Offroad-Tipps für absolute Neulinge-AT-spezifisch?

  • #11

    Ich bekam gerade eine Nachricht von einem Mitglied, der den Verdacht äußerte, dass ich entweder noch ein Teeny wäre, oder es aus rein provokativen Gründen hier gepostet hätte.
    Daher nochmal folgendes Statement (leicht verkürzt aber Inhaltlich vollständig identisch mit der privat erfolgten Antwort):


    a) ich bin 46 Jahre alt und meine mein Posting durchaus völlig ernst.


    b) Ich will nicht ohne jegliche Erfahrung direkt querfeldein mitten durch den Wald, nur mal den einen oder anderen nicht asphaltierten Weg entlang, die mein "Eisenschwein" was ich bisher fahre (Yamaha XJR 1300 Bj 2000) sicherlich nicht so einfach schaffen würde, vom Gewicht, Alter und fehlender Technik der Maschine abgesehen schon alleine wegen der Bereifung und dem Fahrwerk. Also keineswegs "vollcross", sondern bestenfalls einen Weg, den ich mit meinem Treckingrad mir auch noch zutrauen würde. Da ich aber wirklich null (Motorrad-)Geländeerfahrung habe, möchte ich mir auch bei diesen relativ einfachen Abstechern nichts falsches angewöhnen. Ist das wirklich SO falsch gedacht von mir?


    Das mit der Wasserdurchfahrt ist reine Neugier aufgrund doch zahlreicher Fotos im Netz. Mehr als eine Handbreit Wasser kommt in diesem Jahr auf keinen Fall unter meine Räder, da hab ich viel zu viel Schiss dass das gründlich schiefgeht.


    c) Ich bin relativ neu hier, und ja, meine AT kommt erst noch. Glaubst Du allen Ernstes, dass ich jetzt schon direkt hier im Forum (wo ich bisher nur positives "erlebt" habe) einfach mal Stunk irgendwelcher Art und vor allem aus reiner Langeweile machen will?


    Ich beginne ab dem 02.Mai einen neuen Job, wo ich nur eins jetzt schon weiß- sobald ich eingearbeitet bin fallen Überstunden an, und es kann passieren, dass ich "flexibel" sein muß, wenn es dringlich wird.
    In meinem Alter und bei einer neuen (guten!) Stelle, da darf man nicht zu anspruchsvoll sein ;)
    Die neue AT will ja auch bezahlt werden... ich habe erstmal keinen Anspruch auf Urlaub (6 Monate lang), und danach wird es sich zeigen, wie es klappt. Da dann aber schon November ist, wird es knapp werden, ein Training zu buchen (und auch tatsächlich es wahrnehmen zu können).


    Ich bin garantiert kein Engel, okay, und wenn ich denke dass ich Recht habe, KANN ich auch mal SEHR direkt werden.
    Aber wie ich schrieb, Dein Verdacht trifft nicht mal Ansatzweise ins graue.


    Vielleicht sehen wir uns ja mal auf einem AT-Treffen. Spätestens dann wirst Du merken, dass ich eigentlich sehr umgänglich bin :)
    P.S.: Ich bin wegen dieser Nachricht nicht sauer, möchte aber nicht den Verdacht aufkommen lassen, dass ich sowas machen würde.


    Dir, und allen anderen natürlich ebenso, einen schönen Abend und einen guten Start in den kommenden Arbeitstag. :)

    Zuhause im Westerwald. Da wo der Winter 6 Monate dauert und die restliche Zeit es kalt ist. ;)
    natogrüne AT mit DCT, ABS.

  • #12



    Danke, auch so...
    und nun back to the roots ;)

    Gruß Jürgen

  • #13

    Hallo


    herzlichen glueckwunsch fuer dein mopped wahl, at ist mit sicherheit kein bike fuer anfaenger aber jetzt hast du es und versuch das beste daraus zu machen und du wirds grosse freude haben


    wie du schon sagtest off road training ist eine gute sache
    ordentliche schutz kleidung ist ein muss ( ich denke an mx protection )
    zusaetliche kranken versicherung nur fuer alle faille
    fahrwerk einstellung fuer off/on road
    niemals alleine off roading
    ich denke der ein oder andere wird was zu meiner liste zufuegen


    gruss

  • #14


    Hallo und danke.
    Ich bin nur was Geländefahren betrifft ein Anfänger, nicht so generell beim Motorradfahren ;)
    Und sowieso nie ohne Schutzkleidung unterwegs (auf dem Motorrad, grins)


    Jep- ich muß nur dazu kommen. Mal zum Feierabend, gerade im Sommer, noch eine Runde zu drehen ist was anderes, als einige Wochen vorher ein Training z buchen wo der Termin fest steht. Aber schauen wir mal :)

    DAS ist mir zum Beispiel neu. Worauf sollte ich da achten, und wie können die Kosten dafür sein?


    Welche sind da angeraten? (Mit vollständiger Schutzkleidung wiege ich (grob geschätzt) in etwa um die 110-115 kg

    Klingt logisch, und könnte sich einrichten lassen ;)
    Danke ^^

    Zuhause im Westerwald. Da wo der Winter 6 Monate dauert und die restliche Zeit es kalt ist. ;)
    natogrüne AT mit DCT, ABS.

  • #15

    ich warte auf http://www.racetech.com/ bis die soweit sindd, bin super gluecklich mit ihren produkten seit vielen jahren.
    zusatz versicherung ist von vorteil wenn du single trails faehrst wo kein notartzt oder atv hin kommt und dann per
    hubschrauber ins krankenhaus fliegen musst, ein bekannter von mir hatte glueck im unglueck und seine zusatzt versicherung
    zahlte knapp 50.000$
    ich denke adac muesste so was haben

  • #16


    Also wirklich Basics!


    Grundsätzlich: Bleibe maßvoll! Übe auch das, was du kannst, so lange, dass es ohne Denken klappt und du es unverkrampft und wirklich locker hinkriegst! Lass dich nicht verleiten, schnell sein zu wollen. Mit zunehmender Sicherheit kommt die Geschwindigkeit ganz von allein.
    Und: Mit Serienbereifung lieber im Trockenen bleiben. Schotter ist okay.


    Man muss nicht jeden unbefestigten Weg stehend fahren. Gerade mit der AT kann man Durchschnittsfeldwege auch sitzend mit 100 unter die Serienbereifung nehmen. Zum Sitzend fahren später.


    Für mich (1,84m) ist der Lenker in Standartposition für Offroad-Sitzposituion etwas weit am Körper. Ich habe ihn einige Grad nach vorn gedreht. So hat man mehr Bewegungsfreiheit, die man im Gelände gut gebrauchen kann. Wenn du größer bist und dich beim Stehend fahren bücken musst, solltest du über eine Lenkererhöhung nachdenken. Winkel für Brems- und ggf. Kupplungshebel so einstellen, dass du sie auch stehend und weit vorgebeugt gut bedienen kannst.


    Stehend fahren:
    Ballen bzw. vordere Fußhälfte auf der Raste!
    Zum Bremsen und Schalten wird der Fuß ggf. vorn geschoben und dann wieder nach hinten gesetzt. Die Knie sind nicht stark gebeugt, sondern fast gestreckt. Das Federn übernimmt das Fahrwerk und nicht die Oberschenkelmuskulatur. Das hält man nämlich nicht lange durch.


    1. Übung: Such Dir einen Feldweg ohne all zu tiefe Rinnen, lege im Abstand von 50-70cm zwei Begrenzungssticke auf den Boden und übe das Langsam-Fahren im Stehen. Dabei lernst du, mit Kupplung und Gas zu spielen und mit Verlagerung deines Körpergewichtes die Richtung auszugleichen. Gleichgewichtsübung für Fortgeschrittene: Auf einer Wiese im Stand das Vorderrad blockieren und dann langsam die Kupplung kommen lassen und mit blockiertem Vorderrad anfahren und in Schrittgeschwindigkeit Gleichgewicht halten. Einige Meter sollten drin sein.


    2. Übung: Übe im Stehen maßvolles Beschleunigen incl. Hochschalten und Bremsen incl Runtzerschalten. Versuche dabei, dein Körpergewicht so jew. nach vorn oder hinten zu verlagern, dass du möglichst wenig Zug/Druck an den Händen hast.


    3. Übung: Blockierendes Hinterrad. Auf losem, schottrigen, ansonsten einigermaßen ebenem Grund mit blockierendem Hinterrad bis zum Stand bremsen. Dabei wirst du die Erfahrung machen, dass es gar nicht so schlimm ist, wenn das Heck etwas hin- und herschwänzelt. Das kannst du dank voriger Übungen locker ausgleichen. Diese Übung dann auch im Sitzen machen.


    4. Bremsen bergab mit blockiertem Hinterrad. Bitte im Gelände bei steilen Abwärtspassagen nie vergessen, das Hinterrad- ABS zu deaktivieren. Sonst könnte es sein, dass Du trotz voll gezogener Bremsen immer schneller wirst, weil das ABS wegen drohender Blockierung immer wieder löst. Schwerpunkt wenn möglich nach hinten (ist schwierig, weil man dann nicht mehr so gut balancieren kann. Aber Übungssache.) Suche dir einen Hang/ einen Weg mit Schotter. Das blockierte Hinterrad wird einen Schuttkeil vor sich her schieben, der bremsend wirkt. Vergiss die Vorderbremse nicht und nutze bewusst deren ABS-Funktion.
    Achtung: Bei schwerem Boden klappt das Bremsen mit blockierten Hinterrad nicht! Da setzt sich das Profil zu und ab geht die Fuhre. Also da lieber das Hinterrad gebremst rollen lassen, so dass sich das Profil reinigen kann.


    5. Steil bergauf: Lieber mit Helfern in der Nähe üben. So weit es geht nach vorn lehnen. Dein Helm sollte gefühlt über der Vorderradachse sein. Lieber im 1. Gang mit mäßig Schwung anfahren als im 2., aber auch schneller als Schrittgeschwindigkeit. Falls das Hinterrad weggeht und man die Maschine hinschmeißt: Die liegende Maschine so drehen, dass die Räder talabwärts liegen, mit gezogener Handbremse von der Bergseite her aufrichten, aufsteigen und hinunterrollen.


    Sitzend fahren:
    Eiern an den Tank! Ballen auf die Rasten.
    Lass das Hinterrad tanzen. Du wirst dich daran gewöhnen, dass es nicht dramatisch ist, wenn das Hinterrad Schlupf hat und auch mal etwas links und rechts auskeilt. Auch im Sitzen kann man das gut ausgleichen, wenn man vorn am Tank sitzt. Fang mit Traktionskontrolle auf der niedrigsten Stufe an und schalte sie ganz aus, wenn du dir genügend Sicherheit erfahren hast. Halte zwei Finger an der Kupplung so, dass sie gerade so nicht schleift und übe, mit der Kupplung die Kraft am Hinterrad zu steuern. (DCT: TC nicht ausschalten!)


    Kurven im Sitzen übst du am Besten auf einer steinfreien und nicht zu harten Wiese auf Sand oder feuchter Erde.
    Eiern an den Tank! Stell deine Frau mit Videokamera und dein Kind mit Winkelementen (alternativ zwei Bierkästen) im Abstand von ca. 30 m auf und fahre Achten.
    Im Gegensatz zum Asphalt wird hier die Maschine gedrückt, d.h. dein Oberkörper bleibt möglichst in der Senkrechten. Für routinierte und ambitionierte Straßenfahrer ist diese Übung alles andere als leicht.)
    Eiern an den Tank! Ballen auf die Rasten!
    Geh es langsam an und guck dir zwischendurch die Videoaufnahmen deiner Frau an und gucke, wie du in Kuven den Oberkörper hältst und ob du wirklich vorn am Tank sitzt. Versuche, die Kurvenradien zu verkleinern und die Geschwindigkeit maßvoll! zu erhöhen.
    Spiele mit Gas und Kupplung! Wenn du DCT hast, lass die TC auf Stufe 1 aber schalt es nicht aus. Bei kurzen maßvollen Drehmomentstößen wirst du merken, dass auch in Kurven das Hinterrad etwas driften darf, ohne dass man gleich lang liegt. Rechne damit, dass du deine Maschine trotzdem u.U. auch mal ablegen könntest. Also baue ggf. Spiegel ab und Kühlerschutz /Steinschlagfolie etc. dran.(Wenn du nicht zu schnell und körperlich gut fit bist, kannst du das kurveninnere Bein nach vorn strecken, um die Maschine evtl. abzufangen, wenn sie doch mal über das Vorderrad rutschen sollte. Oder schlicht um in`s Rennen kommen zu können, wenn die Maschine unter dir wegrutscht. Wenn du routinierter, aktiver Ballspieler oder Kampfsportler bist, wirst du das hinkriegen.)
    Wenn Du genügend Sicherheit hast, übe Kurven im Stehen.
    -------------------------------------
    Noch mal:
    Bleibe maßvoll! Übe auch das, was du kannst, so lange, dass es ohne Denken klappt und du es unverkrampft und wirklich locker hinkriegst! Lass dich nicht verleiten, schnell sein zu wollen. Die Geschwindigkeit kommt ganz von selbst mit zunehmender Sicherheit.


    Im Gelände ist der beste Schutz vor Verletzungen körperliche Fitness und Lockerheit.
    Deshalb: Melde dich in der Muckibude an, such dir einen Fußball- oder Kampfsportverein oder betreibe Schwarzgürtel-Kamasutra.
    Und wenn du dir nach einer Geländerunde die Lippen zerbissen hast, dann bist du über deine Verhältnisse gefahren. Nimm Druck raus! Ehrgeiz ja. Krampf wird gefährlich.


    Alles weitere wie Baumstämme überfahren, tiefere Wasserdurchfahrten, Sprünge usw. stehen für Anfänger erstmal nicht zur Debatte.


    Viele hier im Forum haben Erfahrungen mit Trainings oder auch Wettkampferfahrungen. Vielleicht können sie ja noch weitere Tipps und Übungen beisteuern, die für Offroad-Anfänger geeignet sind.

    Schöne Grüße aus Boblas
    Matthias


    Wer sich nicht in Gefahr begibt, kommt darin um. Ernst Bloch (1885-1977)


    [b]Meine Reisen

    Einmal editiert, zuletzt von steinmeister ()

  • #17


    Lach, die habe ich auch beim normalen Kurvenfahren immer am Tank :)


    Danke, das werde ich sicherlich tun, das ist meine erste nagelneue Maschine, und die soll möglichst noch etwas länger neu aussehen ^^
    Dennoch, gute Tipps!

    Ich bin im Schnitt 3 mal die Woche im Studio und sowohl kräftig als auch fit, das weiß ich auch für normales Motorradfahren zu schätzen :)


    Für mich auch länger nicht. In 2-3 Jahren vielleicht mal, nachdem ich 1-2 Endurotrainings mitgemacht und das gelernte auch verinnerlicht habe. Vielleicht dann!


    Das war jetzt schon sehr viel und sehr gut, danke, und ich nehme auch gerne weitere Tipps in dieser Art an ;)

    Zuhause im Westerwald. Da wo der Winter 6 Monate dauert und die restliche Zeit es kalt ist. ;)
    natogrüne AT mit DCT, ABS.

  • #18

    :lol:


    Denkst du! Da gehen bestimmt mindestens 5cm mehr! Probiere es aus! :)

    Schöne Grüße aus Boblas
    Matthias


    Wer sich nicht in Gefahr begibt, kommt darin um. Ernst Bloch (1885-1977)


    [b]Meine Reisen

  • #19


    @alle: Seit wann muß man sich für Posts in diesem Forum rechtfertigen zumal das Posting von Brock ein völlig normales Posting ist? Da kann ich nur mit dem Kopf schütteln.

  • #20

    Danke Matthias für deine Anleitungen. Da werde ich weiter Üben :)


    LG
    Jerry

    CRF1000D, Ballistic Black, ABS, DCT, Adventure Paket, Haupständer, Bügel, Heizgriffe

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