Beiträge von Hobbit

    Hallo,

    nach meiner Erfahrung ist das Erhöhen der Ölmenge im Gelände der bessere Weg. Das mehr an Öl "spült" die Kette sauber. Diese Vorgehensweise hat sich bei vielen Extremreisenden und Wüstendurchquerewrn bestens bewährt. Je nach Gelände und Schmutz kann man die Ölmenge entsprechend dosieren.

    Hier mal Bilder:

    Auch wenn es etwas unübersichtlich wird.

    Eine Einstellung für alles kann es nicht geben.

    Die größte Problematik ist die Außentemperatur. Zwischen 10°C und 30°C (ein Tag im Sommer von früh bis Mittag) ändert sich die Viskosität und damit die abgegebene Ölmenge um 410 %. Kann man manuell nachregeln, zumindest in der theorie. Wann stellt man da nach? Richtig wenn man eh mal anhällt. Dann stellt man den Öler magerer wenn die Felge verölt ist oder fetter, wenn die Kette zu trocken ist.
    Daher finde ich das nicht praktikabel.

    Regensensor, ja kann man machen, klingt super ist aber in der Praxis ein eher schlechter Kompromiss. Je nach stärke des Regens und der Menge des Wassers auf der Straße braucht man mehr oder weniger Öl. Wenn man über einen Regensensor arbeitet, muss man immer auf volle Pulle gehen, denn der Sensor kann die Wassermenge nicht erfassen.

    Beim CLS EVO hat man drei Regenstellungen, von der ersten zur dritten hat man in etwa immer eine Zuhname der Ölmenge um 100%.

    2018 sind meine Frau und ich 2800 km durch Schottland gefahren. 2000 km davon hat es geregnet. Von leichtem Niesel bis zum Sintflutregen war alles dabei. Die meiste Zeit bin ich aber in der ersten oder zweiten Regenstellung gefahren. Mit einem Sensor wäre ich immer in der höchsten Stellung unterwegs gewesen und viel mehr Öl verbraucht, was die Reichweite des Tanks deutlich herab setzt.
    So kann ich das ideal selbst regeln. Aber es ist keine ständige Bedienung nötig, meistens fährt man bei Regeneinfach in der Regen-Position 2.

    Bei der Geschwindigkeit ist es so, dass wir unser Öl so konstruiert haben, dass man mit der Grundeinstellung Dauergeschwindigkeiten bis 160 km/h fahren kann. Bis zu 25 Minuten am Stück schneller sind auch egal. Damit deckt man eigentlich alles ab, was man auf öffentlichen Straßen fährt und fahren kann.

    Wer darüber hinaus fährt kann das manuell nachregeln. Ich persönlich muss das nicht, weil ich fast nie Autobahn fahre und wenn, dann kann man da eh nicht dauerhaft schnell fahren.

    Da ich den Scottoiler selbst 150 000 km gefahren habe sind die ganzen Nachteile eines einfachen Systems mit ständiger manueller nachjustierung beim CLS EVO nicht vorhanden.

    Lies halt auch mal was andere schreiben.

    Der Öltropfen, der vom Öler auf die Kettenradflanke abgegeben wird, zieht sich als Ölfaden ab und dieser wird nach außen gedrückt. Der Ölfaden presst sich in den Spalt zwischen Innenlasche und Rolle. Dort zieht sich das Öl in den Spalt zwischen Rolle und Hülse. Da sich so ein Tropfen auf mehrere Kettenumdrehungen verteilt ist sicher gestellt, dass alle Kettenglieder was abbekommen.

    Bei Regen stellt man den Öler entsprechend ein und die Schmierung wird intensiviert.

    @Berry Black

    Was ein Öler besser kann?

    Wie gesagt ich spreche nur für meine Systeme:

    Der Öler ist sparsammer und damit sauberer als die Fettspraydose.

    Das Öl, welches zu einem geringen Teil in der Felge landet kann man mit einem Lappen wegwischen. Dazu braucht es keine Reiniger:.

    Die Kette bleibt praktisch sauber, eine Reinigung wie bei der Fettdose fällt weg.

    Ich muss einmal im Jahr den Tank nachfüllen, das ist alles.

    Keine Sprüherei auf Tour oder nach Regenfahrten.

    Die Kette läuft leichter.

    Die Kette hällt (bei guter Qualität) mindestens doppelt so lange.

    Welchen Vorteil hat die Spraydose?

    Da fällt mir keiner ein.

    Da geht es um die Funktion der Steuerung. Die Öffnungszeit des Ventils an die Umgebungstemperatur zu koppeln ist von uns kopiert. Ohne dieses nette Detail würde der Öler nicht gleichmäßig Öl abgeben, sondern abhängig von der Temperatur. Anfangs hatten Sie auch noch unsere Systemaktivierung über die Welligkeit der Ladespannung kopiert. Zumindest das haben sie dann geändert.

    Du kannst ja mal einige User fragen ob bei denen der CLS Tank schon mal ausgelaufen ist. Der Hinweis ist für die Kracher gedacht, die den Tank mit der Belüftungsleitung nach unten verlegen wollen.

    Der Preis ergibt sich wohl auch daraus, dass der Entwicklungsaufwand beim kopieren eher niedrig ausfällt und bei uns eine völlig andere und erheblich aufwändigere Technik verwendet wird. Einen Hitzeschutz hat unser System mit dem Geflechtschlauch auch und unsere Ölleitung kann ohne Isolierung mindestens 70°C vertragen..

    Beim CLS EVO/Basic kommt man mit dem kleinen Tank (50 ml Öl) ohne ihn leer zu fahren etwa 10 000 km weit. Daher braucht man keinen größeren Tank, der bei vielen Motorrädern eh nicht rein passt. Wir hatten früher einen Tank mit 80 ml Füllung (ca. 14 000 km Reichweite) nur der passt bei vielen Motorrädern schon nicht mehr rein.
    Der Mofessor braucht locker doppelt so viel Öl und entsprechend mehr Abwurf hat man dann eben.

    Ach noch was. Wir haben keine Regenautomatik über einen Sensor, weil man bei leichtem Regen, normalem Regen und Starkregen völlig unterschiedlich dosieren kann. Daher haben wir auch drei Regenstellungen, die gleichzeitig auch als Offroadstellungen dienen.

    Der Unterschied in der Ölabgabe ist erheblich wenn man das mit einer Stellung macht oder automatisiert muss man ja um alles abzudecken immer volle Pulle geben.

    Der Mofesor Öler von Berotec entspricht im Wesentlichen unseren alten CLS200µ Öler der 2012 vom deutlich sparsammeren und damit saubereren CLS EVO Tour abgelöst wurde (der wurde wiederum im Jahr 2020 vom CLS EVO (Plus) abgelöst).

    Sorry, das muss ich hier noch mal sagen, weil ich das Kopieren von Produkten echt Scheiße finde.

    Sei mir nicht böse, aber das was Du da so schreibst ist echt schon sehr zurechtgebogen und konstruiert.

    Mal zum allgemeinen Verständniss:

    Eine Kette hat zwischen den Rollen und dem Bolzen gar keine Reibungsfläche.

    Eines der am wenigsten technisch verstandenen und am schlechtesten gepflegten Teile am Motorrad ist die Antriebskette.


    Um zu wissen warum und wie eine Kette gepflegt werden sollte, muss man wissen was genau sie macht und wie sie funktioniert.


    Eine Motorradkette ist vielschichtig aufgebaut. Der Kettenbolzen bildet den Kern der Kette. Auf dem Bolzen sitzt die nächste Schicht, die Kettenhülse. Zwischen Hülse und Bolzen ist eine Fettfüllung eingearbeitet, die nach außen durch die Dichtringe (O, X, Z...) abgedichtet wird.


    Dadurch ist das innere Gelenk der Kette auf Dauer geschmiert.


    Auf der Hülse läuft aber noch die Kettenrolle, zur Seite hin bilden die Kettenlaschen den Abschluss. Da dichtet keine Dichtung etwas ab, die Fläche zwischen Rolle und der darunter liegenden Hülse muss geschmiert werden, sonst droht Verschleiß.


    Wie funktioniert eine Motorradkette?


    Die Rolle bleibt, wenn die Kette ins Zahnrad läuft, im Zahnradtal stehen, sie dreht sich also praktisch gar nicht beim Umlenken der Kette im Zahnrad. Die Hülse ist es, die sich bewegt. Sie bewegt sich minimal um den Nietbolzen und in der Rolle. Durch die extrem hohe Umlaufgeschwindigkeit der Kette sind die Hülsen eigentlich permanent in Bewegung, sobald das Motorrad fährt.


    Durch die Reibung zwischen den Hülsen und den Rollen entsteht Wärme. Wenn die Reibung durch mangelnde Schmierung groß genug ist, führt dazu, dass die Fettfüllung zwischen der Hülse und dem Bolzen sich ausdehnt und sogar flüssig wird. Irgendwann können auch die besten Dichtringe die Füllung nicht daran hindern, nach außen zu gelangen. Das Fett ist weg, der Verschleiß in der Kette nimmt rapide zu. Der Bolzen und die Hülsen, reiben aneinander und bekommen Spiel. Das Kettenglied wird sehr heiß, der Dichtring wird spröde und Wasser gelangt in die Kette. Der Abrieb zwischen Bolzen und Hülse rostet erst unsichtbar vor sich hin, bis erneut Wasser den Rost mit nach außen spült. An den Dichtringen und Laschen lagert sich der Rost ab, an den betroffenen Stellen hat der Bolzen zur Hülse Spiel.


    Die Kette hat sich gelängt, die Gelenke der Kette sind also ausgeschlagen. Eine Kette wird nicht durch das Auseinanderziehen des Stahls gelängt. Das Kettenglied bekommt zwischen Bolzen und Hülse Spiel, das ist Kettenlängung.


    Oft ist das nur an einzelnen Stellen der Fall, dann spricht man von ungleicher Kettenlängung.


    Schmiert man die Fläche zwischen der Rolle und Hülse, wird die Reibung minimiert und der beschriebene Effekt stark abgeschwächt. Wobei Öl besser schmiert als Fett oder Teflon.


    Der Schmierstoff muss unter die Rolle gelangen, um die Reibung zu minimieren. Das heißt, der Schmierstoff sollte zwischen Innenlasche und Rolle aufgetragen werden und nicht auf die Dichtringe.


    Ich sehe öfters, dass der Schmierstoff auf die Dichtringe gesprüht wird, das ist sinnlos. Der Dichtring an sich benötigt eigentlich keinen Schmierstoff.

    Die Frage ist, wie kommst Du auf die 30 000 gegenüber den 38 000 km?

    Hannes hat auf der aktuellen Kette der Africa Twin übrigens auch etwa 50 000 km drauf, aber egal.

    Man kann es sich immer zurecht legen. Meiner Erfahrung nach bin ich bei manueller Kettenpflege eher um die 20 000 km weit gekommen und mit Öler mindestens 50 000 km, eher deutlich weiter.

    Aber ist ja auch egal. Mir geht es in erster Linie um den Komfortgewinn. Wenig Abwurf, saubere Kette, nicht manuell schmieren müssen.

    Der Kettenöler ist eigentlich das einzige Anbauteil am Mopped bei dem die Kontrafraktion immer anfängt sich was vor zu rechnen. Das macht keiner bei einem Auspuff, einer Abdeckung, einem Aufkleberkit...

    Mal zur ürsprünglichen Frage. Warum gibt es keine serienmäßigen Öler? Vor vielen Jahren hatten wir einen Öler bei der Zeitung Motorrad Reisen & Sport im Langstreckentest an einer Triumph Sprint RS oder ST. Der Motorradtes war nach 50 000 km zu Ende, die Kette völlig ok. Ich habe bei einer anderen Gelegenheit mit einem Mitarbeiter von Triumph Deutschland mal über das Thema gesprochen. Der hat mir gesagt, dass das Ergebnis auch von Triumph wahrgenommen worden ist. Allerdings verkauft Triumph im Jahr ich weiß nicht mehr wie viele Kettensätze und an einer solchen Lebensdauer hatt man kein Interesse.

    Aber soll jeder machen was er mag. Ich kenne keinen einzigen Ölergegner, der je einen guten Öler verbaut hatte. Eine Aussage ohne eigene Erfahrung ist in diesem Fall, wie ich finde, nichts wert.