Du solltest schon vollständig aus der Iwis-Unterlage zitieren.... da geht es um ein Übersetzungsverhältnis von 7:1 mit entsprechend großem Umschlingungswinkel auf dem Kettenrad und damit einer vergleichsweisen großen Kettenlänge die mit vielen Zähnen im Eingriff ist.
Bei der AT haben wir mit 42/16 ein Verhältnis von 2,625:1...
Vielleicht (und dann auch abschließend für das Thema Verschleiß am Ritzel) noch zwei Bilder die zum Nachdenken anregen sollen:
Im direkten Vergleich zwei identische Ritzel (OEM Honda) - rechts ist neu, links ist gebraucht
Die Zähne des neuen Ritzels sind symmetrisch; einlaufende und auslaufende Zahnflanke sind identisch.
Wenn man die Zeitdauer zwischen Kraftübertragung vom Motor auf das Hinterrad (Motorkraft zieht an der Kette und will Rad antreiben) im Vergleich zur Zeitdauer der Kraftübertragung vom Rad auf den Motor (Bremskraft verzögert den Motor) in Relation setzt, ist eindeutig die Antriebsleistung über viele Kilometer gerechnet stärker vorhanden als die Bremsleistung. Das Verhältnis ist natürlich von der Strecke abhängig.
Auf der einlaufenden Zahnflanke (die an der Kette zieht) findet man die erwartete Druckstelle und gehört zum normalen Verschleiß.
Auf der auslaufenden Zahnflanke findet man aber eine deutlich größere Druckstelle als auf der einlaufenden Zahnflanke - obwohl die Dauer der Kraftübertragung durch ein bremsendes Hinterrad signifikant kürzer ist als die Dauer der Antriebsleistung.
Der Verschleiß auf dem Kettenrad ist asymmetrisch wobei nicht die Seite der erwarteten Kraftübertragung überwiegt. Auch wenn eine gelängte Kette durch die Zentripetalkraft nach außen wandert, würde man immer noch auf der Seite der Kraftübertragung den größeren Verschleiß erwarten.
Diesen asymmetrischen Verschleiß und die flacher werdende Flanke der auslaufenden Seite sieht man hier etwas deutlicher.
Dieses Verschleißbild ist typisch für alle Ritzel (Polygoneffekt da die Zähnezahlen unterhalb von 19 liegen), bei Kettenrädern (meist Zähnezahlen > 30 und damit keine oder fast keine Polygoneffekte) ist dieses Verschleißbild nicht vorhanden, solange die Zähne noch eine ausreichende Materialstärke haben. Sind die Zähne zu weit abgenutzt werden sie irgendwann durch die Kräfte verbogen. (ergänzt natürlich durch den Materialabtrag durch die verschlissene Kette und die Zentripetalkraft)
Damit ist das Thema von meiner Seite aus durch, wird ohnehin keinen mehr interessieren.