Also ich verstehe die Anwendung von Motorrad-Navis nicht mehr ganz und stelle deswegen die grundsätzliche Frage warum man nicht einfach auf Handynavigation umsteigt? Vorteile die es mit sich bringt sind meiner Meinung nach folgende:
-Man braucht kein 2tes Gerät neben seinem Handy
-Das Handy ist wesentlich schneller (Prozessorleistung) als Motorradnavis
-Man kann wesentlich schneller Routen planen/ändern und besonders mit Freunden teilen (z.B. GPX Datei per WhatsApp verschicken) Geht bei neueren Navi’s auch von Gerät zu Gerät Erfordert aber das alle die gleichen Geräte/Hersteller nutzen.
-Es gibt etliche Apps und somit für jeden Anwendungszweck die passende (Offroad, Onroad, kurvenreich etc.)
-Die neuen Modelle sind IP67 oder komplett wasserdicht und somit tauglich für die Motorradanwendung in jedem Wetter
-Mit dem X-Grip von RAM ist das Handy schnell und sicher auf dem Moped montiert (selbst bei meinen Stürzen ist es nicht aus der Halterung gefallen) Je nach Halterung läufst Du bei neueren Handies Gefahr die Kamerafocuseinheit zu schädigen Deswegen nicht an der Karosserie sondern Lenker montieren und Vibrationsdämpfer nutzen.
-Der Stromanschluss kann über einen USB Adapter im Zigarettenanzünder mit einem handelsüblichen und modellabhängigen Ladekabel erfolgen (keine Verkleidungsdemontage notwendig) Bei Regen wohl eher suboptimal. Für die Verwendung / Anbau eines QI-Lademoduls verlegst Du die Verkleidung ebenfalls. Der Zigarettenanzünder hat einen Wasserablauf, das Handy eine Erkennung auf Fehlerstrom zur Sicherheit, auf längeren Regenfahrten hatte ich jedenfalls keine Probleme, jedoch ist eine andere Montage sicherlich hilfreicher und besser
-Alle Suchen nach POI´s auf meinem Handy sind deutlich schneller durchgeführt als auf dem Navi
-Kartenmaterial kann man zuhause herunterladen und braucht somit keine ständige Verbindung zum Internet und kann den Datenverbrauch sicherheitshalber deaktivieren wenn man auf Reise ist Geht inzwischen stand alone via WLAN, so auch in einem Hotel auf Reisen. Meine Campingplätze hatten kein W-Lan
-Man hat direkt eine halbwegs anständige Kamera zur Hand wenn man zwischendurch Fotos machen möchte
-Gute Handys sind (vielleicht gebraucht) genauso teuer wie Motorradnavis ( rund 300-500 Euro)
-Ich brauche keinen PC um GPX Routen zu planen und dann per Datenkabel (mittlerweile vielleicht auch W-LAN) auf mein Navi zu ziehen, all das geschieht am Gerät mit dem ich ebenfalls navigiere somit bin ich viel flexibler
-Ich kann mit dem Handy auf Reisen nach tollen Punkten in meiner Umgebung suchen, nach Hotels gucken, Campingplätze ausfindig machen, Bewertungen darüber lesen und direkt zu den entsprechenden Punkten navigieren, ich bin somit wesentlich flexibler Dazu brauchst aber auch wieder eine entsprechende Datenverbindung / Netzabdeckung die nunmal nicht überall gegeben ist. Das können wahrscheinlich diejenigen, die in Ballungsräumen leben nicht ganz nachvollziehen, aber auch in Deutschland gibt es genügend Ecken, in denen es da sehr finster aussieht. Nach solchen Dingen zu suchen ist Luxus, aber das Gerät bringt es mit sich und wenn eine Verbindung besteht (meiner Erfahrung zu 95% im deutschen Raum) ist es praktisch
-Kartenupdates können falls erforderlich unterwegs gezogen werden und müssen nicht per PC aufgespielt werden Auch über WLAN möglich Ok dann brauchst du aber ein Hotel, Unterkunft, Air BnB oder ähnliches, beim Handy fährst du nur in die nächste Stadt da ist sicherliche Netz vorhanden
Ich hatte 2 Tom Tom Rider, das erste ging durch Vibrationen kaputt und hat nichts mehr angezeigt. Das zweite ging kaputt da der Ladeanschluss auf der Rückseite durchgescheuert war. Ein drittes ging meinem Freund kaputt weil Feuchtigkeit hinter das Display gelangt war. Ich würde jedenfalls nie mehr zu einem Motorradnavi greifen, nur im Ausnahmefall wenn ich die russischen Satelliten brauchen würde, würde ich mir überlegen noch einmal ein Garmin Montana oder ähnliches zuzulegen, für unsere Gefilde (Europa) reicht ein Handy meiner Meinung nach vollkommen aus.
Weiterhin orientieren sich Motorradnavis wie Tom Tom Rider immer am Straßennetz was bedeutet das jede GPX Datei die man drauf lädt an das Straßennetz angepasst wird. Möchte man Offroad fahren ist dies sehr hinderlich da die Offroad Passagen umfahren werden. Mit entsprechenden Apps auf dem Handy ist dies kein Problem. Apps die ich momentan verwende sind z.B. Guru Maps (Offroad) und Calimoto (Onroad). TomTom verwendet kein GPX-File Ich konnte damals GPX Files in MyRyde (Online Tool) von Tom Tom laden und auf Navi spielen. Falls Tom Tom das wieder gerätespezifisch konvertiert ist mir das unbekannt
Ich verstehe die Anwendung von Motorradnavis irgendwie nicht mehr und meiner Meinung nach ist die Technik schon weiter als das was uns momentan als Motorradnavi geboten wird. Ich lasse mich aber auch gerne über die Vorteile dieser aufklären
Ein für mich ganz entscheidender Punkt sind die Roamingkosten (so z.B. in der Schweiz) die anfallen, wenn eine Datenverbindung zur Aktualisierung der Route (z.B. Unfall- oder Stauumggehung) benötigt wird. Es funktionieren nunmal nicht alle NavigatiosApps offline, oder benötigen ein kostenpflichtiges Abo um diese Funktion nutzen zu können. Roamingkosten fallen in Europa seit dem 15. Juni 2017 nicht mehr an, abgesehen davon brauchst du auch kein Datenvolumen da dein Kartenmaterial im Optimalfall bereits zuhause runtergeladen wurde. Dein Motorradnavi hat ja auch keine Verbindung zum Mobilfunknetz.
Grüße