Gepäcklösung 3 Tage bis 3 Monate

  • #1

    Hallo zusammen,


    ich möchte mir für meine neue Africa Twin ein Gepäcksystem zusammenstellen, mit dem ich idealerweise alles von 3 Tagen bis 3 Monate abdecken kann - sprich, es muss in irgendeiner Form modular sein.


    Es gibt keine "Altlasten" bzw. ich kann von Grund auf neu planen. Das Budget ist nicht begrenzt und ich mag lieber einmal das richtige kaufen als viel Geld in B-Lösungen zu versenken. Ich reise eher spartanisch; für 3-4 Tage auf dem Motorrad reicht mir zB ein Rucksack und auch bei zwei Wochen Fernreise nehme ich nur Handgepäck mit.


    In Summe soll mein System aus Koffern/Softgepäck + Hecktasche + evtl. Tankrucksack bestehen. Auf Minitaschen hier und da möchte ich verzichten. Auf keinen Fall möchte ich ein Topcase.


    Anfangen möchte ich mit den Koffern/Softgepäck, ich denke der Rest ergibt sich dann.


    Grundsätzlich frage ich mich, warum so viele AT Fahrer *nicht* die original Koffer fahren - man braucht doch dann immer einen separaten (schweren, unansehnlichen, sperrigen) Kofferträger? Ich verstehe das noch, wenn man mehrere Motorräder hat und nur 1x Koffer kaufen möchte, aber sonst... Übersehe ich da was? Scheint es ja auch leider nur noch auf dem Gebrauchtmarkt zu geben...


    Eigentlich spräche alles für Softgepäck, aber ich habe zwei Bedenken:
    - zwingend externe Kofferträger erforderlich
    - kein Diebstahlschutz, wenn man das Motorrad mal länger aus den Augen lassen möchte - haben Softgepäckfahrer da keine Bedenken oder lasst Ihr Euer Motorrad einfach nie alleine?


    Vielleicht habt Ihr ja den ein oder anderen Denkanstoß für mich...


    Viele Grüße

  • #2

    Wenn du die originalen Koffervorbereitungen nutzen möchtest bleibt da eigentlich nur Koboldbike.


    Für mich die einzig Sinnige Lösung, sollte man die OEM Koffer nicht nutzen wollen.

  • #3

    Du sprichst da einige Punkte an, die auf diversen Foren ewig diskutiert werden: Koffergroesse, Koffer oder Taschen, etc. Entsprechend gibt es da auch tausend Antworten. Um Dir speziell weiterhelfen zu koennen, waeren einige Details mehr hilfreich:
    - faehrst Du auch im schweren Gelaende oder gar nur Strasse?
    - soll der Soziusplatz weiter genutzt werden koennen?
    - besuchst Du viele Grosstaedte ?
    - hast Du eigene Erfahrungen mit Gepaeck auf Motorradtouren? Bei mir hat die Gepaeckmenge weniger mit der Reisedauer als mit den Umstaenden zu tun. Brauche ich Campingausruestung, einen Hocker fuers Lagerfeuer, Winterkleidung?


    Originalkoffer sind schlank und verzichten auf einen auffaelligen Traeger. Wer viel Schotter faehrt, will vielleicht nicht darauf vertrauen, dass die Originalkoffer dem Geschuettel standhalten. Zudem ist es umstaendlich, wenn Koffer sich seitlich oeffnen.


    Alukoffer geben den Anschein von Abenteuer, und man kann toll diverse Aufkleber unterbringen. Sie sind abschliessbar - und niemand schert sich daran, dass die Schloesser ueblicherweise schund sind. Sie sind leicht zu beladen und geben einen Sitzplatz vorm Zelt. Man kann drum rum weitere Kanister, Flaschen und Taschen anschrauben. Je nach Design sind sie oft rubuster als die Originalkoffer.


    Bei Taschen sind oft die wasserdichten Innentaschen herausnehmbar, so dass die Aussentaschen - und der Strassendreck - nicht mit ins Zelt oder Hotelzimmer muessen. Faellt man um, gibt es weniger Verletzungsgefahr. (Wenn der Fuss unter die Kofferkante geraet, kann man schnell ins Krankenhaus geraten.) Die meisten Taschen sind nicht einfach gegen Diebstahl zu sichern, und sie sind oft umstaendlich zu beladen.
    Es gibt schnittfeste Taschen aus Keflar, und man kann sich mit abschliessbaren Spanngurten oder Gepaecknetzen behelfen. Die dienen dann auch gleich dazu, Helm, Stiefel und Kombi anzuschliessen.
    https://www.adventure-spec.com…n-panniers-mk2-10745.html
    Es gibt auch Taschen, die oft ohne Traeger auskommen, dann allerdings kaum Platz fuer einen Sozius lassen.
    https://moskomoto.com/products/reckless-80l


    Auf dem Foto unten siehst Du beide Systeme im Vergleich. Auf meiner AT nutze ich die Taschen rechts.

  • #4


    Mir ist seit 25 Jahren nichts mehr gestohlen worden, und das hatte nichts damit zu tun, ob ich Koffer oder Taschen nutzte. Fast alle Motorradkoffer lassen sich mit einem Schraubenzieher aufbrechen, da entweder die Verschluesse oder die Steckschloesser nicht viel aushalten.
    Auf dem Lande ist das Risiko recht gering, zumal da jeder jeden kennt. Ich bin weit vorsichtiger in Grosstaedten und nahe Touristenfallen. Dort bevorzuge ich eine Hotelgarage oder einen bewachten Parkplatz.

  • #5

    Erstmal vielen Dank für die Antworten.


    Die Koffer von Koboldbike möchte ich nicht. Da fände ich die Honda-Koffer deutlich ansprechender.



    Auf einer Reise fahre ich Straße und leichtes Gelände, aber keine verblockten Singletrails.



    Nein, ich fahre grundsätzlich alleine - Verantwortung und so...



    Jedes Mal wenn ich fahre, fahre ich zwangsläufig durch die schönste Stadt Deutschlands (Köln) :). Ansonsten... nein, aber ich verstehe die Frage nicht ganz. Falls es wegen der Breite der Gepäcklösung ist: ich stelle mich im Zweifel im Stadtverkehr hinten an, niemand mag es im Stau überholt zu werden.



    Ich habe leider (noch) viel zu wenig Reiseerfahrung auf dem Motorrad, bisher bin ich auch immer nur von Hotel zu Hotel gefahren. Campingausrüstung werde ich eher nicht mitnehmen. Wenn ich ehrlich zu mir selbst bin, schätze ich am Ende eines Fahrtages eine gemütliche, saubere Unterkunft, eine heiße Dusche und leckeres, gesundes Essen.


    Der Nutzwert der Gepäcklösung ist mir auf jeden Fall wichtiger als der "Adventurelook". Für Koffer sprechen für mich echt nur der Diebstahlschutz (mit dem es auch nicht so weit her ist wenn ich das hier richtig verstehe) und im Falle der Honda-Koffer der redundante Träger. Jetzt könnte ich natürlich überlegen für kurze Touren die Koffer zu kaufen und für eine längere Reise einen Träger für Taschen zu montieren, aber ich wollte ja gerade nicht 2x kaufen...


    Wie lange dauert denn die Montage/Demontage eines Kofferträgers?

  • #7


    Abseits grosser Staedte oder grosser Sehenswuerdigkeiten wuerde ich das Diebstahlrisiko eher gering einschaetzen - fast unabhaengig vom Reiseland.



    Dann wuerde ich nach Gepaeck suchen, das sich leicht abnehmen und ins Hotelzimmer tragen laesst. Viele Supermaerkte haben Kunststoff-Tragetaschen, die von Form und Groesse perfekt als Kofferinnentaschen passen. Wenn dann doch mal fuer eine Tour der Platz nicht reicht, schnallst Du einfach ein Rackpack auf den Soziussitz.



    Fuer mich zulange, ich nehme meine Touratech-Traeger nie ab. Beim QuickLock System von SW-Motech soll das sehr schnell gehen. Allerdings habe ich 2 Bekannte, bei denen die QL-Traeger im Gelaende brachen (nicht auf AT).


    Im ueberigen sind Fernreisetreffen, wie das HU-Meeting (dieses WE nahe Kaiserslautern) super Gelegenheiten, diverse Systeme selbst in Augenschein zu nehmen.

  • #8


    Oh ja!
    Enduristan-Tankrucksaecke sind genau deshalb innen rot. Nachdem ich das gelernt hatte, achte ich bei Taschen immer auf eine helle Farbe innen.
    Und keine Kanusaecke, die nur am Ende zugaenglich sind. Ich nutze ein weisses Ortlieb Rackpack - gleiches Design wie die Vanuccitasche. (verkauft ueber Touratech).

  • #9


    Aber gern: ich hatte mit den Honda-Koffern angefangen. Grundsätzlich fand die ganz gut, wasserdicht, abschliessbar, geringes Gewicht. Leider war meine Erfahrung, dass Umfaller zur Realität eines Zweiradfahrers gehören, und da haben die Hondakoffer meine AT vor grösseren Schäden gut geschützt, dafür war der eine Koffer danach Schrott.


    Danach hab ich mich für die Lösung von Bumot entschieden, mit Kofferträgerrahmen, und sowohl Alukoffer als auch Softtaschen.
    Alukoffer weil mehr Platz, abschliessbar und 100% wasserdicht.
    Softtaschen weil leichter, trägt weniger auf.
    Dazu gibts noch die abschliessbare Werkzeugbox, die find ich super.


    Schlussendlich fahr ich 95% mit den Softtaschen rum, selten ganz ohne bzw. mit Alukoffer.


    Heute würd ich nur noch die Softtaschen, mit Trägerrahmen nehmen.


    Einen nicht unwichtigen Punk finde ich, dass der Gepäckrahmen bei einem Umfaller doch das Heck schützt, ob mit oder ohne Koffer dran. Alukoffer sollten sowas aushalten, evtl. gibt es ne Delle, Softtaschen werden sowas unbeschadet überstehen.


    Übrigens: wenn keine Wertsachen drin sind, ist die Nichtabschliessbarkeit kein Thema (z.B. Kleider, Sportsachen, Trinkflasche... lass ich auch mal drin). Das Notebook/Tablet/Telefon würd ich aber nicht wagen drin zu lassen.

  • #10

    Hi,


    ich habe mir vor kurzem die gleichen Gedanken gemacht und hatte ein ähnliches Einsatzgebiet.


    Ich wollte vor allem auch keinen sperrigen Kofferträger Rahmen.


    Die Honda Koffer waren mir aber zu teuer also ist es bei mir folgende Lösung geworden.


    H+B C-Bow Halterung
    Givi GRT 708 Satteltaschen (Achtung nur je 15l)
    +C-Bow Adapter


    Vorteile: Softgepäck Lösung
    Wasserdicht
    Schnelles an/abbauen (Abschließbar)
    Relativ "günstig"


    Bei längeren Touren kann noch Problemlos eine z.B. 40l Rolle auf dem Sozius Sitz befestigt werden.


    Ich finde Softgepäck sieht an einer "Enduro" einfach stimmiger aus[emoji57]


    Im Alltag, z.B. ins Büro, fahre ich auch oft nur mit einer Tasche. Das Vesper und die Zeitung muss ja irgendwo untergebracht werden [emoji13]


    Grüße
    JD

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