Windschilder im Vergleich

  • #491

    Endlich! Soeben habe ich meine ersten 50 km mit meiner neuen AT DCT gemacht. Ich muss sagen, dass ich mir vorher Gedanken gemacht habe, wie das wohl wird mit dem Wind, denn ich bin da etwas anfällig. Hier ist das doch auch für einige ein grosses Thema. Ich hatte auf meiner FJR einen Schild aus Kalifornien, der absolut perfekt war – und so habe ich auch für die AT nach den Probefahrten mit der hohen Honda-Scheibe bei California Scientific deren midsize Scheibe geordert, die schon lange vor dem Motorrad bei mir war. Diese ist etwa 4 cm kürzer als die hohe Honda-Sch.
    Ich bin 181, normale Proportionen, Sattelstellung zunächst tief. Helm: Shoei Neotec I. Nun: das funktioniert wirklich super! Bis 80 locker mit offenem Visier, bei 95 beginnt ein leichtes Flattern am Kopf, das ich aber mit dem Forkshield wegbringen werde, ich habe den Handtest gemacht. Nun, Autobahngeschwindigkeiten stehen noch aus, aber ich denke, das wird gut werden. Die Oberarme sind im Wind, wo die Abrisskante ist, konnte ich noch nicht feststellen (wie macht man das?).


    Also: beste Empfehlung von mir, um präzis zu sein, vorerst bis 100 km/h. Da ist Ruhe im Kartong.
    http://www.calsci.com/motorcycleinfo/ATwinprod.html
    Die Website ist ziemlich diletantisch. Aber ich glaube, das ist bewusst so gemacht. Einfach nur Funktion, kein Chichi. Der eine Firmeninhaber ist Physiker.


    Gruss, Alf

    Gruss, Alf

  • #493

    Aus all dem, was ich bisher hier im Forum gelesen und was ich selbst 'zusammener- und gefahren' habe habe ich hier mal was zusammengebastelt:


    Ich glaube inzwischen, dass die Art der Scheibe nicht so ausschlaggebend ist. Wichtig ist - meiner Meinung nach - dass die Scheibe unten relativ offen gebaut ist (wie die Honda-Scheiben) um einen Unterdruck zwischen Scheibe und Fahrer so gut wie möglich zu vermeiden, und dass die Scheibe in der Höhe genau zu der Sitzhöhe des Fahrers paßt.
    Mit 'in der Sitzhöhe paßt' meine ich folgendes: der Luftstrom von der Scheibe (die Abrißkante) sollte den Helm oberhalb des Visiers treffen. Wenn der turbulente Luftstrom deutlich über den Helm hinüber geht entwickeln sich dort irgendwelche "Windkreisel", die kreiselartig in diesem Bereich und um den Helm und wieder zurück gehen. Dies verursacht dann dieses Dröhnen und Vibrieren.


    Da geht es natürlich um Zentimeter. Ob die Scheibenhöhe paßt kann jeder für sich herausfinden durch Aufrichten und 'Zusammensinken'.


    Kann mir auch vorstellen, dass man diese Abrißkante etwas 'weicher' machen kann indem man einen kleinen Spoiler oben auf der Scheibe anbringt (Oberkante des Spoilers und der Scheibe fast auf gleicher Höhe) und diesen - wie hier schon beschrieben wurde - etwas 'negativ' ausrichtet. Der Spoiler sollte also nicht parallel zur Scheibe ausgerichtet sein, sondern die Oberkante des Spoilers sollte oben weiter von der Scheibe entfernt sein als unten. Dadurch sollte sich die Abrißkante des Luftstroms etwas verbreitern und weicher werden.


    Werde mir mal eine höhere Scheibe (höher als die Honda-TourenScheibe) besorgen und dann mit Stichsäge und Gehirnschmalz etwas ausdenken.


    Gruß
    Fred

  • #494

    MRA hatten das auf ihrer Seite mal gut erklärt aber das find ich leider nicht mehr.
    Also bei der Anströmung des Körpers gibt es grundsätzlich 2 verschiedene Arten, turbulente Strömungen und laminare. Turbulente sind immer schlecht. Da hat man eine sich ständig wechselnde Windlast auf Oberkörper / Helm und dazu kommen auch noch seitliche Komponenten dazu. Wenn also genau der Helm in der turbulenten Strömung liegt dann wird der ständig in alle Richtungen hin und her geworfen, außerdem hat man laute, wummernde Geräusche die sehr belasted sein können (macht mal im Auto auf der Autobahn die Fenster auf, da entsteht auch so ein wummern). Ist bei mir so (1,75m) mit dem normalen Honda Windschild.
    Turbulente Strömungen werden schlimmer, je schneller die Luft ist. Die wird schneller, wenn man den Windschutz vergrößert, also höheres Windschild oder weniger Hinterströmung (dichter). Eine turbulente Strömung ist eigentlich nur dann akzeptabel, wenn sie über dem Fahrer liegt aber dafür braucht man ein sehr hohes Windschild. So machen das Goldwing und Konsorten. Die fahrende Schrankwand verdrängt so viel Luft, dass man die nicht beruhigt kriegt also setzt man Fahrer und Sozius einfach komplett in den Windschatten. Erhöht aber Luftwiderstand und damit Spritverbrauch.
    Was man daher versuchen sollte ist, die Strömung laminar zu bekommen. Das kann man schaffen, indem man die Hinterströmung vergrößert, das Schild verkleinert oder einen Diffusor im kritischen oberen Bereich anbaut.
    Hinterströmung verbessern macht zum Beispiel der Batzen scheibenversteller. Es kommt mehr Luft zwischen Windschild und Motorrad durch und außerdem wird der Bereich des Windschattens so in der Höhe variiert, dass der Helm genau im ruhigen Bereich liegt.
    Kleines Windschild macht die Strömung laminar weil es gar nicht mehr wirklich eine Abrisskante gibt. Man sitzt voll im Wind wie auf einem Naked Bike.
    Ein Diffusor ist ein Spoiler im oberen Bereich des Windschildes wie es der MRA Variotouringscreen hat. Der bewirkt eine Verlangsamung der durchströmenden Luft, sodass am Helm immernoch Luft ankommt aber eben deutlich verlangsamt. Das find ich persönlich die geschickteste Lösung. Ich habe nämlich einen relativ hohen Frischluftbedarf und so hab ich immernoch einen konstanten Strom an Luft am Helm.


    Der MRA Windschild funktioniert, obwohl er das Motorrad vorne besser abdichtet. Es gibt eben mehrere Wege :)

  • #495

    Hallo Alex,
    danke für deinen aufhellenden Bericht.
    Gibt mir immer wieder Mut wenn jemand mit ähnlichen Windschutz-Vorstellungen seine Lösung gefunden hat.
    Für meine Körpergröße (185) ist die MRA-Scheibe nichts - sie haut mir die Abrißkante genau aufs Visier. Es rauscht sehr stark (deutlich stärker als jetzt mit der abgesägten kurzen MRA-Scheibe). Es gibt so gut wie kein Dröhnen und Vibrieren aber fahren mit offenem Visier ist über 60km/h nicht möglich.
    Ich halte auch sehr viel von der zum Fahrer geneigten Form der MRA-Scheibe - aber ich müßte sie höher stellen - aber dafür ist sie mir im Originalzustand schon zu instabil.


    Gruß
    Fred

  • #496

    Ich habe bei der MRA Scheibe zwar keine turbulente Strömung entdecken können (langsames aufstehen bei 100) aber eine Abrisskante, in der die Luft schneller strömt gibt es natürlich. Schade, wenn das bei dir nicht passt. Mir liegt der MRA Schild bestens. Ich hab am Helm meine Ruhe aber trotzdem immer frische Luft im Gesicht. Wenn du mit der Sportscheibe zufrieden bist ist das ja auch gut. Deshalb gibt's ja unterschiedliche, Geschmäcker sind bekanntlich verschieden

  • #497

    Bei meiner AT habe ich akuten Handlungsbedarf, bin aber durch die zahlreichen Beiträge zum Thema Windschilder mittlerweile reichlich verwirrt...Ich möchte nicht x verschiedene Windschilder kaufen und montieren, bis ich irgendwann zufrieden bin. Statt dessen hoffe ich, dass mir jemand mit ähnlichen Rahmenbedingungen den entscheidenen Tip geben kann.


    Ich bin 1,84m groß und fahre mit Shoei Neotec 2 und dem serienmässigen Windschild. Ab ca. 70 KM/h muss ich das Visier schliessen und ab ca. 100 KM/h trommelt es mächtig auf dem Helm. Über 130 KM/h ist sehr unangenehm. Der Luftstrom scheint auf Höhe der Visiersoberkante auf den Helm zu treffen. Ein Forkshield ist bestellt. Ob es Linderung bringt, werde ich sehen.


    Welches Windschild würde bei mir evtl. Sinn machen bzw. den Luftstrom über meine Rübe lenken können? Das ich selber ausprobieren muss ist mir klar, aber evtl. kann ich die Auswahl der Windschilder ja reduzieren.


    Dank und Gruß
    Carsten

    „Wo kämen wir hin, wenn jeder sagte, wo kämen wir hin und keiner ginge, um zu sehen, wohin wir kämen, wenn wir gingen.“
    Kurt Marti

  • #498


    Lieber Carsten,
    ich würd mit dem Batzen-Versteller anfangen, dann brauchst du bestenfalls gar keine andere Scheibe und kannst das zentimetergenau einstellen. Wenn du willst, dass der Luftstrom komplett über die Rübe gelenkt wird, ist (zusätzlich) eine hohe (Touring-) Scheibe wohl unumgänglich, mit Batzen ist es dann eigentlich egal welche hohe Scheibe. Ich fahr mit der Variante Batzen +mittlere VStream, ganz genau so wie im (bekannten) Video ganz am Anfang zu sehen ist (Scheibe auf mittlerer Batzen-höhe - und hab auch ein Forkshield (DIY).

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    Ich bin etwas grösser als du (190, hohe Sitzposition, AT 2016). Mit dieser Kombination fahr ich über 140km/h mit Sonnenbrille und stets offenem Visier, d.h. auch bei Hitze ist das recht angenehm, denn etwas Wind gibt es trotz Windschatten. Ich hab lange getüftelt (Honda-touring, Givi Airflow, MRA Aufsatz...), die VStream ist ihr Geld wert, sie ist auch etwas breiter als die meisten anderen und den Batzen kriegst du auch wieder los, falls er bei dir unnötig wird. Ich hab jedenfalls meine definitive Lösung gefunden. Aber Aerodynamik ist eine tricky-Angelegenheit, da zählt jeder Zentimeter.
    dlzg
    Adrian

  • #499

    Hallo zusammen,


    hier mal ein Update:


    Ich fahre seit einigen Tagen mit einem Forkshield. Das hat mir sehr viel gebracht, da das Wummern im Helm und damit meine Kopfschmerzquelle Nr.1 verschwunden ist.


    Heute bin ich 170 KM mit dem Batzen-Versteller an der originalen Scheibe gefahren. Nach einigem Hin- und her probieren steht die Scheibe nun ca. 2 cm vor der obersten Stellung, also relativ hoch. Auch das hat viel gebracht so dass ich nun relativ bequem bis ca. 110 km/h mit offenem Visier fahren kann. Allerdings bekomme ich nach wie vor relativ viel Windzug an den Augen ab, der von den Seiten des Windschildes kommt. Auf Dauer ist das für die Augen nicht sehr angenehm...


    Mal sehen, evtl. werde ich demnächst eine andere Scheibe testen. Aber erst ist die Sitzbank dran ;) Da die höher werden soll, warte ich diesen Schritt erst mal ab.


    Grüße
    Carsten

    „Wo kämen wir hin, wenn jeder sagte, wo kämen wir hin und keiner ginge, um zu sehen, wohin wir kämen, wenn wir gingen.“
    Kurt Marti

  • #500


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