Reifenpanne - was für Möglichkeiten gibt es?

  • #21

    es ist kein Hexenwerk einen Schlauch unterwegs selbst zu flicken - wenn man wirklich irgendwo blöd hängen bleibt sollte man auf Reisen abseits der Automobilcluberreichbarkeit das auch selbst hinbekommen. Normale Fahrradflicken halten prima auch über viele tausend Kilometer. Einen eingefahrerenen Platten durch Dornen bekommt man damit gut hin, mit Pannenspray ist meines Wissens nach danach der Schlauch nicht mehr reparabel, also wirklich nur eine Notlösung.


    Bevor ich meinen Bock einsam in der Prärie stehen lasse um in Stiefeln 20 km in den nächsten Ort zu laufen wechsel ich lieber selbst.


    Bisher musste ich bei über 400.000 km allerdings noch nie unterwegs wegen einer Panne wechseln - zu Hause mache ich das aber öfter, um abgefahrene Mäntel zu ersetzen. Werkzeug und CO2-Kartusche habe ich immer dabei.

    RD04 + SD04

  • #22


    Ah, ich dachte Du beziehst Dich auf den Michelin. Den gibt es nur fuer kleinere Enduros.

    i-SNZs2vd.gif ... Reisebericht Island 2019

    Einmal editiert, zuletzt von pip ()

  • #23


    Doch, einen mit Pannenspray notdürftig abgedichteten Reifen kann man z.B. an der nächsten Tankstelle oder Campingplatz dann schon noch ordentlich mit einem Flicken reparieren.
    Die Dichtflüssigleit vom Spray ist ja innen, der Flicken aussen am Schlauch. Das beeinträchtigt die Vulkanisierung nicht. Selbst schon gemacht. Allerdings sollte man ein Reserveventil zu Hand haben, weil das wird durch den "Batz" aus dem Spray völlig verklebt.



    @all, die sich auch in EU-Europa auf ihre ADC-Mitgliedschaft verlassen
    Es soll ja auch in EU-Europa Gegenden geben, wo man
    a) keinen Handyempfang hat Nicht überall ist das Netz so gut ausgebaut wie in DACH und Norditalien.
    b) man ja auch so unterwegs sein kann, dass dort, wo eine Reifenpanne passiert keine Abschleppfahrzeug hinkommt
    c) eine Reifenpanne zeitlich so passiert, dass man bis zum Eintreffen eines Pannenfahrzeugs schon tiefe Nacht ist


    Beispiele dazu?
    Reifenschaden auf irgendeiner der alten Militärstrassen oder hohen Schotterpässe in den Westalpen ... da wird euch kein Pannenfahrzeug helfen. Die kommen nicht auf Schotterstraßen, schon gar nicht, wenn dies keine öffentlichen Straßen sind. Also vom Parpaillon holen sie euch vielleicht.


    Reifenschaden in den eher weiten und sehr dünn besiedelten Gegenden von Frankreich oder Spanien ... wenn ihr da wo unterwegs seid, dann bleibt mal bewusst stehen und schaut auf euer Handy ... da ist oft kein Handyempfang. Heuer selbst schon erlebt.


    Ebenfalls schon selbst erlebt ... Reifenschaden in den Pyrenäen ... hart an der Grenze zw. F u. E. Irgendwann um 17 Uhr. Wenn ich da zu Hause beim Club angerufen hätte, dem klar gemacht hätte wo ich stehe - wohl nur mit Koordinaten möglich. Der dann seinen Vertragspartner in E od. F angerufen hat und dem das alles klar gemacht hat. Der wiederum eine Vertragswerkstätte in der passenden Gegend ... und der sich dann endlich auf den Weg gemacht hätte. Also, da hab ich die Panne schon 3x selbst behoben.

  • #24


    Kann ich bestaetigen, auch wenn ich mich nicht aufs Telefon verlasse (Inreach). Sonntagvormittag in einer franzoesischen Kleinstadt, Motorrad startet nicht: ADAC angerufen, der sofort den franzoesischen Partner mobilisiert. Nach 90min kommt ein Kleintransporter: 'Nee, ich kenne mich mit Motorraedern nicht aus, ich soll das Ding nur in die Werkstatt transportieren.'
    Dann am Montagmorgen in der Werkstatt: 'Das Moped steht noch im Auto, und der Fahrer mit dem Schluessel kommt spaeter. Wir arbeiten aber sowieso nicht an Motorraedern, und die Motorradwerkstaetten sind alle montags geschlossen.' Am Ende haben wir uns dann selbst beholfen.

  • #25

    Welche CO2 Kartuschen benötigt man (also wie viele) um einen Hinterreifen der AT wieder auf ca. 1 bis 1,5 bar aufzupusten?
    Sind das dann diese 16g Kartuschen?


    Ich glaub, ich werd mir vor meinem nächsten AuslandsUrlaub nochmal neues Fahrradfluckzeug und solche Kartuschen kaufen :o
    Muss man bloß im Ernstfall denn Mantel soweit runterbekommen, dass man den Schlauch an der beschädigten Stelle herausziehen und flicken kann.
    Was nimmt man da am besten, ohne gleich das Rad auszubauen und wie oben geschildert mit dem Ständer einer anderen Maschine rumzuwürgen?
    Sowas hier? https://www.ebay.de/itm/Metal-…d-Werkzeuge-/273416378707


    Edith:
    Ich glaub ohne Demontage der Felge wird das keiner

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    2017er AT SD06 CRF1000L Rally Red, DCT. Anbauteile: TT-Nebel-SW, H&B-Motorschutzbügel unten, Kofferträgersystem "Lock-IT" von H&B, Honda Griffheizung und Hauptständer, selbst montierter Heck-Foto-Koffer.


    Speed has never killed anybody. Suddenly becoming stationary, that's what gets you.

    (Jeremy Clarkson)

  • #26


    Ohne ins Detail zu gehen, aber der Radausbau ist einfach, wenn man sich damit vorher mal beschaeftigt. Vorne wie hinten. An den Schlauch zu kommen, sollte man dann besser zuhause geuebt haben. Es gibt da tausend Anleitungen, Youtube Videos etc.l
    Die kleinen Kartuschen reichen nicht weit - ich vermute, Du brauchst 3-4 fuer hinten. Wenn Du dann was korrigieren willst, gleich das Doppelte. Fuer den Anfang sind ein Reifenspray, ein paar Kartuschen, Zange und Messer (um den Nagel loszuwerden) sowie ADAC Karte vielleicht ein guter Notbehelf.

  • #27

    sowas in der Art habe ich: https://shop.zweirad-stadler.d…Xw0TXpWFOJkRoCGT8QAvD_BwE


    da habe ich auf Reisen immer ein paar Kartuschen dabei, musste ich aber glücklicherweise noch nie benutzen. Zu Hause habe ich eine gute Fahrradstandluftpumpe. ich gehe auch davon aus, dass drei oder vier Kartuschen für den hinteren Reifen reichen, eine kleine Pumpe habe ich dann trotzdem noch dabei, ist irgendwo abseits in den Karpaten, auf dem Balkan oder in Tunesien alles besser als komplett liegen zu bleiben.

    RD04 + SD04

  • #28

    Ich hab einen kleinen Kompressor mit ... keine CO2-Kartuschen. Aber was kleines. Circa so groß wie zwei Zigarettenpackungen. Schafft ~ 2,5 Bar.


    Wenn die Kartusche leer ist, ist sie leer ... auch wenn vielleicht was daneben gegangen ist. Mit einem Kompressor kann ich pumpen so lange ich es brauche. Nötigenfalls auch nachpumpen, wenn das Loch doch nicht ganz dicht ist und ich schleichend Luft verliere.

  • #29

    Also die Empfehlungen die hier gegeben werden können hängen mMn vom Fahrer/Schrauber/Reifen/Beladung/Umgebung ab.



    Bzgl. meiner AT kann ich sagen, dass ich zuahuse auf dem Hubständer meine K60 Scout, TKC80 und Mitas e07 relativ easy wechsele. Erfahrung mit Reifenwechsel allgemein von Schlauchreifen/Felgen sind ein Riesenvorteil. Und Temperatur spielt auch eine nicht gerade kleine Rolle. Je kälter die Pelle, desto wärmer wird's dir.


    Vorne geht's leicht, Bremssättel können dran bleiben, Reifen geht leicht aus dem Bett und wieder rein, Ventil durchfummeln nervt wie bei allen 90/90ern. Einziehhilfe sehr nützlich.
    Rad hinten rein und raus auch relativ leicht, am besten bisschen Unterlage schaffen beim Einbau, dann läufts besser zwischen die Bremsbeläge und die Achse lässt sich gut schieben. Reifen hinten aus dem Bett drücken ist schon sportlich, viel Flutschi (Spülmittel) und die MotionPro BeadBreaker helfen mir da. Den Reifen hinten wieder drauf zu hebeln mache ich mit Niederhalter und nochmal viiieeeel Flutschi. Je mehr, desto weniger Bar bis das Ding sich wieder setzt.


    Zum Fahrer, Gepäck, Umgebung usw.:


    Für mich (das muss halt jeder selbst wissen) der Minimalist bzgl. Gepäck ist und was über 80kg wiegt, würde ich mir überlegen ob ich mir das jetzt bei saukalt, brütend heiss, der Dämmerung nahe, den Bock irgenwo drauf stelle, den Kram ausbaue, die körperliche Arbeit leiste den Reifen zu flicken, draufhebeln, das Ding hinten mit viel Druck wieder ins Bett (versuche) antue...


    Oder mal gucken wie weit ich mit der Panne aus dem unbefestigten/unbewohten Teil der Reise Richtung Straße/Zivilisation komme. Sei's mit Spray oder ohne. Das dann halt im Senkrechtmodus und langsam. Und wenn die Karre 50kg an Zubehör verbaut hat und noch 100kg an Packtaschen dran hängen, dann genau überlegen ;)


    Wenn du Räder aus und einbauen kannst wirst du relativ fix irgenwo hin kommen mit deinen Mitreisenden oder fremden Menschen wo dir geholfen werden kann. Zurück am Bock steht der bestenfalls noch da, dann kannst du das geflickte Rad wieder einbauen und gut ;)


    Viel Glück! Platte sind ja jetzt zum Glück nicht alltäglich, vielleicht erwischt's dich ja auch einfach nie.

  • #30

    Mit Hauptständer geht das wechseln gut. Du kannst dann auch mit deinem Seitenständer den hinteren Reifen von der Felge drücken.
    Ich hatte auf meiner Balkantour je einen Schlauch und Werkzeug dabei.
    Bisher hatte ich aber keine Panne in 55'000km, nur zu Hause geübt.

    Gruss Dani
    Honda Africa Twin CRF1000L rot, manuell

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