ORange is the new black!

  • #11

    Den Ausflug zu KTM hab ich bereits hinter mir und bin froh jetzt wieder 2 AT´s in der Garage zu haben.

    Nach dem Verkauf meiner ATAS 2018 musste es mit aller Gewalt eine 1290 Super Adventure R sein. Der Motor ist einsame klasse, niedrige Drehzahlen lehnt er leider komplett ab, bis 2,5k gibts nur Kettenhackerei, danach wirds ruhiger, dafür wird man ab dann mit enormer Beschleunigung belohnt. Die Beschleunigung ist nicht linear wie bei den AT, sie setzt brachial ein und treibt einem ein fettes Grinsen ins Gesicht. Die Sitzposition war für mich mit der einteiligen höheren Sitzbank aus dem PP Programm nahezu ideal (905 mm).

    Auch der Windschutz war sehr gut, bei mir auf der SAR mit der Scheibe der SAS nahezu perfekt. Gabelschachtabdeckungen wie bei der AT nicht notwendig, da KTM einen halbmondförmigen Schutz an der Gabel unterhalb des Tanks verbaut (clevere Bürschchen). Das Fahrwerk von WP mit Nachjustierung absolut klasse, selten so ein Fahrwerk gefahren. Das waren die Vorteile. Nun könnte man sich fragen warum ich zur AT zurück bin bei soviel Lobhudelei. Die Nachteile kommen jetzt.

    Bereits nach kurzer Zeit hatte ich mehrere Garantiefälle. Ein kapitaler Höhenschlag im Vorderrad, die Felge wurde von KTM auf Garantie getauscht, die Ersatzfelge war zwar neu aber auch nicht prickelnd. Ebenfalls nach kurzer Zeit verabschiedeten sich die Grafiken am Tank, wurden ebenfalls auf Garantie erneuert. Mit den Problemen hatte ich nicht alleine zu tun, ein Blick ins orangene Forum genügt um genau diese Fehler bei der SAR häufiger anzutreffen. Der Tausch wurde zwar durchgeführt, war aber nicht problemlos, jedes mal zum Händler vorführen und beteuern das es nicht meine Schuld war, Garantieantrag stellen, warten auf Antwort (nach gefühlt 10 Telefonanrufen), Werkstatttermine buchen und wieder hinfahren.

    In schnellen Kurvenkombinationen ging die 1290 SAR nicht so bereitwillig rein wie die AT, die Sache mit dem 21er Vorderrad funktioniert bei Honda besser. Dafür war sie geradeaus ein Hammer, aber das Leben besteht ja nicht nur aus Geraden bei denen man es ständig krachen lässt.

    Dann das Gezerre mit der Bereifung, KTM war da ja sehr trickreich, die ersten Modelle von Ende 2017 waren mit voller Höchstgeschwindigkeit eingetragen, da gabs wohl etwas Stress mit den Behörden, da es keine 21 Zoll Reifen mit Kennung W oder schneller gibt. Da stehen max nur V zur Verfügung, also ruderte KTM zurück und verpasste den SAR ab Anfang 2018 eine reduzierte Höchstgeschwindigkeit von 228 kmh um wieder konform mit den V-Reifen bis 240 kmh zu sein. Wobei an der Leistung nix reduziert wurde und der Bock locker die 250 kmh knackte.

    Mit Sicherheit lag es auch an mir das es mich zur AT wieder zurückzog, ich musste erkennen das 160 PS für eine Reiseenduro nur begrenzt Spaß machen und mir die Handlichkeit der AT besser gefällt.

    Dazu kommen Inspektionskosten die jenseits von Gut und Böse sind. Während meine AT mit DCT locker unter 200 Euro liegen, knackte die KTM regelmäßig die 300er Marke spielend.

    Auch der Anschaffungspreis ist bei KTM sehr unterschiedlich, kauft man außerhalb der Aktionszeiträume eine KTM zahlt man sich dumm und dusselig und der Preis einer 2020er ATAS DCT mit EERA erscheint einem wie ein Sonderangebot auf dem Schäppchenmarkt, das eskaliert völlig. Kauft man stattdessen während einer "Let´s trade Keys Aktion" oder wie die anderen Aktionen auch immer heißen, kann man mit allen weiteren Rabatten auch mal spielend 5000 Euro sparen, ein Schlag ins Gesicht des Kunden der außerhalb der Aktionszeiten kauft.

    Diverse Softwareprobleme und weitere Werkstattaufenthalte rundeten das Bild ab, von selbst resetteten Tripzählern, falschen Softwareständen oder leuchtenden Punkten auf dem Display (unbedingt Schutzfolie verwenden) nach Regenfahrten mit Austausch des kompletten TFT sprechen nicht dafür das KTM die Sachen voll im Griff hat. Auch funktioniert der Quickshifter nicht so geschmeidig wie bei Honda, erst bei der Produktion der 790 Duke erkannte KTM das es Sinn macht den QS gemeinsam mit dem Moped zu entwickeln und nicht nachträglich reinzufriemeln, bei der 790 funktioniert er perfekt.

    Fazit für mich:

    Der 1290er Motor ist ein Knaller, egal wo er verbaut ist, leider hat er keinen Bock auf niedrige Drehzahlen und man muss beim Beschleunigen sehr auf der Hut sein, da die Kraft abrupt einsetzt und die Arme lang zieht. Man vergisst das Reisen und ist dem Rausch der Geschwindigkeit sehr oft erlegen, was für mich am Ende zum erneuten Wechsel führte. Qualitativ hat mich Honda mehr überzeugt, über die Haltbarkeit des 1290er Motors erlaube ich mir kein Urteil, es gibt auch dort Mopeds mit über 100k km auf der Uhr, aber leider auch viele Motoren die sich weit davor verabschiedet haben.


    Ich hab zuviel geschrieben, sorry, aber das musste mal raus.

  • #12

    Hab ich das jetzt richtig verstanden, dass du nach nur ein paar Tagen die KTM wieder verkauft hast und dir wieder eine Twin gekauft hast?

  • #13

    Nein, der Rausch hielt knapp ein 3/4 Jahr an. Der Reiz mit einer fahrenden Schrankwand trotzdem unglaublich fix unterwegs zu sein hat mich ne Weile gefesselt. Irgendwann bin ich aus dem Rausch erwacht und sie wurde verkauft.

  • #14

    Das lässt mich überlegen, doch eine AT statt eine Superduke GT zu kaufen, obwohl die Superduke Gt auch für die Rennstrecke geeignet wäre, mangels Reifen die AT aber nicht. :D

    Si natare non potes, numquam culpa subligaris est balnearis.

    :romance-caress:

  • #15

    Hallo Spassfahrer,

    bin mal gespannt wie es um die Qualität meiner ORange steht. Als alter Honda-Fan mache ich mir da ein wenig Sorgen, aber ich will dem Hobel eine Chance geben. Ich bin immer noch von dem Motor faszieniert. Mir war die AT mit dem DCT zu langweilig geworden. Das sehr direkte Fahrwerk der ORange finde ich absolut super, aber die AT ist sicherlich komfortabler. Mal sehen wie ich in einem halben Jahr die Sache sehe, aber ein DCT werde ich mir für ein Moped niemals wieder kaufen. Mir hat auch die Modellpolitik von Honda nicht gefallen, durch die 1100er Twin und dem Abverkauf der 1000er sind die Preise in den Keller gegangen. Mir kam die KTM fast schon günstig vor, wenn ich bedenke, was Honda so abruft. Aber die Zeit wird zeigen, ob meine Entscheidung richtig war. Schaun mer mal!:think:

  • #16

    Naja, in den Keller gehen bei uns auch die Gebrauchtpreise für die AT nicht. Es scheint wie verhext zu sein in A. Die Dinger bleiben sehr wertstabil. Als Suchender nach einer SD06 ein Nachteil.

    Das DCT ist für mich DAS Argument für die AT, ich langweile mich gerne :D

    Si natare non potes, numquam culpa subligaris est balnearis.

    :romance-caress:

  • #17

    Bin mal gespannt wie es um die Qualität gestellt ist. Die Fahrleistungen zaubern mir immer noch ein Grinsen auf das Gesicht. Mit der erhöhten Sitzbank von der S habe ich meine Sitzpostion deutlich verbessert. Auf die Twin hatte ich damals die Touratech Sitzbank gebaut, dann wurde die Sitzpostion auch besser. Ich Kurven habe ich das Gefühl mit der ORange immer etwas zu langsam zu sein, die Maschine "fällt" im Gegensatz zur Twin in die Kurven. Ich werde mich sicherlich daran gewöhnen, aber es ist ein deutlicher Unterschied zur Twin. Das Display ist um längen besser, nach Anlaufschwierigkeit habe ich auch die KTM MyRide APP installiert bekommen und es funktioniert tadellos. Aber mein TOMTOM werde ich wegen der kurvigen Streckenführungen weiter benutzen. Aber Honda hat ja jetzt nachgezogen und bietet auch eine Navi-Funktion.

    Alles in allem habe ich den Kauf bis jetzt nicht bereut!

    Gruß, Wolfgang

  • #19

    ... bitte nicht beleidigt sein und auch nicht persönlich nehmen:romance-interracial: !

    Aber für mich als alten KTMler (Und daher nehme ich mir die Frechheit auch raus)

    sind die neuen Adventure Modelle technisch sicher top, aber optisch (und das ist sicher subjektiv) einfach nur noch

    grotten hässlich;(<X||.

    Sorry, aber das war der Hauptgrund zu Honda zu wechseln.

    Nochmals, ist nicht böse gemeint, musste aber mal raus.:saint:

  • #20

    Nun, Schönheit entsteht im Auge des Betrachters, an den Scheinwerfer musste ich mich allerdings gewöhnen.....


    iceman : Ich habe mir mittlerweile die etwas höhere Scheibe der1290 S angebaut und fahre in der unteren Position. Die KTM hat sereinmäßig einen Scheibenversteller. Ich komme so zurecht, im Sommer werde ich wohl wieder auf die kleine Scheibe der R wechseln. Ich bin 195cm groß, Tempo 100 km/h kann ich gut fahren, bei >80km/h schließe ich das Visier am Enduro-Helm. Bei 140 km/h ist es schon recht zugig, stelle ich die Scheibe auf die höchste Position, habe ich das Gefühl das der Fahrtwind auf den Helm gelenkt wird, deshalb die untere Position. Mal sehen wie das bei Regen ist. An meiner Twin hatte ich damals den Batzen-Versteller mit Originalscheibe angebaut und war in der hohen Position sehr zufrieden. Ich versuche Autobahnfahrten zu vermeiden, nur bei langen Anreisen fahre ich Autibahn und damit dauerhaft höhere Geschwindigkeiten. Eigentlich wollte ich ja auch die 790R fahren und bin dann an diesem Kraftpaket von Motor hängen geblieben. War eine Lust und keine Vernunft-Entscheidung.

    Gruß,

    Wolfgang

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