Beiträge von blahwas

    Glückwunsch zum Helm! Ich habe auch Bluetooth Inears, mit Mikro integriert in den Ohrhörern. Damit kann ich durchaus auch telefonieren bis etwa Tempo 80. Auch ideal als quasi-Intercom bei kurzen Stopps, dann muss man sich nicht so anschreien, und 'ne Telefon-Flatrate hat man ja vermutlich.


    Fun Fact, habe auf einer 3-Wochen-Tour durch Frankreich und Spanien auf diese Weise 20 Minuten telefoniert, war deshalb noch vorsichtiger *hust* als sonst unterwegs, und bei einer Dorfdurchfahrt war die einzige Lasermessung dieser Tour :saint:

    Ich bin ja schon etwas Rally-Fan, also so im Sinne von Rally Dakar und anderen exotischen Events. Da fand ich nicht nur die Technik interessant, den Wettbewerb und die unmenschlichen athletischen Leistungen gerade im Motorrad-Bereich (oder gar Malle Moto!), sondern auch die Navigation. Die dürfen ja nicht mit Navi fahren, sondern die fahren mit Roadbook. Das ist eine Papierrolle, da steht im wesentlichen drauf bei welchem Kilometer man in welche Richtung fahren soll. Wegweiser gibt's ja keine, und wenn's keine Straßen bzw. Pisten gibt, dann steht da nur eine Himmelsrichtung (als Gradzahl 0...359). Die Fahrer haben einen digitalen Kompass im Cockpit und daneben einen großen Kilometerzähler. Wenn gut geht ist es gut, wenn man vom Weg abkommt ist man heillos verloren und muss den gleichen Weg zurück fahren, bis man denkt, dass man wieder richtig ist. Oder man orientiert sich an anderen Fahrern bzw. deren Spuren, die sich auch mehr oder weniger sicher sind, ob sie hier richtig sind. Das fand ich schon immer sehr beeindruckend.


    Davon völlig unabhängig habe ich anfangen Motorrad zu fahren. Auf der Straße, innerhalb der Straßenverkehrsordnung. Nach einigem Rumgestochere kam dann bald mal ein Auto-Navi dazu, später ein Motorrad-Navi, und seit 2 Jahren navigiere ich jetzt auch mit dem Smartphone. Ich fahre am liebsten da, wo ich vorher noch nie war, durch Berge auf kleinen Straßen, da macht das Navi die Sache doch wesentlich einfacher. Nach 18 Jahren habe ich mir jetzt auch endlich mal eine (Reise-) Enduro gekauft. Einerseits aus Ergonomiegründen, denn ich bin groß, aber auch für Reisen in Länder mit mehr Pisten als Straßen, wie z.B. Schweden und Island. Und da kam die Idee, wär's nicht irgendwie nett, da jetzt Roadbook-artig zu navigieren, aber ohne empfindliche Papierrolle, und natürlich mit Netz und dreifachem Boden, denn ich will ja ans Ziel kommen und stehe nicht im Wettbewerb? Und dann höre ich im Podcast BEARcast#275 eine Folge über die App Seekers. Die tut genau das, und noch etwas mehr.


    Seekers ist eine App für Android und iPhone. Es gibt auch eine kostenlose Version, die das Meiste kann. Der Schöpfer fährt selbst Amateur-Motorradrallys, ist gut vernetzt und weiß also, was er da tut. Das merkt man auch. Die App nutzt die offenen und kostenlosen Open Street Map-Karte. Der absolute Hammer ist aus meiner Informatiker-Navi-Nerd-Sicht, dass die App jeden Track automatisch in ein Roadbook konvertieren kann. Eine Track ist ja nur ein Haufen Punkte, aber die App findet anhand der Open Street Map-Karte raus, was entlang des Weges so an Welt rumsteht, was einem als Fahrer auffallen würde. Was ist ein Abbiegemanöver, was sind Orientierungspunkte - das kommt alles automatisch. Da funktioniert tatsächlich, das ist einfach beeindruckend.


    Fertiges Roadbook in der Navigationsansicht:



    Roadbook Abbiegemanöver im Editor:



    Wer ernsthaft Rally fahren möchte kann die App mit Kompass und Kilometerzähler nutzen, und diverse Controller am Lenker mit dem Handy koppeln, um den Kilometerzähler zu steuern, und um rauf oder runter zu scrollen. Die App macht einem das Leben aber auch sehr gerne leichter, und guckt im Hintergrund per GPS im Track nach, wo man gerade ist, so dass immer das nächste Manöver oben steht. Oder sie zeigt einem in der unteren Hälfte auch in Echtzeit und 3D eine Karte an, wo man gerade ist, also wie ein herkömmliches Navi. Den Modus habe ich verwendet, mich aber an den sehr detaillierten Abbiegemanövern erfreut. Und dass es halt einfach mehr nach Adventure aussieht als Google Maps im Social Media-Alltags-Business-Look.



    Seekers kann selbst keine Route automatisch berechnen. Wenn man also eine Route lädt, auf der man sich gerade nicht befindet, kann man nicht mit Seekrs dorthin navigieren. Die App bietet dann aber an, stattdessen Google Maps zu laden.



    Man kann sich auch nicht direkt in Seekers zu einem Punkt führen lassen. Man kann sicher aber in Seekers ein Roadbook zu jedem Punkt erstellen lassen, das ist dann aber eine neue gespeicherte Route. Meine Erfahrung ist, dass die Strecken nicht zu lang sein sollten, sonst bekommt die App Schluckauf und weiß nicht mehr weiter. Ich habe alle 50 km die Routen aufgeteilt.


    Die App bietet außerdem Community-Features. Man kann seine Strecken mit anderen Teilen, und die Strecken der anderen Fahrer abrufen. Da die Strecken aber vielleicht nicht zu bekannt werden sollten, kann man manche Strecken je nach Einstellung des Autors nur entnehmen, wenn man auch etwas rein gegeben hat. Die Strecken dort sind dann wohl eher sehr kleine Wege, von denen ich nicht beurteilen kann, ob man die überhaupt fahren darf, oder ob's immerhin geduldet wird. Den Aspekt habe ich bisher nicht genauer geprüft. Bei mir in der Nähe ist nicht viel, und der große Offroad-Held bin ich halt auch nicht.



    Man kann auch direkt in der App Routen und Roadbooks erstellen. Und das ist richtig gut gemacht. Routen lassen sich erstellen, indem man über die Karte bzw. übers Satellitenfoto scrollt und dort lange drückt, wo ein Wegpunkt hin soll. Auch das geht beeindruckend schnell und leicht von der Hand. Und man kann auch einfach einen Track bei der Fahrt aufzeichnen. Überhaupt ist die App angenehm und flüssig zu bedienen. Die App ist englischsprachig, kommt aber ohne viel Text aus. Seekers ist kein Ersatz für Google Maps und will das auch nicht sein. Adressen suchen, POI suchen, Verkehrslage anzeigen kann sie alles nicht. Städte suchen geht. Android Auto / Apple CarPlay fehlt, wer ernsthaft Rallynavigation machen möchte montiert sich ein Tablet an einen Tower, plus Zusatztasten am Lenker.


    Die Bezahlversion kostet runde 20 Euro im Jahr, bzw. 18 Euro mit einem Rabattcode im ersten Jahr. Damit kann man offline navigieren, und die Roadbooks auch editieren und als PDF exportieren. Es gibt auch eine kommerzielle Lizenz für Veranstalter von Rallys usw., da hilft es auch, dass die Roadbooks den FIA/FIM Standards entsprechen. Bis auf ein individuelles Logo im Roadbook entspricht die Software aber der Premium-Version.


    Ich wünsche bei Interesse viel Spaß beim Ausprobieren, und wenn ihr einen Rabattcode braucht, denkt an mich, bzw. an meinen Namen hier im Forum ;)

    Man darf sich auch fragen, warum bei Motorrädern für 20000.- nicht serienmäßig ein Tracker für 20.- dabei ist, an einer möglichst beknackten Stelle montiert (im Rahmen), bzw. an einer von 17 möglichen vom Werk vorgesehenen Orten...

    Ich habe ein kleinen Laptop dabei, z.Zt. Thinkpad x260, also 12 Zoll, mit SSD. Es gibt auch einen USB-C Netzadapter dafür. Den Laptop brauche ich vor allem für Reiseberichte und sehr grobe Routenänderung. Downgrade auf Tablet plus externe Tastatur habe ich schon erwogen, aber nie durchgezogen. Der Laptop fährt im Topcase ganz unten mit und steckt das mehr oder weniger gut weg, er kostet aber weniger als ein Hinterreifen, also was soll's.

    Der Concept ist weder C3 noch C3Pro, denn die Visierform ist völlig anders. Da sieht sehr nach altem schmalen Sehschlitz aus. Da Helme ein großes Investment sind und ich auch Jahre später noch Visiere nachkaufen können will, würde ich den nicht kaufen. Schon gar nicht für 499 Euro (und erst recht nicht im mattschwarz, aber das ist 'ne andere Geschichte).

    Ich konnte meine Diensthandies privat weiter nutzen, das waren Samsung S6, S8, S10. War da immer sehr zufrieden, auch mit den Kameras. Der neue Arbeitgeber hat mit ein zugenageltes iPhone verpasst, damit komme ich gar nicht klar. Fotos mit Kabel auf den PC zu kopieren scheint auch eine kleine Herausforderung zu sein, auch wenn's irgendwie gehen wird. Privat habe ich jetzt ein Google Pixel, was vom Samsung S eine kleine Umstellung ist, aber es war ein Handyvertrag mit Gerät, der in Summe weniger als das Gerät kostet, plus 40 GB jeden Monat, da wurde ich schwach.


    Wie sieht's mit Apps aus bei den Systemen? Inzwischen gibt's OSMand auch für iPhone, und Calimoto für Android. Da ist also ziemlich Gleichstand. Wobei Android die offenere Plattform ist, es gibt also auch Apps ohne Authorisierung von Google, an denen Google auch nichts mit verdient, und auch offene App-Stores, z.B. F-Droid. Da gibt's dann die Open Source Variante von OSMand, die heißt OSMand~, kostet nix und kann alles, und zwar ohne in-App-Käufe. Oder einen Youtube Player ohne Werbung und Tracking, usw. Vielleicht brauchst du auch eine App, die es nur auf einem der beiden Systeme gibt.

    @Africa Twin on Tour

    Ich weiß jetzt nicht, an wen sich dein Sermon richten soll. Du musst keine Airbag-Weste kaufen. Das ist okay. Du musst dich nicht rechtfertigen. Du brauchst auch nicht andere zu überzeugen, dass du die Entscheidung für dich richtig getroffen hast. Wenn du zufrieden bist: Herzlichen Glückwunsch! Du musst dann keine Gründe erfinden, warum deine Entscheidung richtig ist.


    Inhaltlich: Die Systeme sind durchaus ausgereift. Der Airbag ist ein druckluftdichter Sack. Natürlich ist der nicht atmungsaktiv, und das wird er auch nicht durch irgendeine technische Innovation. Mir ist es ab 30 Grad auch zu heiß mit der Weste, da fahre ich dann halt wie früher. Leider (?) hat's aber doch oft unter 30 Grad, und da nehme ich den zusätzlichen Schutz gern mit. Und der zusätzlichen Schutz lässt sich nicht wegdiskutieren. Das ist seit dem Helm die größte Verbesserung. Anpralle sind jetzt bis 50 km/h statt bis 30 km/h mit hoher Wahrscheinlichkeit zu überleben. Das ist FÜR MICH entscheidend.


    @StehtimSchilf

    Ich kenne keine Airbag-Lösung, die eine App benötigt. Bei der Tech Air gibt's eine App, da kann man den Akkustand und die Betriebsstunden nachgucken, oder ein Update einspielen. Man kann's aber auch sein lassen, es funktioniert auch alles ohne App. Für den Akkustand hat sie 3 LEDs vorne, und der Akku reicht 2-3 Fahrtage.

    Ich hab die Alpinestars Tech Air 5 Airbagweste. Ja, die ist warm. Airbags sind nunmal luftdicht und nicht atmungsaktiv, und man trägt die Weste nah am Körper. Das stört mich in Nordeuropa und Deutschland nicht, und in Frankreich im Mai oder Italien im September auch nicht. Aber bei der Griechenlandtour im August hab ich sie dann angesichts täglich 40° lieber daheim gelassen...