liegt der gefühlte Luftdruck deutlich unter 0.8 bar. Es fährt sich dann irgendwann etwas schwammig und die Felge ist bei sehr harten Schlägen weniger gegen Verformungen geschützt. Abgesehen davon sind sie sehr viel teurer als Schläuche. Trotzdem sind sie bei ambitionierten Enduro, Motocross oder Rally-Fahrer schon fast ein must have. Sie wolle einfach nicht wegen eines blöden Plattfuß aus der Wertung fliegen.
4. Zusatztipps: wenn man möglichst wenig Ersatzschläuche mitnehmen möchte oder kann, dann kann man alternativ auch nur 21er Schläuche mitnehmen, die kann man NOTFALLS auch für ein 18er Hinterrad verwenden. Dann aber bitte nur die dünnen Standard -Schläuche, bei den verstärkten klappt das nicht. Es gibt gegen das Eindringen von Schmutz (besonders bei Schlamm) Gummimuffen, die über das montierte Ventil geschoben werden. Sie sind flexibel und geben beim Verrutschen des Schlauch entsprechend nach.
Wenn Ihr Bezugsquellen haben wollt oder weitere Infos wollt, nur zu!