Ich fahre meistens allein. Im Juli habe ich an einer Franken-Ausfahrt unseres AT-Stammtischs teilgenommen. Wir waren insgesamt rund ein Dutzend Bikes, das haben wir in zwei Gruppen aufgeteilt. So kommt eine Gruppe in der Mehrzahl aller Fälle geschlossen über eine grüne Ampel bei einer Kreuzung, und es geht auch niemand so schnell verloren.
Ich sehe die Nachteile einer solchen Gruppenausfahrt, ich sehe aber auch die Vorteile, und unterm Strich überwiegen die Vorteile. Für mich war es zunächst einmal ganz banal so, dass sich jemand anderes um Orga und Routenwahl gekümmert hat, und der kannte die Gegend viel besser als ich. Ich kenne es von manchen Gruppenfahrten so, dass die anderen dauernd einen anderen Stiefel fahren wollen als man selbst, das war hier nicht so. Es gab eine etwas ambitioniertere und eine etwas ruhigere Gruppe. Ich bin zuerst bei den Ambitionierten mitgefahren und merkte dann, dass mir das zu anstrengend war, ständig so nah an mein persönliches Limit zu fahren. Bei den etwas Ruhigeren passte es dann für mich sehr gut. Der Nachteil, dass ich vielleicht manchmal lieber ganz allein auf der Straße gewesen wäre, wurde dadurch aufgewogen, dass ich mich nicht um die Route kümmern musste, sondern einfach hinterherdüsen konnte.
Der Hauptvorteil des Nicht-Alleinfahrens ist, dass man eben nicht allein ist. In Pausen und abends bei Bier und Essen sitzt man eben nicht allein da, sondern hat nette Leute um sich herum, die man eventuell auch schon etwas kennt. Dabei ist aber auch die Gruppengröße entscheidend. Wenn so viele mitfahren, dass man bei der Kaffeepause gleich das ganze Café dominiert, dann gefällt mir das nicht mehr.
Ich habe aber auch festgestellt, dass die Fahrtzeiten zwischen den Gruppen sich kaum unterschieden haben. Nach einer Etappe von vielleicht 100 Kilometern kamen die Schnelleren vielleicht fünf Minuten eher an als die Langsameren. Ich frage mich, was wäre, wenn man eine Gruppe konsequent in Zweierteams aufteilt, und alle haben auf ihren Navis dieselben fünf Etappenziele, an denen man sich dann trifft. So fährt niemand im Rudel aber auch niemand allein, und an den Etappenzielen gibt es dann Gelegenheiten zum Quatschen.