Ich habe seit vielen Jahren ein Kurviger-Tourer-Abo und seit einigen Wochen das Tourer+-Abo.
Ich kam zu Kurviger, weil ich eine Alternative zu TYRE suchte, dem Planungsprogramm, das TomTom unterstützt und seinen Geräten beigelegt hat.
Ich habe ehrlich gesagt vergessen, was genau den Unterschied ausmacht zwischen dem Gratis-Account und der Bezahlversion. Ich glaube, mit der Gratisversion konnte man keine Routen exportieren, außerdem konnte man den Kurvengrad "extrakurvig" nicht einstellen. Was bei Tourer dabei ist, ist ein Cloudspeicher für deine Routen. Du könntest also theoretisch an irgendeinen PC gehen, Kurviger aufrufen, dich einloggen, und du hast deine Routen, deine Favoriten etc. zur Hand.
In meinen Augen war die Stärke von Kurviger immer das Finden toller, kurviger Strecken. Da war es meines Erachtens anderen Planungstools mit Kurven-Algorithmen immer deutlich überlegen. Wo Kurviger vermutlich seine Grenzen hat, das ist die Offroad-Navigation, aber das ist für mich kein Manko, das mache ich ohnehin nicht.
Als ich meine BMW verkaufte und meine AT kaufte, verkaufte ich mit der BMW auch mein olles TomTom-Navi. Meine AT bekam einen Wireless-CarPlay-Adapter und ich begann, mein iPhone zum Navigieren zu benutzen.
Es gibt bei iOS ein Problem, das Android so nicht hat: Die Übertragung und das Starten von Dateien. Bei iOS hat im Grunde Apple die Hand drauf, wie du Dateien importierst und exportierst. Deshalb suchte ich gezielt nach einer Navi-App für iOS, die CarPlay-kompatibel ist und in die ich möglichst einfach Routen importieren kann, die ich auf Kurviger geplant habe. Es gibt schon eine ganze Weile die Kurviger-App für iOS, aber erst seit ein paar Monaten kann sie auch CarPlay. Damit du die App nutzen kannst, brauchst du einen Tourer+-Account. Wenn du schon einen Tourer-Account hast, kannst du 15 Euro im Jahr draufzahlen.
Der große Vorteil: Du planst deine Routen, legst Favoriten fest whatever - alles an deinem PC, dann speicherst du sie in deinem Kurviger-Account, und dann machst du die App auf und kannst die Daten nutzen.
Ich habe jetzt ein paar Touren mit Kurviger Tourer+ gemacht, und Stand heute ist viel Licht und einiger Schatten.
Das spricht für Tourer+
1. Sehr einfache und dennoch sehr individuelle Planung am PC möglich. Du kannst zum Beispiel Zwischenziele eingeben und die Etappe zu jedem Zwischenziel in der Kurvigkeit unterschiedlich festlegen. Also meinetwegen 100 km Anfahrt möglichst schnell, und wenn du dann im Zielgebiet bist, wird es extra-kurvig.
2. Sehr einfache Übertragung der Daten vom PC zum iPhone. Da du in einer Software-Umgebung bleibst, musst du auch nicht den GPX-Track extra anpassen. Er wird vom Navi so abgefahren, wie du ihn am PC geplant hast.
3. Gelungenes Screen Design. Kurviger auf CarPlay hat eine angenehme Darstellung, nicht zu viele und nicht zu wenige Details. Der Auto-Zoom funktioniert sehr gut, die Ansagen passen. Ich bin in den letzten zwei Jahren mit vielen Navi-Apps gefahren. Nach Kurviger zu fahren ist sehr angenehm. Kurviger unterstützt auch die Split-Screen-Anzeige von CarPlay, das kann z.B. Calimoto nicht.
4. Brauchbares Planungstool in der App. Neulich habe ich im Handumdrehen eine 150-km-Rundtour von mir aus in den Nordwesten geplant. Hat keine Minute gedauert und war eine tolle Tour.
5. Brauchbare Funktion: Die Anzeige passt, Routenänderungen werden ausreichend schnell berücksichtigt.
6. Günstiger Preis: 30 Euro im Jahr gehen eigentlich.
Allerdings hat Kurviger Tourer+ auch ein paar Schwächen, von denen ich hoffe, dass einige noch überwunden werden.
1. Mangelhafte Bedienung über das CarPlay-Display. Bei Apps wie Calimoto oder Scenic kannst du direkt auf dem CarPlay-Schirm nach Zielen suchen, Routen laden etc. Du kannst im Grunde deine Planung zuhause machen, dein Smartphone steckst du in die Tasche, den Rest machst du am Mopped. Das geht bei Kurviger nicht. Da musst du am Smartphone genau vorbereiten, was du jetzt machen willst. Dann steckst du das Smartphone weg, startest CarPlay am Mopped, rufst Kurviger auf und fährst das ab, was du am Smartphone gestartet hast. Nehmen wir mal an, du willst unterwegs deine Route unterbrechen und zu einer Tankstelle fahren: Anhalten, Smartphone auspacken, Planung modifizieren. smartphone wieder verstauen, weiter. Es gibt nur einige wenige Dinge, die du direkt in CarPlay machen kannst, z.B. den nächsten Waypoint überspringen.
2. Streckensperrungen und Blitzer werden nicht angezeigt.
3. Einige Infos fehlen: Scenic hat zum Beispiel einen Höhenmesser, TomTom einen Kompass. Immerhin blendet Kurviger seit einiger Zeit Geschwindigkeitsbegrenzungen und das eigene Tempo ein.
4. Performance-Probleme. Ein paarmal ist mir die Kartendarstellung eingefroren, ein paarmal war keine Stimme da.
Aber insgesamt ist das ein erfreuliches Produkt, das ich gern nutze und mit meinem Beitrag unterstütze.