schleifende Bremsen

  • #1

    zuerst vorneweg ein paar Daten, meine SD08 EZ 08.2018 habe ich 07.2021 mit 13500 km vom Erstbesitzer/ Schönwetterfahrer erworben. Sie hatte also keinen Winter gesehen, alle KD wurden jährlich von Honda Werkstatt gemacht.


    Bei der Besichtigung fielen mir die bereits halb runter gefahrenen hinteren Bremsbeläge auf. Da der Vorbesitzer nahezu immer mit Sozia , Koffer und Topcase unterwegs war, dachte ich das ist wohl dem Zweipersonenbetrieb geschuldet. Es bremst ja auch nicht jeder gleich...


    Jedoch merkte ich bald, das die Bremsbeläge nicht ganz frei wurden, besonders beim Schieben/ Rangieren deutlich schliffen, deshalb sind vermutlich die Bremsbeläge schon gut 50 % runter.

    Der Bremsflüssigkeitswechsel stand jetzt bei Km Stand 21800/2 Jahre sowieso an , also hab ich zuerst hinten den Bremskolben der sich deutlich schwer zurück drücken lies ausgebaut, nur mit sauberem Lappen gereinigt, danach den Bremssattel innen und den Kolben sorgfältig mit ATE Bremszylinderpaste benetzt wieder eingebaut.


    Das ganze 8 mal vorne genauso, jeweils ein Kolben rechts und links gingen deutlich schwer. Den Wechsel der Kolbendichtungen habe ich bei der geringen km Leistung nicht für notwendig gehalten. Jetzt flutschen alle sehr leicht. Das Bremssystem mittels Unterdruckentlüfter wieder mit DOT 4 befüllt und entlüftet. Alles hat insgesamt gute 3 Stunden gebraucht.


    Jetzt laufen die Räder deutlich freier , nur ein ganz leichtes Schleifgeräusch, also normal Zustand.

    So wie es für mich aussieht, baut Honda die Bremskolben trocken ein. Für mich unverständlich, dass Honda hier am falschen Platz spart.

    Ich hab schon einige Bremssättel überholt, jedoch noch nie bei einem so jungen Fahrzeug mit so wenigen Km.


    Bei meiner vorigen XRV 750 RD 07a hab ich das bei km Stand 82500 zum ersten mal gemacht, natürlich mit neuen Dichtungen.

    Außer neue Reifen aufziehen , war dies meine erste Schrauber Aktion an der CRF 1000 :handgestures-thumbupright:

    Gruß Gerd

    alle sagten das geht nicht, da kam einer und hats gemacht

  • #2

    Würdest du die Kolben ohne Verkanten einsetzen können (Manuell nahezu unmöglich) dann könntest du das auch. Die ATE Paste ist nichts anderes wie eingedickte Bremsflüssigkeit die sich nach kurzer Zeit in Wohlgefallen auflöst. Die Paste die nach der Montage auf der Außenseite noch sichtbar ist, sollte auch entfernt werden, da sie nur ein Schmutzmagnet ist.


    Sicher hast du auch die Führungsbolzen hinten mit dem richtigen Silikonfett geschmiert.

  • #3

    Hallo Papinator,

    das mit dem auflösen glaube ich nicht ganz, laut ATE ( Continental Aftermarket & Services GmbH) schützt die Bremszylinderpaste auch die Laufflächen vor Korrosion.

    Sicher doch hab ich beim hinteren Schwimmsattel die Führungsbolzen mit Silikonfett neu geschmiert. Der Schwimmsattel lief noch sehr leicht und war auch noch gut geschmiert, sind ja Gummimanschetten zur Abdichtung dran.

    alle sagten das geht nicht, da kam einer und hats gemacht

    Einmal editiert, zuletzt von Gerhard Schuster ()

  • #4

    https://www.ate.de/media/2317/…_brake_cylinder_paste.pdf


    Da der Tropfpunkt (Pastös zu flüssig) bei 80°C liegt wäre es sehr schlecht wenn die Paste wieder pastös wäre, dann aber vielleicht an der Ausgleichbohrung des HBZ liegen könnte... da möchte ihn niemand haben.


    Da die Paste nicht für die äußere Anwendung taugt (wasserempfindlich) geht es nur um die inneres Korrosion des nicht im Gebrauch befindlichen Systems (z.B. Erstmontage). Sobald das System in Gebrauch ist und die Bremsflüssigkeit im RBZ problemlos 150°C übersteigt wird die Paste flüssig, wird von der umgebenden Bremsflüssigkeit aufgenommen und soweit "verdünnt" dass sich keine Paste mehr bilden kann.

  • #6

    "Keine Paste mehr bilden kann",-
    setzen wir dann allerdings voraus, daß das Fahrzeug kein "stehzeug" ist.
    Ich habe schon Hauptbremszylinder überholt, nach reichlich Standzeit, da war alles an "Flüssigkeit" pastös geworden.

    Schließe ab mit dem was war.
    Sei glücklich mit dem was ist.
    Und sei offen für das, was kommt. :character-oldtimer:

  • #7

    Und was hat die (bekannte) Überalterung der wasserhaltigen alten Bremsflüssigkeit (ganz ohne Montagepaste dafür aber mehr als 5% Wassergehalt) mit der Montagepaste und Neubefüllung der Bremsanlage zu tun?

  • #8

    Du schriebst daß da nichts wieder pastös werden würde.
    Kannst Du das nach völlig ausschließen?
    Ich würde meinen Hund dafür nicht ins Feuer legen.

    Schließe ab mit dem was war.
    Sei glücklich mit dem was ist.
    Und sei offen für das, was kommt. :character-oldtimer:

  • #9

    Wir haben über die ATE Montagepaste geredet.....


    Jugend forscht hat das in der Vergangenheit mal so gemacht:


    Camping Gaskocher und ab ins Freie

    Alte Keksdose (ne kleine)

    Bisschen Bremsflüssigkeit rein

    Klecks ATE Montagepaste rein (nur ein bisschen genügt)

    Bremsflüssigkeit auf etwa 120°C aufgeheizt

    Mit Abstand (wegen der Gase) dem Verschwinden der Montagepaste zugeschaut

    Kocher aus und alles abkühlen lassen

    Montagepaste nicht mehr gefunden.....


    Ging aber als Zaubertrick bei Magieren nicht durch... Pech gehabt


    Das alte wasserhaltige Bremsflüssigkeit wunderschöne Ablagerungen bildet hat mit der Montagepaste nicht zu tun.

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