Beiträge von Janosch

    Das waren damals unsere 12 Gebote in unserem Forum "Biker Saar-Lor-Lux".

    Einmal aufgestellt und von Allen mit Humor und Rücksicht auf Andere akzeptiert, konnten so auch Gruppen mit bis zu 30 Moppeds mit Laune durch die Lande ziehen.
    Heute würde ich diese Gruppengröße allerdings nicht mehr anvisieren.



    1. Dem Leithammel folgen


    Routenvorschläge, Einkehrwünsche und Besichtigungsempfehlungen sind im Vorfeld der Ausfahrt vorzubringen. Jeder ist berechtigt, eine Tour zu planen und zu leiten. Am Tag des Ausritts ist dem jeweiligen Vorreiter Einwand-frei (!) zu folgen.


    2. Widerstandslos abführen

    Zum jeweiligen Tourstart bitte rechtzeitig erscheinen. Abfahrtszeiten sind relativ korrekt einzuhalten.


    3. Volllaufen lassen


    Um einen problemlosen Start zu ermöglichen, sollte man darauf achten, daß vor jeder Ausfahrt der Tank randvoll gefüllt ist, damit unterwegs nicht wegen einzelner "Hanseln" eine Zapfstelle angesteuert werden muss. Bei längeren Touren sind jeweils nach ca. 150 km Nachfüllstopps einzuplanen.


    4. Im Gänsemarsch fortbewegen

    Während der Fahrt ist die Reihenfolge einzuhalten und unnötiges Überholen zu unterlassen. Auf ausreichenden Sicherheitsabstand zum Vordermann ist ebenfalls zu achten, daher leicht versetzt fahren. Sobald sich der Corso zu sehr in die Länge zieht, unverzüglich aufschließen, besonders nach Ampeln, Ortsdurchfahrten etc.


    5. Die Hintermänner observieren


    Jeder sollte seinen Hintermann im Auge behalten. Wenn dieser nicht mehr im Spiegel zu sehen ist, langsamer fahren bzw. an geeigneter Stelle stehen bleiben und auf ihn warten, besonders beim Abbiegen. Dieses Vorgehen "spricht" sich normalerweise bis vorne durch.


    6. Im Rotlichtmilieu pärchenweise auftreten


    An roten Ampeln, Stopp-Schildern etc. möglichst in Zweier-Reihen einordnen und anfahren, damit diese zügig und geschlossen passiert werden können. Beim Beschleunigen die ursprüngliche Reihenfolge wieder herstellen.


    7. Nicht mit Rindviechern knutschen

    Da die „Biker Saar-Lor-Lux“ bevorzugt auf ländlichen Nebenstrecken unterwegs sind, ist jederzeit mit verschmutzten Straßen (Sand in der Kurve, Kuhfladen, in der Vor- und Nachsaison auch Glatteis) oder Tieren (z. B. Katzen oder Rindviecher) auf der Fahrbahn zu rechnen.


    8. Einen fahren lassen


    Wenn sich mal ein "Fremdling" (Auto etc.) zwischen die „Biker Saar-Lor-Lux“ gemogelt hat, ist diesem eine Abfuhr zu erteilen, indem ihm ein gefahrloses Überholen ermöglicht wird (z. B. durch äußerstes Rechts-Fahren und Vorbeiwinken).


    9. Gegen ein Verfahren keinen Einspruch einlegen

    Sollte den „Biker Saar-Lor-Lux“ einmal ihr eigener Road-Captain entgegenkommen, dann handelt es sich sehr wahrscheinlich um eine Sackgasse oder eine unvorhergesehene Sperrung wegen eines Festes. Oder er wollte den Bikern des Forums einfach mal eine Baustelle oder einen abgelegenen Bauernhof mit idealer Wendemöglichkeit zeigen. In einem derartigen Fall, welcher sicherlich sehr selten vorkommt, ist nicht am Rad zu drehen, sondern dem Road-Captain mit einem Lächeln und einer zum Biker-Gruß erhobenen linken Hand zu entgegnen. Missbekundungen sind in den eigenen Helm zu murmeln. Der Mittelfinger hat sich nicht merklich von den anderen Fingern abzuheben.


    10. Im Grenzbereich fahren

    Da die „Biker Saar-Lor-Lux“ -Touren des öfteren und teilweise auch unverhofft in Grenznähe zu Frankreich und Luxemburg verlaufen, ist für einen eventuellen Grenzübertritt stets ein gültiger Personalausweis und Warnweste mitzuführen.


    11. Vorsorglich Futter mitnehmen

    Jeder Mitfahrer sollte auf Tour ein kleineres oder größeres „Lunch-Paket“ (je nach eigenem Ermessen) mit sich führen, da auch auf längeren Touren meist zu größeren Mahlzeiten nicht eingekehrt wird. Kuchenspenden sind übrigens sehr willkommen.


    12. Nicht zu fest reinhauen

    In der Regel gibt's bei den Touren einen kleinen Einkehrstopp. Dieser ist möglichst nur zu "Kaffee-und-Kuchen" oder kleinen Brotzeiten zu nutzen, damit man anschließend wieder schneller in Fahrt kommt. Schließlich soll ja der Weg das Ziel sein. Den Ranzen vollhauen kann man sich dann im Anschluss an die Tour beim gemütlichen Zusammensein.


    Im Übrigen erfolgt die Teilnahme an den „Biker Saar-Lor-Lux“ -Touren auf eigene Gefahr. Für die Einhaltung der StVO und der StVZO ist jeder selbst verantwortlich. Für eventuelle Schäden haftet der Teilnehmer selbst bzw. dessen Versicherung.

    Das ist ja auch mal was ganz anderes, Rene. ;)

    Noch nie gehört, dass jemand enttäuscht von solch einem Treffen kam.

    Mit der Bemühung, kleine und homogene Gruppen zu bilden hatten alle Organisatoren bei Ihren diversen Ausfahrten stets ein goldenes Händchen.


    Und sollte es doch einmal so gewesen sein, dass jemand nicht in den vollen Genuss bei der Ausfahrt kam, machte dass das ganze "Drumherum" bei Weitem wieder wett.

    ich bin davon überzeugt, dass sich nicht Wenige in einer Gruppe zu riskanten Fahrmanövern verleiten lassen.

    Man will den Anschluss nicht verlieren, mithalten oder was auch immer.

    Ich kann mir gut vorstellen das da manch einer sein eigenes Sicherheitsverhalten auch mal vernachlässigt.



    Und ich würde lügen, wenn ich behaupte, dass dies mir in meiner Laufbahn als Biker noch nie vorgekommen sei.

    Heute denke ich da schon mehr und anders als früher in meiner "wilden" Zeit.

    Ebenfalls die wenigen Sonnenstunden des Tages genutzt.


    Mich hat es über einen Teil der saarländischen Viezstrasse getrieben.

    Entlang alter Sreuobstwiesen.



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    Und auch die Vorboten von "Halloween" getroffen.

    Die sahen aber süßer aus, als das was die Kinder an jenem Abend an den Haustüren zu bekommen erhoffen.


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    Hallo Marcel,


    Ich bin vor etwa 20 jahren innerhalb unseres Vereins mit bis zu 40 Teilnehmern auf Tagesfahrt gewesen.

    Meist jedoch hat sich die Anzahl der Tourteilnehmer in einer Größenordnung von etwa 20 Motorrädern bewegt.


    Alles ist machbar, wenn man bereit ist, sich entsprechend anzupassen und im Zweifelsfall auch einzuschränken.

    Meine "Vorschreiber" haben diesbezüglich das Wesentliche zur Gruppenausfahrt beschrieben.


    Nicht ohne Grund werden bei unseren größeren Treffen, kleinere Gruppen zusammengestellt, bei denen eine Größenordnung von etwa 6-7 Motorrädern angestrebt wird.


    Ich fahre gerne mit Anderen in einer kleineren Gruppe.

    Man sollte sich kennen und die Fahrdynamik eines jeden einzelnen, sollte zueinander passen.

    Es macht niemandem Spass oder kommt gute Laune auf, wenn die einen zu sehr eingebremst werden oder andere über ihr eigenes Können herausgefordert werden.



    Ich genieße aber auch Einzel-Fahrten.

    Ich lege mein Ziel fest und bin Km- und Zeitmässig an niemanden gebunden.

    Ich kann anhalten um Fotos zu machen so oft ich will

    Kann nochmals umkehren wenn ich was übersehen habe und auch 6x pro KM anhalten wenn ich es mag.



    Deiner eigenen Beschreibung nach, würde ich dich (ohne dich zu kennen oder dir zu nahe treten zu wollen) als ausgesprochenen Allein-Fahrer einschätzen.

    Ich kann mir nicht vorstellen, dass es Dir gelingen würde dich auf andere einlassen zu können und Du Freude an einer Tour finden würdest, bei der Du zu sehr in deinen Entscheidungen

    eingeschränkt wärst.

    Andererseits würden deine Mitfahrer aber spüren, das es Dir nicht wirklich Freude macht.


    Zitat von Dir:

    Meine Frage an euch, die ihr Gruppenfahrten liebt oder euch daran erfreuen könnt: Wie schafft ihr es, euer Ego und das der Mitfahrer (es gibt immer den, der heimlich beim Moto GP fahren möchte, und den, der äußerst vorsichtig fährt) zurückzustellen und in eine entspannte Gruppenfahrt fließen zu lassen? Getreu dem Motto: „Die Kette ist nur so stark, wie ihr schwächstes Glied.“



    In eine Gruppe, die gerne touristisch unterwegs ist und entspannt touren möchte passt kein "Moto GP - Fahrer".

    Ihn würde ich als Tourguide ausschließen.

    Eine Vorsichtige - unterscheidet sich sehr von einer Unsicheren Fahrweise.

    Vorsicht schadet nie und Unsichere gefährdet durchaus auch Mitfahrende.


    Grundsätzlich hat sich die Gruppe stets am schwächsten Fahrer zu orientieren.

    Jeder hat einmal angefangen. Und auch ich habe einmal von der Fahrtechnik anderer lernen und profitieren dürfen.

    Die Zeiten als man auf mich Rücksicht nehmen musste sind weitstgehend vorbei und nun bin ich an der reihe mich evtl. in Rücksicht zu üben.

    Deshalb sollte man sehr gut abwägen, mit wem man sich zusammen tut.