Alles anzeigenDas Argument berücksichtigt aber mMn nicht den Wertverlust neuerer Motorräder .... und das macht bei den Kosten aufs Jahr gerechnet dann schon einen (erheblichen) Unterschied.
Ich kauf mir auf jeden Fall lieber ein 2-4 Jahre altes Motorrad (günstigsten Falls mit geringer Km-Leitung) wo ein großer Teil des Wertverlusts durch den Erstbesitzer getragen wird, als ein fabriksneues Motorrad, bei dem man dann ggf. auch noch für div. Garantieleistungen bzw. Servicearbeiten in die Werkstatt muss.
Ich glaube, der Schlüssel ist, was wir beide unter "relativ neu" verstehen. Mein erstes selbst gekauftes Motorrad war eine acht Jahre alte Yamaha mit 48.000 km auf der Uhr. Die hatte im Grunde einen Großteil ihres Lebens schon hinter sich. Das bedeutet natürlich auch, dass ich auf technische Neuerungen verzichten musste, die ich vielleicht gern gehabt hätte. Als ich 2006 meinen Führerschein gemacht habe, waren zum Beispiel Gebrauchtmotorräder mit ABS noch (relativ) selten und teuer.
Ich habe bei meiner aktuellen AT auch eine Zeit lang darüber nachgedacht, ob ich nicht statt einer Brandneuen eine junge Gebrauchte kaufe. Mich hat dann die komplexe Technik (DCT, Digitalcockpit) dazu bewogen, dass ich möglichst lange Garantie wollte. Ich bin mir auch nicht sicher, ob ich meine AT bei einer Nicht-Fachwerkstatt warten lassen würde. Bei meiner 25 Jahre alten GS war das finanziell geboten und technisch kein Problem. Aber welcher freie Schrauber kennt sich mit einem DCT aus?
Ich habe das mit dem initialen Wertverlust insofern etwas aufgefangen, als ich kein aktuelles, sondern ein Vorjahresmodell genommen und dafür einen Rabatt bekommen habe.
Was man bei "jungen Gebrauchten" natürlich auch sehen muss: Oft ist der erste Satz Verschleißteile schon durch, und du kannst da gleich wieder Geld reinstecken. Bei einer Neuen sind eben auch die Reifen, die Bremsbeläge und der Kettensatz neu.