Die Traktionskontrolle der AT finde ich auch sehr grobschlächtig, das können Andere leider besser.
Mich und meine Frau hat sie vor ein paar Wochen beim Urlaub in den Bergen in eine wirklich unangenehme, sogar gefährliche Situation gebracht, die ich kein zweites Mal erleben möchte:
Bei einem knackigen Überholmanöver (Opfer war ein PKW) auf der steilen Rampe eines Alpenpasses bergauf habe ich wie gewohnt per Minustaste zwei mal runter geschaltet, um dem Beschleunigungsvorgang etwas mehr Dynamik zu verleihen
Da ich mit Sozia und beladenem Topcase unterwegs war, gab es bei ca. Tempo 60 einen netten kleinen Wheelie, bei dem ich das Gas stehen lies. Das fand die Traktionskontrolle allerdings weniger schön als ich und drosselte (vorgabegemäß) die Motorleistung.
Dies aber nicht nur kurz bis zum Touchdown des Vorderrades (das war vll. ganze 10...20 cm in der Luft, also völlig harmlos) sondern eine gefühlte Ewigkeit! Ich hing dann mit meinem sprotzelnden Motor neben dem PKW und die Africa Twin beschleunigte nicht weiter. Die Restleistung reichte gerade mal aus, um die aktuelle Speed zu halten. Wenn dieser Zustand noch ein klitzekleines Sekündchen länger angehalten hätte, hätte ich abbrechen und mit einer starken Bremsung wieder einscheren müssen, weil die nächste Kehre auf uns zuflog. Die "gefühlte Ewigkeit" war sicherlich nur ca. 2 Sekunden lang, aber extrem unangenehm. Ich habe danach sofort die Traktionskontrolle auf Stufe I herunter genommen und dies auch für den Rest des Urlaubs nach jedem Neustart so beibehalten.
Bei meinen letzten beiden GS (wassergekühlt) funktionierte die Traktionskontrolle nahezu unmerklich. Meist habe ich ihren Einsatz nur an der blinkenden Warn-LED erkannt, so weich und kontrolliert ging das vonstatten.
Die alte luftgekühlte GS hatte vor vielen Jahren einen ähnlich grobschlächtigen TC-Eingriff allein durch die Verschiebung des Zündzeitpunktes, von daher kenne ich dieses Verhalten noch. Das hätte ich bei der AT im Jahr 2016 eigentlich nicht mehr so erwartet...