Beiträge von Sampleman

    "Spaß" ist das falsche Wort, eher "Befriedigung". Und für mich liegt natürlich auch viel Befriedigung darin, dass ich mich um niemanden kümmern muss, wenn ich allein fahre. Das Gefühl von Freiheit ist meines Erachtens beim Alleinfahren größer.

    Ich hatte heute einen neuen Toyota Aygo X als Werkstattwagen, weil mein Yaris in die Wartung musste. Du liebe Güte! Bei dem Ding musst du nach jedem Motorstart nicht nur einen Warn-Bildschirm wegklicken, sondern zwei. Die automatische Verkehrszeichenerkennung bimmelt los, sobald man (nach Tacho) auch nur einen Kilometer zu schnell fährt. Im Parkhaus bimmelte es ab 11 km/h. Das Lenkrad hat doppelt so viele Knöppe wie meine AT, und ich glaube, die sind nachts genauso gut beleuchtet...


    Aber immerhin, das eingebaute Apple CarPlay ist ab Werk wireless, und für das Smartphone gibt es ein Ablagefach mit Induktivlader. Das könnte sich Honda auch mal ansehen;-)

    Na, du weißt doch: Kein Alkohol ist auch keine Lösung;-)


    Ich habe vor vielen Jahren mal an einem Kommunikationsseminar für Führungskräfte teilgenommen, und da meinte der Dozent, eins der wichtigsten Prinzipien für eine Diskussion auf Augenhöhe sei der Grundsatz "Ich bin okay - du bist okay." Und ich habe manchmal den Eindruck, dass es unter Motorradfahrern daran gern auch mal mangelt.


    Wenn sich zum Beispiel zwei Leute über Eigenheiten des ABS an ihren Moppeds aus diesem Jahrtausend unterhalten und ein dritter platzt dort rein mit der Ansage "Ich fahre bereits seit 40 Jahren und habe ABS noch nie vermisst", dann ist das ja nur auf den ersten Blick eine Aussage auf der Inhaltsebene. Auf der Beziehungsebene will uns der Zeitgenosse dagegen mitteilen: "Ich fahre länger Motorrad als ihr, deshalb bin ich euch überlegen." Da kann man jetzt locker drüber weghören oder antworten: "Mei, da darfst du uns nicht für verantwortlich machen, dass du auf technisch unterlegenem Material unterwegs sein musst." Je nachdem, ob man eskalieren will oder nicht;-)

    Ich fahre meistens allein. Im Juli habe ich an einer Franken-Ausfahrt unseres AT-Stammtischs teilgenommen. Wir waren insgesamt rund ein Dutzend Bikes, das haben wir in zwei Gruppen aufgeteilt. So kommt eine Gruppe in der Mehrzahl aller Fälle geschlossen über eine grüne Ampel bei einer Kreuzung, und es geht auch niemand so schnell verloren.


    Ich sehe die Nachteile einer solchen Gruppenausfahrt, ich sehe aber auch die Vorteile, und unterm Strich überwiegen die Vorteile. Für mich war es zunächst einmal ganz banal so, dass sich jemand anderes um Orga und Routenwahl gekümmert hat, und der kannte die Gegend viel besser als ich. Ich kenne es von manchen Gruppenfahrten so, dass die anderen dauernd einen anderen Stiefel fahren wollen als man selbst, das war hier nicht so. Es gab eine etwas ambitioniertere und eine etwas ruhigere Gruppe. Ich bin zuerst bei den Ambitionierten mitgefahren und merkte dann, dass mir das zu anstrengend war, ständig so nah an mein persönliches Limit zu fahren. Bei den etwas Ruhigeren passte es dann für mich sehr gut. Der Nachteil, dass ich vielleicht manchmal lieber ganz allein auf der Straße gewesen wäre, wurde dadurch aufgewogen, dass ich mich nicht um die Route kümmern musste, sondern einfach hinterherdüsen konnte.


    Der Hauptvorteil des Nicht-Alleinfahrens ist, dass man eben nicht allein ist. In Pausen und abends bei Bier und Essen sitzt man eben nicht allein da, sondern hat nette Leute um sich herum, die man eventuell auch schon etwas kennt. Dabei ist aber auch die Gruppengröße entscheidend. Wenn so viele mitfahren, dass man bei der Kaffeepause gleich das ganze Café dominiert, dann gefällt mir das nicht mehr.


    Ich habe aber auch festgestellt, dass die Fahrtzeiten zwischen den Gruppen sich kaum unterschieden haben. Nach einer Etappe von vielleicht 100 Kilometern kamen die Schnelleren vielleicht fünf Minuten eher an als die Langsameren. Ich frage mich, was wäre, wenn man eine Gruppe konsequent in Zweierteams aufteilt, und alle haben auf ihren Navis dieselben fünf Etappenziele, an denen man sich dann trifft. So fährt niemand im Rudel aber auch niemand allein, und an den Etappenzielen gibt es dann Gelegenheiten zum Quatschen.

    Heute mal ohne Mopped unterwegs gewesen, der Sprengung der Kühltürme am AKW in Gundremmingen beiwohnen. Das war vormittags um elf, eine Stunde vor der Sprengung:


    _MG_6982.jpg


    Entfernung ca. 5 km Luftlinie. Etwa eine halbe Stunde vor der Sprengung fing es zu schütten an...


    _MG_6987.jpg


    Tja, mehr war nicht zu sehen.


    Tröstlich: Das Wetter war so scheiße dass Wegbleiben und stattdessen Moppedfahren auch keinen Spaß gemacht hätte.

    Im Moment herbstelt es hier wie verrückt, die Straßen sind voll mit nassem Laub, schon beim Hinschauen fällt man fast aufs Maul, weil es so glitschig ist. Da ging mir neulich ein Gedanke durch den Kopf: Meine Affentwin hat ja ein so genanntes Kurven-ABS. Was kann das eigentlich in der Praxis ausrichten?


    Ich muss gestehen, dass ich vor ABS an Motorrädern einen Heidenrespekt habe. Ich habe zwar 2006 auf einem ABS-Mopped meinen Schein gemacht und damals ohne mit der Wimper zu zucken bis in den Regelbereich gebremst. Doch dann hatte ich ein paar Jahre eine Yamaha ohne ABS, und habe mir ganz schnell angewöhnt, immer schön so zu bremsen, dass nix blockiert. Einmal hatte ich mich im Verkehr verpeilt, hab' dann in einer Kurve die Bremse angeknallt, weil vor mir ein Auto stand: Zack, lag ich auf def Straße.


    Seit knapp 15 Jahren fahre ich jetzt Moppeds mit ABS, und ich fahre sie normalerweise so, dass das ABS nichts zu tun hat. Nur auf Schotterwegen bremse ich gern mal absichtlich bis in den Regelbereich, um sicher zu sein, dass das ABS noch geht.


    Doch in der Kurve? Das traue ich mich nicht. Habt Ihr Erfahrungen damit, wie sich Kurven-ABS "anfühlt"? Hat es euch schon mal wirklich geholfen?

    Ich habe in den 1990ern viel fotografiert, hatte damit auch beruflich zu tun und hatte deshalb immer Kontakt zu dem neuesten Zeugs. Damals waren gerade die Autofokus-Spiegelreflexkameras der ganz große Knaller.


    Ich hatte privat (neben meiner recht modernen Spiegelreflex-Ausrüstung) auch noch eine Leica M3 von 1963: Messsucherkamera, kein eingebauter Belichtungsmesser, keine Belichtungsautomatik, kein "What you see is what you get"-Sucher, kein Zoomobjektiv, nix. Das war der komplette Gegenentwurf zu dem, was damals Stand der Technik war. Es gab viele Leute, die haben mit so was gern fotografiert, lieber als mit einem Multiautomaten. Was mich allerdings damals schon genervt hat: Wenn Leute, die mit solch einem vorsintflutlichen Gerät unterwegs waren, Leuten, die modernere Kameras benutzt haben, mangelndes Talent etc. vorgeworfen haben.


    Das ist glaube ich das, was mich an solchen Sachen heute noch stört. Von mir aus kann jeder mit einer Harley Knucklehead herumfahren, wenn ihm das Vergnügen bereitet. Aber er soll nicht so tun, als mache ihn das zu einem besseren Motorradfahrer. Und er kann ja gern jede technische Innovation, die es in den letzten 50 Jahren im Motorradbau gegeben hat, für überflüssig halten. Aber irgendwie nerven solche Leute häufig rum, wenn es in Diskussionen genau darum geht. Suchen die Streit?

    Kleiner Stil-Hinweis: Du weißt nicht, wie es sich anhört, wenn ich ständig schreie. Das würde dich RICHTIG nerven;-)


    Ich will ja nicht schreien, aber warum kaufst du Mumpitz, den du nicht nutzen willst?

    Wir hatten es in einem anderen Thread, in den es nicht hingehört, deshalb greife ich es nochmal auf:


    Also, es ging darum, dass sich jemand ein neues Reifendruckkontrollsystem (TPMS) gekauft hatte, und zwar das FoBo Bike 2. TPMS zum Nachrüsten gibt es wie Sand am Meer. Üblicherweise gibt es dazu ein Extra-Anzeigedisplay, das man sich an den Lenker schraubt. Bei besagtem FoBo Bike 2 läuft es anders, die Sensoren kommunizieren mit einer iPhone-App, die Anzeige der Werte erfolgt also auf dem Smartphone. Wenn man auf dem Display der Honda CRF1100L Apple CarPlay benutzt, kann man sich die Werte auch auf dem Touchscreen anzeigen lassen. Ich merkte noch an, dass man, wenn man eine Apple Watch hat, seinen Luftdruck auch auf der Armbanduhr ablesen kann.


    Und dann ging es los: Poster meinten, sie würden sich bei der Feststellung ihres Luftdrucks lieber auf ihr Popometer verlassen, einer schlug vor, er könne auf einer Apple Watch ja auch sein WC spülen, wenn er das vor der Abfahrt vergessen habe.


    Das ist ja kein Einzelfall: Sobald man unter Motorradfahrern neue Technik, am besten solche mit Elektronik diskutiert, melden sich viele, die so was in Bausch und Bogen ablehnen. Sie regen sich darüber auf, dass sie erst die Bedienungsanleitung durcharbeiten müssen, weil sie sonst nicht wissen, wie die Heizgriffe an gehen. Und bei elektronischen Fahrhilfen scheint nur ein Interesse zu bestehen: Wie man sie ausschaltet, am besten dauerhaft.


    Ich frage mich dabei zweierlei:


    1. Warum ist das so? Warum scheinen so viele Motorradfahrer Wert drauf zu legen, moderner Technik ablehnend gegenüber zu stehen und dies zu betonen? Dabei erscheinen zum Beispiel im AT-Stammtisch, bei dem ich einmal im Monat zu Gast bin, die Leute moderner Technik gegenüber nicht abgeneigt. Die meisten tragen eine Smartwatch, modernste Smartphones sind eher die Regel als die Ausnahme.


    2. Ich nehme die aktuelle AT als High-Tech-Mopped wahr: Apple Car Play, 6-Achs-IMU, Wheelie-Control, wisst ihr alles. Wieso geben Leute einen Haufen Geld aus für ein Mopped, das bis zur Halskrause vollgestopft ist mit Gimmicks, die sie alle für überflüssig halten und ablehenen? Ich meine, für 17 bis 20 Riesen könnte man doch auch eine Africa Twin von 1990 komplett durchrenovieren, die hat das alles nicht.


    Wie seht ihr das?