Beiträge von Sampleman

    In dem Zusammenhang eine Frage: Die AT hat ja einen digitalen Tacho, mechanische Ungenauigkeiten wie bei einem mechanischen Tacho sind ausgeschlossen. Im Grunde errechnet da ein Taschenrechner aus einem Zeitsignal X und einem Drehzahlimpuls Y eine Geschwindigkeitsanzeige. Und aus demselben Signal errechnet der Rechner auch die Wegstrecke. Irgendwo im System ist hinterlegt, dass eine Radumdrehung einer Wegstrecke von Z entspricht.


    Daraus ergibt sich für mich: Wenn der Tacho vorgeht, geht es der Kilometerzähler auch. Und wenn man mit einem Speedohealer das Tachosignal in Richtung Realität korrigiert, dann gilt das Ganze auch für den Kilometerzähler. Und weiter: Wenn Honda meine AT alle 12.000 km zum Service sehen will, meint das dann die real zurückgelegte Wegstrecke oder das, was der Tacho anzeigt?


    Oder wie seht ihr das?

    Und du kannst dir halt Chichi wie Frästeile und Sonderlack verkneifen und stattdessen TKC 89 und Speichenräder bestellen, oder? Wie sieht es aus mit Sturzbügeln etc?

    Hast du einen Hauptständer? Wenn ja, dann stelle die Maschine nach dem Warmlaufen auf dem Seitenständer und der Wartezeit, die das Öl braucht, um in der Ölwanne zusammenzulaufen, auf den Hauptständer und messe den Ölstand. Dann brauchst du niemanden, der das Mopped für dich senkrecht hält. Wichtig ist meines Erachtens, den Ölstand im Blick zu haben und auf Änderungen zu achten, das geht am einfachste mit einer Messprozedur, die immer gleich bleibt und bei der sich keine Parameter ändern.


    Und etwas Puffer hat der Motor ganz sicher.

    Ich glaube zur Wahrheit gehört dazu, dass die MT09 in einem Marktsegment unterwegs ist, in dem ihr die AT das Wasser nicht reichen kann. Nicht jeder will vielleicht, weil er nicht manuell schalten kann/will, gleich eine Reiseenduro fahren;-)

    Meiner Meinung nach kannst du das gar nicht beurteilen, wenn du kein Dachdecker bist. Gerade Handwerker haben zum Teil weite Anreisewege, müssen auf Montage auswärts wohnen und hätten ggfs. nichts dagegen, lieber mal länger zu arbeiten und dafür nicht so oft. Es gibt Handwerks- und Industriebetriebe, die die Vier-Tage-Woche eingeführt und damit gute Erfahrungen gemacht haben. Und glaube mir mal: Die Leute, die sich - zum Teil professionell - mit neuen Arbeitszeitmodellen befassen, machen sich dazu deutlich substanziellere Gedanken als du.


    Mich stört - und deshalb habe ich es geschrieben - diese "Per Aspera ad Astra-Denke", die dahintersteht, wenn neue Arbeitszeitmodelle pauschal abgelehnt werden.


    Ich habe allerdings den Eindruck, dass wir da auf keinen Fall auf einen Nenner kommen, also lassen wir es dabei bewenden.

    Doch, doch, natürlich, das Geschrei war groß. Zumal ja nicht nur die Simcas und Borwards verschwanden, sondern auch die Horex, die Rollei und der Grundig. Vielleicht kannst du dich an den Hollywood-Film "Die Wiege der Sonne " von 1993 erinnern (nach einem Roman von Michael Crichton). Da ging es genau um das Gefühl, was heute mit China assoziiert wird: Die Nippon-Connection macht mit unlauteren Methoden unsere Wirtschaft platt. Als dann 15 Jahre später die Koreaner kamen, war der Aufschrei kleiner, dafür hat Hyundai heute in Deutschland einen größeren Marktanteil als Toyota;-)

    Das war nicht unbedingt zu politisch, es ist aber in vielen Bereichen zu schlicht gedacht.


    Ich habe mein Berufsleben in Verlagen verbracht, und da wurde ich nie dafür bezahlt, fünf Tage die Woche acht Stunden lang im Büro zu sitzen, sondern zum Beispiel mit meinem Team jeden Monat eine Zeitschrift zu produzieren. Da ist die Arbeitsbelastung nie kontinuierlich, sondern immer sägezahnartig. Gegen Produktionsschluss wurden aus den Acht-Stunden-Tagen gern mal zwölf Stunden, dafür konnte man die Tage nach der Produktion auch mal den Lauen machen. Die Gewerkschaften wollten immer eine verbindliche Arbeitszeiterfassung durchsetzen, aber wie erfasst du bitte, wenn ich auf einer Messe bis nachts um zwei mit dem Chef der größten Digitalagentur Deutschlands saufen bin, damit er eine Woche später von Hamburg nach München fliegt und mir ein Exklusivinterview gibt?


    Die Fünf-Tage-Woche ist Ausbund dieser "Geld-für-Arbeitszeit"-Mentalität. Und es gibt zahlreiche Jobs, in denen du das, was du an fünf Tagen arbeitest, auch in vier Tagen arbeiten kannst. Diese Tage werden dann vielleicht länger, aber dafür musst du zum Beispiel nur vier Tage die Woche in die Arbeit pendeln. Eine geschickt eingestielte Vier-Tage-Woche kann einen Arbeitsplatz erheblich attraktiver machen, in Zeiten des Fachkräftemangels vielleicht keine schlechte Idee. Der Verlag, bei dem ich bis 2023 gearbeitet habe, hat inzwischen eine Vier-Tage-Woche eingeführt, die im Wesentlichen bedeutet, dass in den Abteilungen, in denen das nicht erforderlich ist, am Freitag keine Anwesenheitspflicht herrscht. Mails müssen nicht gelesen, Telefone nicht abgehoben werden, Meetings finden am Freitag nur dann statt, wenn es zwingend erforderlich ist. Die Leute müssen nicht weniger schaffen als vorher, es wird ihnen nur mehr Zeitsouveränität eingeräumt. Und so mancher nutzt den "freien Freitag" vielleicht auch dazu, endlich den großen Artikel zu schreiben, zu dem er an den anderen Tagen im Großraumbüro nicht kommt.


    Ich habe auch den Eindruck, dass es grober Unsinn ist zu glauben, Deutschland würde wieder eine führende Wirtschaftsnation, wenn wir nur alle wieder härter in die Hände spucken. Wir müssen wieder innovativer werden. Und dazu gehört vielleicht auch, dass man nicht gleich auf dem Scheiterhaufen verbrannt wird, wenn man mal was falsch gemacht hat.

    Durststrecke: Intel-Chef gibt tiefgreifende Probleme zu
    Intel erwägt tiefgreifende Maßnahmen, um Investoren zufriedenzustellen – auch in Magdeburg. CEO Pat Gelsinger selbst gibt tiefgreifende Probleme zu.
    www.heise.de


    Intel steckt aktuell - komplett unverschuldet von irgendwelchen Engagements in Deutschland - massiv in der Krise. Sie mussten 15.000 Leute entlassen, und die Aktionäre sind immer noch nicht zufrieden.


    Das Beispiel passt also nicht so recht.

    Für mich war die R1300GS nach dem Blick aufs Preisschild und nach einer ersten Sitzprobe raus aus dem Kopf - für mich so sehr zu klein, dass ich nicht glaube, da sinnvoll modifizieren zu können. Ich erinnere mich an Bemerkungen von dir, dass deine NT auch eine kräftige Erhöhung der Sitzhöhe hinter sich hat. Hat dir die R1300GS gepasst?

    Sehe ich ähnlich. Wenn man sich für eine Schaltautomatisierung vor allem deshalb interessiert, weil man körperliche Einschränkungen hat (und ohne diese Automatisierung gar nicht fahren könnte), dann ist das DCT das Optimum. Knöpfe drücken muss man immer noch können, sonst kann man gar kein Motorrad fahren. Beim ASA betätigt der Schalthebel ja auch nur einen Schaltkontakt. Angeblich hat sich BMW eine Menge Mühe gemacht, damit sich das ganze immer noch irgendwie "mechanisch" anfühlt. Aber wer den Fuß zum Schalten nicht benutzen kann/möchte, braucht zwingend Tasten am Lenker. Es kann andererseits auch kein Hexenwerk sein, solche Tasten bei Bedarf an den Lenker dranzufrickeln, und ich kann mir sogar vorstellen, dass man so was noch nicht einmal eintragen lassen muss, solange der Originalhebel noch dran bleibt.


    Bei Honda E-Clutch ist das glaube ich anders: Da betätigt ein Tritt auf den Schalthebel tatsächlich das Getriebe, nur die Kupplung funktioniert automatisch.

    Nein, wir meinen schon die gleichen Schalter. Meine '98er BMW hatte drei Schalter für die Blinkbetätigung, jeweils einen links und einen rechts zum Draufdrücken, damit setzt man den Blinker links bzw. rechts. Und dann noch einen rechts, den man durch Heben des Daumens nach oben betätigt, der dient zum Rückstellen. Muss man sich dran gewöhnen, aber dann will man nix anderes mehr. Worüber man vielleicht diskutieren könnte: Links saß eine Taste zum Daumenheben für die Hupe. Ich erinnere mich daran, dass ich in der Eingewöhnungsphase ein-, zweimal links geblinkt habe anstatt zu hupen. Nun gut, auf meiner AT stelle ich jetzt den Blinker zurück, anstatt zu hupen. Erschrocken habe ich mich vor ein paar Monaten einmal, als ich aus einem Kreisel fuhr und aus Reflex den rechten Daumen hob, um den Blinker zurückzusetzen - und stattdessen die Resume-Funktion vom Tempomaten erwischte...


    Vielleicht muss man die Dreiknopf-Blinker der 1990er Jahre auch vor dem Hintergrund dessen sehen, was vorher war. BMW hatte immer schon den Ruf, sich mehr um Ergonomie zu kümmern als die Wettbewerber - vor allem bei den Autos. Ich bin mal eine BMW R100GS gefahren und war erschüttert von der lausigen Gestaltung der Lenkerarmaturen. Das sah alles aus wie schlecht improvisierter Landmaschinenbau. Ich fuhr damals eine 1992er Yamaha, die war ganz klar raffinierter gemacht. Offenbar hat BMW das ähnlich gesehen und bei den Vierventilboxern noch mal tief in die Design-Trickkiste gegriffen...


    Irgendwann um 2015 war ihnen das Genöle der Fachpresse zuviel, seitdem bauen sie auch an die großen Boxer den Standard-Japan-Blinkerschalter.