Beiträge von Papinator

    Damit ihr ein bisschen mehr nachdenken könnt....


    Eigentlich fährt ein Motorrad nur im Geschwindigkeitsbereich von ca. 25 - 40 km/h stabil und dauerhaft geradeaus. (die Kreiselkräfte sind stark genug und die Lenkwinkel und Zentrifugalkräfte erreichen mit einem kleinen zeitlich Versatz immer den Punkt "0"


    Im Bereich unterhalb von 25 km/h ist der Zustand instabil und muss durch aktives Handeln des Fahrers stabilisiert werden (Lenkkräfte, Gewichtsverlagerung usw. )


    Im Geschwindigkeitsbereich über etwa 40 km/h steigen die Kreiselkräfte weiter an aber durch äußere Einflüsse (Fahrbahnneigung, Seitenwind, Schwerpunktlage der Längsachse usw.) werden die Lenkkräfte in Kombination mit dem Nachlauf nicht mehr den Wert "0" erreichen. Der Lenkwinkel wird nach wenigen Metern immer größer und etwa alle 100m wird der Fahrer unbewusst die Richtungsänderung ausgleichen müssen um geradeaus zu fahren. Unterlässt er dieses wird die Fahrtrichtung immer mehr zu einer Spirale mit immer kleiner werdenden Radius.... Das Motorrad befindet sich in einem quasistabilen Zustand


    Sollte also jemand behaupten, sein Motorrad fährt über viele 100m ohne jegliche Korrekturen (sowohl kleinste Lenkkorrekturen, als auch minimale Gewichtsverlagerungen) geradeaus, ist er ein Lügner..... :wboy:

    Du hast natürlich recht.... potentielle 70.000km erfordern 2 Ritzel (evtl. auch drei), eine Kette und ein Kettenrad

    Ritzel ist ja schnell getauscht, wird bei den meisten keine xx Minuten dauern .-)


    Bei mir wird er keine 70.000km halten, aber ist nicht schlimm hab noch 2 Kettensätze in der Schubladen liegen....


    Bitte jetzt auch nicht an den Kilometern festhalten... es ging eigentlich darum ob man sich nach der Laufleistung xx.xxx km noch daran erinnert welche Erwartungshaltung man mal bei der Anschaffung hatte...


    Meine Erwartungshaltung ist z.b. nicht mehr Lebensdauer (nehm ich aber trotzdem gerne mit) sondern mehr Komfort. Kettenspannung wird korrigiert wenn ein neuer Reifen hinten montiert wird oder wenn ich meine Felgen tausche, schmieren muss ich nix und nach 4-6 Reifen gibts eine neues Ritzel. Ansonsten geht mich der Kettensatz nix an. Fast so wie Kardan.... :)

    Und irgendwann wirst du dann auch erfahren, wie die Ölung deiner Kette so war.... ob sie gut geschmiert war oder einfach nicht...

    Leider vermischt sich die Qualität der Kettenschmierung mit den individuellen Betriebsbedinungen...


    In der Umfrage zur Lebensdauer des Kettensatzes mit und ohne Öler gibt es ja ein buntes, gemischtes Bild zu sehen.


    Wenn ein Öler das erfüllt was ein Besitzer sich davon erwartet ist ja schon mal alles gut.... hoffentlich erinnert man sich dann 30.000, 40.000,.... 70.000km daran.

    Wenn die Düse wie im vorherigen Bild von Hobbit ungefähr bei der 7.00 Uhr Position montiert ist und am Rand des Kettenrades liegt, hat das Öl Zeit bis das Kettenrad von der 7.00 Uhr bis etwa 11.00 (gegen den Uhrzeiger drehend) gedreht wurde.


    Ist die Düse weiter innen montiert und muss dann einfach der Ölfaden einen weiteren Weg nach außen zurücklegen, um bis zur Kette zu kommen, genügt evtl. der Drehwinkel nicht mehr um das Öl sauber auf die Kette zu bringen und es wird dann möglicherweise erst nach der 11.00 Uhr Position ins "Nirvana" abgeschleudert.


    Wenn man die Einbauposition von "Hobbit" beachtet und ein Schmiermittel mit der richtigen Viskosität hat, dann passt es sehr gut und man kann unterschiedliche Schmiermengen recht gut einstellen. Auch da - bitte die BA lesen... Schmiermenge erhöhen bei Regen macht wenig Sinn.... das sollte man tun sobald der Regen aufhört.

    Manchmal ist es ganz interessant selbst zu "erfahren" was mit einem Getriebe (das eine lifetime Füllung hat) passiert wenn es gespült und neu befüllt wird. Ist keine reguläre Wartung, wird teilweise technisch erschwert.... das gilt insbesondere dann wenn z.b. die Synchronisation anfängt Probleme zu machen oder wenn die Kegelräder anfangen Geräusche zu machen.

    Urs, du hast völlig recht, das man wissen sollte was man tut. Gilt ja für alles.

    Da ich ja bestimmt schon seit 35 Jahren an volleinstellbaren USD arbeite bzw. gearbeitet habe war es mir immer ein Rätsel weshalb nach einer Gabelrevision der Einstellspielraum sich verändert haben soll.


    Technisch ist das nur möglich, wenn die Düsennadel die im Gabelkopf befestigt ist in ihrer Position verändert wird.

    Der freie Gewindeteil oberhalb der Kontermutter gibt ja vor wie weit der Gabelkopf auf die Dämpferstange aufgeschraubt werden kann

    Steht die Kontermutter zu hoch, wird man wahrscheinlich nur noch eine völlig geöffnete Dämpfungsstufe haben und der Einstellspielraum ist riesig groß, aber der Kabelkopfgibt nicht alles her.

    Steht die Kontermutter zu tief ist auch die Düsennadel zu tief, Einstellraum fehlt und die Dämpfung ist weitgehend zu.


    Hat sich auch so in der Praxis bestätigt, dass wohl einige Einträge hier im Forum nicht so ganz korrekt sind. Im WHB geht man davon aus, dass diese Kleinigkeit einem Profi bekannt ist und keine gesonderte Erwähnung braucht. Zudem gibt es ja entsprechende Schulungsunterlagen für die Profimechaniker.



    Da es bei der ganzen Geschichte Toleranzen geben kann ist die freie Gewindelänge unmittelbar nach Demontage des Gabelkopfes (1) zu notieren, wenn es hinterher keine Überraschungen geben soll.


    Ob die Markierungen links und rechts an der gleichen Stelle liegen ist egal. Wenn man den Punkt oben haben möchte, lässt sich ja das ganze Innenrohr entsprechend verdrehen. Es wäre aber gut, wenn die Dämpferkräfte links und rechts bei der gleichen Einstellung auch annähernd gleich wären.

    Man kennt jemanden der jemanden kennt.... :)


    Im Laden bist du mit Zubehörteilen guter Qualität mit etwa 150 - 200€ dabei Original wirds ein bisschen teurer


    Aber wie geschrieben - ist wie mit dem Ventilspiel... wenns bei anderen stimmt muss das nicht bedeuten, dass es auch bei mir stimmt....

    Nach runden 60.000km hab ich mir mal die Zeit genommen die Gabel zu revidieren.... Hätte ich auch bleiben lassen können.


    Ich hatte keine Probleme, aber die Teile waren alle da und Zeit hatte ich auch


    1. Haltet euch einfach an das WHB dann gibt es auch keinerlei Einschränkungen bei den Einstellmöglichkeiten und man muss nicht zu irgendwelchen "Tricks greifen. Am wichtigsten ist dabei, dass die "Kontermutter" in ihrer Position nicht verändert wird.



    2. Wenn ihr keine technischen Änderungen an der Gabel vornehmt z.B. andere Feder oder andere Gabelölviskosität notiert euch die Einstellungen, da vor der Demontage alles gegen den Uhrzeigersinn entspannt und geöffnet wird


    3. Schaut euch den Verschleißzustand der Führungsbuchsen an. Dabei kommt es nur auf den Verschleiß der PTFE Schicht an.



    Bei MEINER (!) Gabel war nach 60.000km NICHTS an Verschleiß zu sehen



    Keine der 2 x 2 Führungsbuchsen hätte getauscht werden müssen - auch nicht zur Vorsorge.... aber die neuen lagen ja schon da....


    4. Das Gabelöl roch zwar ein bisschen, aber es gab in der ganzen Gabel keinen Schmodder, keine Ablagerungen, kein Schlammdepot. Da ich ober ohnehin noch ein bisschen was am Shimpaket ändern wollte kommt natürlich auch neues Öl rein.


    5. Werft einen Blick ins innere der Außenrohre, da sollte es keine matten Stellen geben, keine Auswaschungen oder Klemmstellen

    Meine beiden Außenrohre sahen glatt, riefenfrei und poliert aus. Gilt analog auch für die Innenrohre


    Das ganze was ich festgestellt habe gilt natürlich nur für die von mir zerlegte Gabel, andere Gabeln die anders beansprucht wurden, können andere Ergebnisse liefern. Ich hab mir mal vorgemerkt bei 150.000 mal wieder gelangweilt in die Gabel zu schauen.