Wenn man sonst sportlich orientierte Asphalt- Reifen fährt, ist der K60 eindeutig gewöhnungsbedürftig. Das heißt, man muss sich wirklich neu an die Möglichkeiten und Grenzen dieses Reifens heranarbeiten.
Da ich seit Jahren den Scout parallel zu Straßenreifen (auf zweitem Räder-Satz) fahre, hab ich einen ganz guten Vergleich. Zumindest bezogen auf die DL1000 Bj.03.
Der K60 hat seine Macken.
- Unruhe am Vorderrad beim Bremsen, vor allem aus hohen Geschwindigkeiten raus.
- Unruhe und ungenaue Linie bei großen Schräglagen (d.h. Raste am Boden) - er rutscht nicht, aber er driftet bzw. "schwimmt" etwas weg. Das ist gewöhnungsbedürftig, aber dann nicht unbedingt gefährlich.
Dafür hat der K60 aber auch auf Asphalt einen Vorteil: Er kündigt den Grenzbereich immer sehr zeitig an. Man weiß immer, wie fern oder wie nah man der "Rutschgrenze" ist. So kann man wirklich die Grenzen ausloten, ohne unverhofft den Abflug zu machen. Den überaus langen Bremsweg, den ihm manche zuschreiben, kann ich nicht bestätigen. Er mag länger sein, aber nicht viel. Zumindest ankert er Klassen besser als der TKC80.
Auch sehr sportlich orientierte Fahrer auf starken Straßenmaschinen konnten meiner K60-bestückten Diva in den frz. Alpen i.A. erst dann davon fahren, wenn es zwischendrin lange genug gerade aus ging. Bei regennassem/schlechtem/schmutzigen Asphalt ist der K60 eindeutig im Vorteil ggü reinen Asphalt-Reifen. Er hat viel Eigendämfung auch bei Schräglage und "schluckt" so manchen Kiesel in seinem Negativ- Anteil, der Sportler-Reifen ordentliche Wischer bescheren würde.
Das Schlüsselerlebnis hatte ich bei einem ADAC-Fahrtraining, als heftiger Schneeregen viel Split auf den Platz gespült hatte. Den K60 hat das wenig gestört. Der Instruktor auf einer R1 mit Semi-Sliks ist gefahren wie auf Eiern.